Fabian Reese jubelt

Sieg über den HSV Elfmeter-Krimi - Reese schießt Hertha BSC ins Viertelfinale

Stand: 07.12.2023 11:47 Uhr

Hertha BSC hat einen denkwürdigen Schlagabtausch gegen den Hamburger SV mit 5:3 im Elfmeterschießen für sich entschieden und steht im Viertelfinale des DFB-Pokalwettbewerbs. Matchwinner der Berliner war Fabian Reese.

An einem ereignisreichen Pokalabend hat Hertha BSC damit erstmals seit 2016 wieder das Viertelfinale des DFB-Pokals erreicht und darf vom Finale im eigenen Stadion träumen.

Herthas Matchwinner: Ernst hält, Reese trifft

Der alles überragende Fabian Reese verwandelte vor knapp 60.000 Zuschauern den entscheidenden Elfmeter für die Hertha - besser hätte man das Drehbuch für dieses Spiel aus Berliner Sicht nicht schreiben können. Zuvor hatte Herthas Torwart Tjark Ernst den Weg gebnet, als er den vierten Elfmeter von Ransford-Yeboah Königsdörffer hielt.

Nach 120 Minuten hatte es 3:3 (2:2, 1:2) gestanden. Zweimal schien der Hamburger SV sicher auf der Siegerstraße, zweimal bremste Reese den Zweitliga-Konkurrenten aus - so mit seinem Tor in der 90. Minute zum 2:2, so auch mit einer tollen Vorarbeit für den Treffer von Jonjoe Kenny in der 120. Minute zum 3:3. Immanuel Pherai (31. Minute), Laszlo Benes (43.) und Königsdörffer (102.) hatten für den HSV getroffen.

"Wir haben viel investiert und immer Druck gemacht", sagte Hertha-Trainer Pal Dardai der Sportschau, der auch Matchwinner Reese hervorhob, "aber nicht nur er, die ganze Mannschaft hat einen guten Lauf - und auch Zweikampfführung gezeigt".

Caroline Labes, Sportschau, 07.12.2023 00:12 Uhr

Hamburgs Sebastian Schonlau meinte geknickt: "Natürlich tut es weh, aber wir haben es uns selbst zuzuschreiben."

Hertha-Führung durch Reese

Mit der ersten wirklichen guten Torchance ging die Hertha in Führung, natürlich durch Fabian Reese. Der Berliner Offensivspieler leitete einen Angriff ein und kam wenig später im Strafraum erneut an den Ball. Erst traf er den rechten Pfosten und verwertete dann den "Rebound" sicher.

Die Antwort des HSV ließ nicht lange auf sich warten. Zehn Minuten nach der Berliner Führung bekam Pherai in zentraler Position den Ball und nahm zum 1:1 genau Maß. Und der HSV machte weiter in diesem bissigen, mit Schärfe geführtem Duell, bei dem aber alles immer fair zuging.

Hamburgs Pherai traf mit platziertem Schuss

Den Aufwind nutzten die Hamburger noch vor der Pause. Pherai öffnete zu Levin Öztunali auf die linke Seite, der den Ball in die Mitte spielte, wo Benes nur einzudrücken brauchte. Nicht unverdient ging es mit der Führung für die Hamburger in die Pause.

Es blieb unterhaltsam auch in Durchgang zwei, ein offener Schlagabtausch, der schon früher sowohl in die eine wie in die andere Richtung hätte kippen können.

Internet-Star Nader El-Jindaoui

Für den Endspurt brachte Hertha-Trainer Pal Dardai Internet-Star Nader El-Jindaoui, der zu seinem Profi-Debüt kam. Der Offensivspieler, dem im Netz Millionen Menschen folgen, wurde in der 80. Minute eingewechselt. Später sollte er seinen großen Auftritt haben, als er den dritten Strafstoß im Elfmeterschießen sicher verwandelte.

Hertha wurde in der Endphase stärker und warf - angetrieben vom überall zu findenden Reese - in der Schlussphase alles nach vorne. Und Reeses unermüdliches Pensum wurde belohnt. Kurz vor Schluss der regulären Spielzeit setzte er zum Dribbling an, fand die Lücke und traf tatsächlich zum 2:2 - Verlängerung.

Reese, immer wieder Reese

Dort bogen die Hamburger zunächst wieder auf die Siegerstraße. Oliveira schlug einen tollen Diagonalball auf Robert Glatzel, der Torschütze Königsdörffer in der Mitte perfekt bediente (112.). Aber auch das sollte nicht reichen.

Fabian Reese nach dem Spiel

Fabian Reese nach dem Spiel

Und wieder hatte Reese seine Füße im Spiel. In der letzten Minute der Verlängerung schlug er einen Pass so genau auf Kenny, dass dieser nur noch einzudrücken brauchte. Im Elfmeterschießen hatte die Hertha das bessere Ende für sich und feierte kurz vor Mitternacht im kalten Berlin mit den Fans