
Egloff lässt Karlsruhe jubeln Konkurrenz spielt nicht mit - Paderborn aber auch nicht
Um den Aufstiegstraum doch noch zu realisieren, hätte Paderborn in der 2. Fußball-Bundesliga Schützenhilfe gebraucht. Als die ausblieb, ging der SCP dann auch selbst beim Karlsruher SC unter und unterlag am Sonntag mit 0:3 (0:0).
Die schnelle Entscheidung im zweiten Durchgang besorgte KSC-Linksaußen Lilian Egloff mit einem Doppelpack binnen vier Minuten (50. Minute/54.). Marcel Franke legte in der 72. Minute das dritte Tor nach.
"Es ist schwierig, die richtigen Worte zu finden", sagte Łukasz Kwasniok am Mikrofon der Sportschau, "wir haben sportlich eine gute Saison gespielt. Aber wir waren nicht gut genug, um die drei ersten Plätze zu attackieren." Und auf seine persönliche Situation und sein Ende als Trainer des SCP angesprochen, sagte Kwasniok: "Ich freue mich auf meine Familie und kann sagen, dass man mich nciht so schnell wieder an der Seitenauslinie sehen wird."
Sein Karlsruher Kollege Christian Eichner meinte in seinem Saisonfazit: "Es ist auch ein wehmütiges Auge dabei: Wenn man auf die Saison blickt, wäre mehr drin gewesen." Seine Zukunft beim KSC ist ungewiss: "Normalerweise bin ich im Juni wieder da. Aber wir wissen, wie schnell es manchmal im Fußball gehen kann."
Guter Beginn der Paderborner, aber kaum Torgefahr
Dabei war den Paderbornern eigentlich von Beginn an anzumerken gewesen, dass sie um ihre theoretische Chance kämpfen wollten. Die Gäste kontrollierten das Mittelfeld, ließen den Ball souverän laufen, hatten aber auch jederzeit ein gutes Auge auf die Konterabsicherung. Nach 25 Minuten lag der SCP in Karlsruhe bei 5:1 Torschüssen, allein die letzte Konsequenz und die letzte Genauigkeit fehlten, um wirklich gefährlich zu werden.
Paderborns Scheller trifft den Ball nicht richtig
Exemplarisch war die Chance von Tjark Scheller in der 22. Minute. Über die rechte Seite hatte sich Raphael Obermair stark durchgesetzt, seine Hereingabe landete bei Ilyas Ansah. Dessen Kopfball klärte der KSC nur unzureichend in die Mitte, doch Scheller traf trotz freier Schussbahn die Kugel nicht richtig, sodass nur ein Kullerball herauskam.
Karlsruhe trat offensiv lange gar nicht in Erscheinung, erst nach einer guten halben Stunde gelang mal ein Ausrufezeichen: Marcel Franke köpfte einen Eckball scharf aufs Tor, doch Manuel Riemann parierte glänzend.
Obermair verschießt Elfmeter
Spätestens in der 37. Minute hätte dann aber Paderbrn vorn liegen müssen. Der sehr umtriebige Ansah hatte gegen den zu ungestümen Christoph Kobald einen Strafstoß herausgeholt, doch Obermair vergab kläglich: Seinen halbhohen Schuss hätte Max Weiß sogar festhalten können, klatschte aber ab - doch auch der Nachschuss von Marvin Mehlem war zu schwach und flog über das Tor.
Spätestens in der Halbzeitpause dürften sich die Paderborner Spieler dann Informationen über die Zwischenstände aus den anderen Stadien eingeholt haben - und das war für die eigene Partie sicher nicht die beste Motivation.
Schnelle Entscheidung für KSC durch Egloffs Doppelpack
Allein schon durch die klare Führung der SV Elversberg beim FC Schalke 04 sanken die Hoffnungen in Richtung Nullpunkt, und irgendwie bekamen die Paderborner das nach dem Wechsel weder aus den Köpfen noch aus den Beinen.
Fünf Minuten nach Wiederanpfiff klärte Paderborn-Verteidiger Felix Götze nur halbherzig per Kopf, Egloff nahm die Einladung dankend an und traf zur Führung. Danach erlahmte jegliche Gegenwehr bei den Gästen. Vier Minuten nach der Führung durfte Egloff ungehindert durch das Mittelfeld dribbeln, drei SCP-Spieler aussteigen lassen und aus 25 Metern vollstrecken - Riemann sah gegen den Flachschuss auch nicht gerade brillant aus.
Klasse-Lupfer von Karlsruhes Franke
Chancenlos war der erfahrene Keeper dann beim dritten Gegentreffer: Nach einer Freistoßflanke auf den zweiten Pfosten lupfte Franke die Kugel mit ganz viel Gefühl über den Torhüter hinweg ins lange Eck.
Letztlich fehlen Paderborn damit nach einer starken Saison drei Punkte auf den Relegationsplatz. Zudem verlieren sie ihren Trainer Łukasz Kwasniok, der seinen Abschied angekündigt hat.