Superstar ohne Kontrakt FC Barcelona: Lionel Messi ist auf einmal vertragslos

Stand: 01.07.2021 12:50 Uhr

Die Zukunft von Fußball-Superstar Lionel Messi ist weiter offen. Ob er auch in der kommenden Saison für den FC Barcelona spielt, ist unklar. Bis zum Ablauf seines Kontraktes am Mittwoch (30.06.2021) um Mitternacht gab der FC Barcelona kein offizielles Statement über eine Vertragsverlängerung mit oder einen Abschied des 34-Jährigen bekannt. Auch der Offensivspieler äußerte sich bisher nicht.

Damit ist Messi, vorausgesetzt es gibt nicht doch noch eine bislang nicht bekanntgemachte Weiterführung der Zusammenarbeit, nach 17 Spielzeiten in Barcelona erstmals vertragslos und könnte ablösefrei wechseln. Der argentinische Rekordnationalspieler, der gerade die "Albiceleste" bei der Copa América in Brasilien ins Viertelfinale geführt hat, spielte seit seinem 13. Lebensjahr für die Katalanen. Der sechsmalige Weltfußballer gewann mit Barça 35 Titel.

Offen ist, ob es nicht doch noch zu einer Einigung über einen neuen Vertrag in den kommenden Tagen kommt. Die Verhandlungen zwischen Messi und Barça seien weit fortgeschritten, es fehlten nur noch Details, eine Einigung werde eher früher als später zum Erfolg führen, hatte die spanische Sporttageszeitung "Sport" aus Barcelona zuletzt geschrieben. Weit weg sei der turbulente letzte Sommer, als der Argentinier ein "Erdbeben" verursachte, als er mit einen verschickten Fax versuchte, von der berühmten Vertragsklausel Gebrauch zu machen und einen Vereinswechsel zu erzwingen.

Barcas Marktwert ist ohne Messi nicht mehr derselbe

Allerdings steht Barcelona auch gehörig unter Druck. Die Anhänger würden einen Abgang ihres Fan-Lieblings und Superstars wohl kaum verzeihen, gleichzeitig muss Barça mit Blick auf die neue Saison seine Personalkosten mindestens um die Hälfte reduzieren. Und zudem werden die Sponsoren unruhig.

Vor wenigen Tagen präsentierte Ausrüster Nike das neue Trikot der Katalanen. Jetzt ist aber komplett unsicher, ob sich der US-Sportartikelhersteller bei den Werbe- und PR-Maßnahmen überhaupt auf Messi verlassen kann. Es gibt andere Sponsoren, die keinen Vertrag mit dem Klub unterzeichnen wollen, bevor nicht die Zukunft des Superstars geklärt ist. Ein Sponsoring eines Klubs, der Messi in seinen Reihen hat, hat schließlich nicht denselben Wert, wie ein Verein, der Messi nicht in seinem Spielerkader hat.

Klub-Chef Laporta legt sich ins Zeug

Nach Berichten französischer und spanischer Medien ist vor allem Paris an einer Verpflichtung des Ausnahmekönners interessiert. Auch der von Messis Ex-Trainer Pep Guardiola gecoachte englische Meister Manchester City soll Interesse haben.

Der neue Klub-Chef Joan Laporta will Messi unbedingt halten. Sein Verhältnis zu dem 34-Jährigen und seinem Vater Jorge gilt als sehr gut. Aber Laportas gute Beziehung zu Messi und dessen Vater haben bislang noch nicht ausgereicht, um eine Vertragsverlängerung vor dem 1. Juli über die Bühne zu bekommmen.

Messi will Verstärkungen und sportlichen Erfolg

Laut Medien soll ein langfristiger Vertrag im Raum stehen. Laut der spanischen Sportzeitung "Marca" aus Madrid soll Messi für zwei weitere Jahre im Camp Nou verlängern, für 50 Millionen Euro brutto. Dann soll er weitere zehn Jahre als Klub-Botschafter fungieren. Zudem könnte er dann seine Karriere, wenn er denn will, im Ausland ausklingen lassen.

Laporta betonte im Mai, der finanziell schwer angeschlagene Klub wolle Messi "im Rahmen der Möglichkeiten" ein gutes Angebot unterbreiten. Messi wolle aber in erster Linie, dass die Mannschaft sich gut verstärkt, hieß es. Barcelona gewann dieses Jahr nur den spanischen Pokal. In der spanischen La Liga belegten die Katalanen lediglich den dritten Platz, in der Champions League scheiterten sie im Achtelfinale an Paris Saint-Germain.

Schon lange eine Klublegende

Im vorigen Sommer hatte Messi bereits versucht, den Verein zu verlassen. Er war aber vom später zurückgetretenen Klubboss Josep Bartomeu, mit dem er sich überwarf, daran gehindert worden. Obwohl Messi gegen seinen Willen bleiben musste, glänzte er in dieser Saison wieder und wurde mit 30 Treffern zum achten Mal Torschützenkönig in La Liga.