Fortuna Düsseldorf - 1. FC Nürnberg 0:1 Pleite auch gegen Nürnberg - Fortuna Düsseldorf im freien Fall

Stand: 23.01.2022 09:00 Uhr

Fortuna Düsseldorf hat in der 2. Fußball-Bundesliga den nächsten Nackenschlag kassiert. Nach dem 0:3 in Bremen setzte es gegen den 1. FC Nürnberg die nächste Pleite. Für Fortunas Trainer Christian Preußer wird es wohl eng, auch wenn ihm Sportchef Klaus Allofs noch den Rücken stärkt.

Nächster deprimierender Auftritt in der 2. Liga von Fortuna Düsseldorf: Die Mannschaft von Trainer Christian Preußer verlor am Freitagabend (21.01.2022) mit 0:1 (0:1) gegen den 1. FC Nürnberg. Lino Tempelmann erzielte nach nur 105 Sekunden für den "Club" das Tor des Tages.

Während Nürnberg zumindest vorübergehend auf den vierten Platz vorrückte, befindet sich Düsseldorf im freien Fall und in akuter Abstiegsgefahr, ist in der Rückrunde noch ohne Punkt und Tor. Ob Preußer, vor Saisonbeginn von Freiburg II gekommen, bei der Fortuna nach nur einem Sieg aus den vergangenen zehn Pflichtspielen noch eine große Zukunft hat, darf bezweifelt werden.

Allofs bezüglich Trainer: Kein Endspiel

Fortunas Sportchef Klaus Allofs verneinte am ARD-Mikrofon allerdings Mutmaßungen, die Partie sei ein Endspiel für Preußer gewesen: "Dem muss ich deutlich widersprechen. Man wollte es so deuten. Ich habe gesagt, Christian Preußer ist fürs Nürnberg-Spiel ganz sicher unser Trainer. Und alle weiteren Treueschwüre für die Ewigkeit im Fußball, glaube ich, die sind nicht realistisch." Man habe aber spüren können, dass die Mannschaft in gewisser Weise auch für den Trainer gespielt habe.

Preußer kann Frage zu seiner Zukunft nicht beantworten

Wie Allofs' Aussagen letztlich zu bewerten sind, wird sich zeigen - zumal Preußer bei weiten Teilen der Fans inzwischen jeden Kredit verspielt hat und das Vereinsumfeld in Krisenzeiten traditionell unruhig ist. Preußer sagte am ARD-Mikrofon zum Spiel: "Am Ende des Tages muss man sagen, dass der Punch einfach vorne fehlt, obwohl die Möglichkeiten eigentlich da gewesen wären." Auf die Frage, ob man ihn im kommenden Spiel gegen Kiel noch als Fortuna-Trainer sehen wird, sagte er: "Das ist natürlich eine Frage, die ich nicht beantworten kann."

Am Tag vor dem Spiel hatte Düsseldorfs Trainer gesagt: "Wir blenden die Umstände aus. Entscheidend ist: Wir müssen aus der Situation herauskommen." Davon war vor coronabedingt nur 750 Zuschauern in der Düsseldorfer Arena zunächst nichts zu sehen, die Anfangsphase verschlief Preußers Team völlig.

"Club" mit Blitzstart

In der zweiten Minute ließen die Düsseldorfer Tempelmann unbedrängt durchs Mittelfeldfeld marschieren. Den Schuss des Nürnbergers aus 19 Metern fälschte Nikola Dovedan noch ab, Fortunas Schlussmann Florian Kastenmeier bekam zwar noch die Finger an den Ball, konnte den Einschlag aber nicht verhindern.

Auch vier Minuten später befand sich die Düsseldorfer Defensive im Tiefschlaf. Nach Zuspiel von Pascal Köpke scheiterte Tempelmann aus fünf Metern an Kastenmeier. Auch in der Folge blieb der FCN das aggressivere und überlegter agierende Team, wenngleich Khaled Narey (13. Minute) die erste richtig gute Chance für die Düsseldorfer frei vor "Club"-Torwart Christian Mathenia vergab.

Fortuna kämpft sich ins Spiel

An Willen und Einsatz mangelte es den Fortunen nicht. Die Düsseldorfer kämpften sich nach 25 Minuten besser ins Spiel, auch, weil Nürnberg zunehmend zu passiv agierte. Torhüter Kastenmeier (35.) - allerdings nach einem Schubser gegen Dovedan - leitete mit einem weiten Abschlag auf Shinta Appelkamp einen starken Fortuna-Konter ein, im Anschluss legte Robert Bozenik frei vor Mathenia den Ball links am Tor vorbei. Einen gefährlichen Distanzschuss von Bozenik (45.) parierte Mathenia stark.

Kastenmeier lenkt Ball an die Latte

In den zweiten Durchgang starteten die Fortunen deutlich wacher und entschlossener, mussten sich aber immer wieder vor Nürnberger Kontern in Acht nehmen. Glück hatten die Düsseldorfer, als nach einer Ecke Kastenmeier (54.) einen Schulterball von Christopher Schindler artistisch an die Latte lenkte.

Düsseldorf hatte weiterhin große Probleme, zwingende Torchancen zu kreieren - zum einen, weil das Mittelfeld oft genug nicht schnell genug überwunden wurde, zum anderen, weil die Fortunen sich scheuten, angesichts des knappen Rückstands frühzeitig wirklich ins Risiko zu gehen.

In der 70. Minute legte Düsseldorfs Sturmtank Rouwen Hennings Appelkamp den Ball in den Lauf, der rechts im Strafraum aus spitzem Winkel an Mathenia scheiterte. Der eingewechselte Ao Tanaka (73.) jagte einen Distanzschuss rechts am Nürnberger Tor vorbei.

Nur ein Heimsieg für die Fortuna

Die Fortunen versuchten in der Schlussphase ihren Möglichkeiten entsprechend noch einmal alles, ein Treffer wollte allerdings nicht mehr gelingen. So blieb es auch bei der deprimierenden Bilanz von bisher nur einem Saisonheimsieg für die Düsseldorfer.

Düsseldorf in Kiel, Nürnberg empfängt Ingolstadt

Düsseldorf tritt nun am 21. Spieltag sonntags (06.02.2022, 13:30 Uhr) bei Holstein Kiel an. Nürnberg empfängt schon zwei Tage früher um 18.30 Uhr den FC Ingolstadt.