Spieler der Eintracht Braunschweig jubeln über das Tor im Relegationsspiel gegen Saarbrücken

Relegation zur 2. Bundesliga Braunschweig weist Saarbrücken in die Schranken

Stand: 23.05.2025 23:29 Uhr

Eintracht Braunschweig ist dem Verbleib in der 2. Bundesliga nähergekommen - und hatte Saarbrücken im Relegations-Hinspiel stets im Griff.

Der Zweitliga-Drittletzte Braunschweig gewann am Freitagabend beim Drittliga-Dritten 1. FC Saarbrücken 2:0 (0:0) und ist damit im Rückspiel klar im Vorteil. In einer anfangs ausgeglichenen Partie schossen der starke Lino Tempelmann (49.) und Marvin Rittmüller (61.) den am Ende verdienten Sieg heraus.

"So, wie es gelaufen ist, ist es schon relativ optimal", sagte Braunschweigs Interimstrainer Marc Pfitzner der Sportschau. "Aber es ist noch nichts geschafft, es ist ein Teil." Der zweite Teil folgt am Dienstag, wenn die Eintracht im Rückspiel (20.30 Uhr) die Chance hat, vor heimischem Publikum zum dritten Mal in Folge die 2. Bundesliga knapp zu halten. Zuletzt war sie zweimal in Folge 15. geworden.

Sportschau, 23.05.2025 23:40 Uhr

Dagegen könnte sich Saarbrückens 19 Jahre andauernde Wartezeit auf die nächste Zweitligasaison noch verlängern. "Wir haben uns etwas anderes vorgestellt", sagte FCS-Kapitän Manuel Zeitz der Sportschau. "Braunschweig war uns heute einfach überlegen. Wir können am Ende froh sein, dass es beim 2:0 geblieben ist."

Sportschau, 23.05.2025 23:40 Uhr

Eine Halbzeit zum Vergessen

Braunschweig hatte das Duell zweier Bundesliga-Gründungsmitglieder sehr sicherheitsorientiert begonnen. Nach zuletzt zwei enttäuschenden Niederlagen und der Entlassung von Cheftrainer Daniel Scherning wollte dessen ehemaliger Co-Trainer Pfitzer wohl vor allem einen Fehlstart vermeiden.

Saarbrücken hatte zwar die Euphorie vom letzten Spieltag im Rücken, als noch der Sprung in die Relegation gelang, ging aber auch nicht ins Risiko. "Beide hatten ein bisschen Angst, einen Fehler zu machen, haben sich abgetastet", sagte Saarbrückens Trainer Alois Schwartz.

So sahen die 15.000 Zuschauer im ausverkauften Ludwigsparkstadion eine ziemlich langweilige erste Hälfte. Mangels besserer Höhepunkte seien ein Fehlschuss von Saarbrückens Torjäger Kai Brünker (16.) und eine flache Hereingabe von Braunschweigs Robin Krauße erwähnt - Kapitän Ermin Bicakcic verpasste nur knapp (42.).

Eintracht Braunschweigs Paul Jaeckel gegen Kai Brünker vom 1.FC Saarbrücken

Eintracht Braunschweigs Paul Jaeckel gegen Kai Brünker vom 1.FC Saarbrücken

"Wir haben versucht, unser Spiel einfach zu halten und über zweite Bälle ins Spiel zu kommen", so Braunschweigs Tempelmann. "Das ist uns in der zweiten Halbzeit noch besser gelungen."

Tempelmann nutzt Abpraller

Nach der Pause ging es schnell: Bei einem Konter zirkelte Braunschweigs Christian Conteh den Ball mit dem Außenrist auf Philippe. Der Torjäger scheiterte freistehend an Torwart Phillip Mentzel, aber der Nachschuss saß. Tempelmann traf aus 18 Metern über die zurückgeeilten Verteidiger hinweg zur Eintracht-Führung.

Die Partie hatte jetzt Schwung, Saarbrücken musste kommen, verfehlte in Person von Kasim Rabihic knapp das Tor (57.). Braunschweig bekam mehr Räume und nutzte sie für den zweiten Treffer.

Braunschweig kommt in Fahrt

Wieder war Conteh, dem Interimstrainer Pfitzer eine Chance in der Startelf gab, der Ausgangspunkt mit einem Flankenlauf über die linke Seite. Seine flache Hereingabe erreichte mit etwas Glück am zweiten Pfosten Rittmüller - und der knallte den Ball präzise ins linke Eck. Ein unwahrscheinlicher Torschütze, in zuvor 84 Zweitligaspielen hatte der Rechtsverteidiger noch nie getroffen.

Mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken kontrollierte Braunschweig fortan das Geschehen, ein Klassenunterschied war deutlich erkennbar. Der Zweitligist blieb auch gefährlich, zum Beispiel bei zwei Kopfbällen von Bicakcic (71.) und mehreren Schüssen von Tempelmann.

Saarbrücken leistete sich bei seinen Angriffsversuchen zu viele Fehler und muss nun auf ein kleines Wunder im Rückspiel am Dienstag hoffen. Trainer Schwartz blieb optimistisch: "Wir haben jetzt Halbzeit, es steht 0:2 und es ist schon alles gedreht worden. Die Mannschaft hat schon ein anderes Gesicht gezeigt und wir haben jetzt nichts mehr zu verlieren."