FIFA WM 2022 1:1 gegen USA - Wales feiert dank Bale glückliches WM-Comeback
Bei ihrer Rückkehr auf die WM-Bühne nach 64 Jahren rettete Altstar Gareth Bale den Walisern einen Punkt gegen ein lange überlegenes US-Team.
Mit einem 1:1 gegen die favorisierten US-Amerikaner ist Wales auf die große Fußballbühne zurückgekehrt. 64 Jahre nach der bisher einzigen WM-Teilnahme seines Landes verwandelte Kapitän Gareth Bale am Montagabend (21.11.2022) im Ahmed bin Ali Stadium in Al-Rayyan einen Elfmeter zum glücklichen Punktgewinn gegen lange dominant auftretende Amerikaner. Das erste WM-Tor für den 33 Jahre alten Altstar, der mittlerweile für US-Meister Los Angeles FC kickt - kaum zu glauben. "Besser konnte es kaum laufen", sagte Bale nach der Partie. "Die Jungs haben gefightet wie die Löwen. Wir werden in den nächsten Spielen wieder Charakter zeigen und alles geben."
In der Gruppe B rangieren die USA und Wales nach dem ersten Unentschieden des Turniers gleichauf hinter England. Der Mitfavorit hatte zuvor den Iran mit 6:2 abgefertigt. Am Freitag (25.11.2022) duellieren sich die vermeintlichen Gruppenfavoriten England und USA (20 Uhr MEZ), Wales trifft auf den Iran (11 Uhr MEZ).
Ex-Bremer Sargent in US-Startelf
Etwas überraschend bot US-Coach Gregg Berhalter den ehemaligen Bremer Josh Sargent in seiner Startformation auf, die es im Durchschnitt auf gerade einmal 25,3 Lebensjahre brachte. Der in England spielende Profi stürmte neben dem früheren Dortmunder Christian Pulisic. In Joe Scally (Mönchengladbach), Giovanni Reyna (Dortmund) und Jordan (Union Berlin) mussten die drei aktuellen Bundesliga-Spieler im Kader zunächst mit einem Bankplatz vorliebnehmen.
Doppelchance für USA - Sargent trifft den Pfosten
Sargent hätte im ersten WM-Duell der beiden Nationen schon früh eine Doppelchance der Amerikaner mit dem 1:0 vergolden können. Doch der walisische Torhüter Wayne Hennessey parierte in seinem 107. Länderspiel zunächst völlig perplex einen Ball, den sein Mitspieler Joe Rodon ihm nach einer Flanke von Timothy Weah hart auf die Brust geköpft hatte. Unmittelbar danach machte er das kurze Eck dicht, als Sargent in eine Hereingabe von der linken Seite rauschte, aber nur den Außenpfosten traf (10. Minute).
Weah knackt den Waliser Abwehrriegel
Die Amerikaner hatten lange deutlich mehr vom Spiel als der EM-Halbfinalist von 2016, der sein 3-4-3-System auf "Safety first" ausgerichtet hatte. So schafften es Bale und Co. eine gute halbe Stunde durch die Sturm- und Drangphase des US-Teams. Doch dann spielten dessen drei schnelle Stürmer Katz' und Maus mit den Walisern. Sargent ergatterte im Mittelfeld den Ball, schickte Pulisic, der mit seinem Antritt ein Riesenloch in die Abwehr um Rodon riss und einen Sahne-Pass auf den von rechts ins Zentrum kreuzenden Weah spielte. Der Sohn des früheren Weltfußballers George Weah, heute Präsident von Liberia, spitzelte die Kugel mit dem Außenrist an Hennessey vorbei (36.). Das 1:0 zur Pause war hochverdient.
Davies vergibt Chance zum Ausgleich
Das intensive Spiel des US-Teams in der ersten Halbzeit hinterließ jedoch Spuren. Nach der Pause zogen sich die Amerikaner etwas weiter zurück und Wales riskierte mehr. Die beste Chance zum Ausgleich bot sich Ben Davies in der 64. Minute. Als die USA eine Freistoßsituation nicht geklärt bekamen, hechtete der Linksverteidiger von Tottenham Hotspur zentral vor dem Tor in einen Ball, den US-Keeper Matt Turner in höchster Not über die Latte lenkte. Kurz zuvor hatte das katarische Schiedsrichter-Gespann Pulisic einen Elfmeter verwehrt - zu Recht, denn Connor Roberts hatte bei seinem Tackling mit der Schuhspitze zuerst den Ball getroffen (62.).
Bale verwandelt Elfmeter zum 1:1
Auf der Gegenseite zeigte Abdulrahman Al Jassim aber ohne zu zögern auf den Punkt, als Walker Zimmermann Bale ungestüm in die Beine sprang. Der Altstar der "Dragons" trat selbst an und jagte den Ball mit vollster Überzeugung zum 1:1 in die Maschen (82.). Das Remis war für die Waliser am Ende glücklich, aber ihren zahlreichen Fans unter den 43.418 Zuschauern war es egal - sie feierten den ersten Punktgewinn bei einer WM seit 1958 leidenschaftlich.