
Meisterschaft in der Serie A Ein Schotte und ein Belgier versetzen Neapel in Ekstase
Der Scudetto geht wieder nach Süditalien: Die SSC Neapel hat den Showdown am letzten Spieltag der Serie A für sich entschieden - auch dank spektakulärer Tore.
Napoli gewann im heimischen Diego-Maradona-Stadion, das an diesem Abend von einem Meer aus Fans und Fackeln umgeben war, gegen Cagliari Calcio mit 2:0 (1:0). Scott McTominay (42.) und Romelu Lukaku (51.) trafen für die SSC Neapel, die sich so zum vierten Mal in ihrer Geschichte zum Meister kürte.

Schon die Ausgangslage ließ Hochspannung erwarten. Neapel führte die Liga mit nur einem Punkt vor Titelverteidiger Inter Mailand an. Ein Sieg im letzten Spiel gegen den Tabellen-14. aus Cagliari würde also zum Titel reichen. "Der Gewinn des Scudetto wäre der Lohn für all die Anstrengungen, die ich in dieser Saison unternommen habe. Ich weiß, dass ich sehr müde bin und dass ich es gerade noch bis zum Ende der Saison schaffe", sagte Trainer Antonio Conte vor dem Spiel, das er wegen einer Sperre nur von der Tribüne aus verfolgen konnte.
Neapel macht und steht unter Druck
Und er sah, dass sein Team nach ein paar nervösen Anfangsminuten das Kommando im ausverkauften Stadion "Diego Armando Maradona" übernahm. Neapel setzte sich in der Hälfte Cagliaris fest - und hatte nach einer Viertelstunde bereits fünf Abschlüsse auf der Habenseite. Cagliari schoss dagegen in der kompletten ersten Hälfte nicht einmal aufs Tor, dafür verteidigten die Sarden umso leidenschaftlicher. Und der Druck auf Neapel stieg, da Inter Mailand im Parallelspiel gegen Como früh in Führung gegangen war und die Blitztabelle anführte.

Antonio Conte in der Journalistenbox im Stadion
Die SSC erspielte sich trotzdem eine hochkarätige Gelegenheit nach der anderen, vor allem Leonardo Spinazzola machte über die linke Seite eine Menge Dampf.
Spektakulärer Führungstreffer, Lukaku brachial
Nach 42 Minuten explodierte dann das Stadion, allerdings nach einem Angriff über die rechte Seite. Matteo Politano schlug eine vorzügliche Flanke auf den starken Scott McTominay - und der so torgefährliche Schotte schloss spektakulär per Seitfallzieher ab: 1:0.

In der 51. Minute kam dann der große Moment von Romelu Lukaku. Der bullige Angreifer bekam in Höhe der Mittellinie den Ball und schüttelte in einem brachialen Tempolauf zwei Abwehrspieler ab und schob schließlich auch noch eiskalt zum 2:0 ein. Ein Tor der puren Kraft.
Auf den Rängen und an der Seitenlinie gab es schon jetzt kein Halten mehr, das Spiel schien entschieden, zumal Neapel weitere Topchancen hatte, während von Cagliari offensiv weiterhin so gut wie gar nichts kam.
Nach dem Schlusspfiff brachen bei Neapel dann endgültig alle Dämme. Rund ums Stadion wurde massenhaft Pyrotechnik gezündet, auf dem Platz tanzten die Spieler - und Trainer Conte und sein Stürmer Lukako umarmten sich innig.
Neapel defensiv bärenstark
Mit 27 Gegentoren war Neapels Abwehr das absolute Glanzstück der Mannschaft von Trainer Conte - und die klar beste der Serie A. 19 Mal spielte Neapel zu Null.
Da fiel am Ende gar nicht so ins Gewicht, dass die SSC-Offensive lediglich 59 Tore erzielte. Zum Vergleich: Inter Mailand traf 79 Mal.
