Die einzigen noch sieglosen Trainer: Thomas Letsch und Bo Svensson

Kellerduell in der Bundesliga Bochum gegen Mainz - Schluss mit dem Schulterklopfen

Stand: 26.10.2023 17:37 Uhr

Der VfL Bochum und der 1. FSV Mainz 05 warten als einzige Teams in der Fußball-Bundesliga noch auf ihren ersten Sieg. Vor dem Kellerduell am Freitag (27.10.2023) reicht beiden Teams nicht mehr, für ihre Leistungen gelobt zu werden.

Dass Bayern München und der SC Freiburg am vergangenen Spieltag Siege eingefahren haben, war keine Überraschung. Die beiden Champions-League-Teams bekamen es mit den Letztplatzierten der Bundesliga zu tun und erfüllten ihre Pflichtaufgaben. Das aber mit überraschend großen Problemen, die auf der anderen Seite Mut für die nächsten Wochen machen. Entsprechend warten ihre Gegner VfL Bochum (1:2 in Freiburg) und 1. FSV Mainz 05 (1:3 gegen München) weiter auf ihren ersten Sieg, die Leistungen waren dennoch klare Schritte nach vorne.

Letsch: "Jeder brennt darauf"

Mainz hatte Pfostenpech gegen den Rekordmeister, Bochum beschwerte sich zurecht darüber, dass Vincenzo Grifo vor seinem Siegtreffer bereits die Rote Karte hätte sehen müssen. Doch beide Mannschaften haben die Erlebnisse dafür genutzt, um vor dem direkten Duell der beiden Schlusslichter positiv in die Zukunft zu blicken. Zumal Bochum in der Woche davor schon in Leipzig (0:0) mit einem Punktgewinn überraschen konnte.

"Das waren zwei gute Spiele, aber die nützen uns wenig, wenn wir nur einen Punkt holen", sagte VfL-Trainer Thomas Letsch am Tag vor dem Spiel. "Aber die Stimmung in der Mannschaft ist gut, wir reden miteinander und versuchen, Lösungen zu finden, damit wir den ersten Sieg einfahren."

Laut Letsch gäbe es keinen "besseren Zeitpunkt" als das Mainz-Spiel, um die erfolglose Serie zu beenden. "Wir haben die Chance, endlich diesen Sieg einzufahren. Die Lage zwischen uns und Mainz ist vergleichbar, aber mich interessiert nicht, ob der 17. auf den 18. trifft - es ist ein Heimspiel für uns und es wird Zeit, dass wir dreifach punkten", so Letsch. "Es wird ein ganz entscheidendes Spiel, das merkt man auch in der gesunden Anspannung. Jeder brennt darauf und ist überzeugt, dass wir das schaffen."

Svensson reichen gute Leistungen nicht mehr

Die Überzeugung herrscht jedoch auch in Mainz. Denn auch der Tabellenletzte hatte ja nicht nur den guten Auftritt gegen den FC Bayern, sondern war auch davor bei Borussia Mönchengladbach (2:2) schon ganz nah am ersten Erfolg. "Ein Sieg wäre für uns das Beste. Es reicht nicht, wenn wir immer nur über die Leistung sprechen, wir brauchen Punkte. Auch in Bochum. Wir gehen immer in ein Spiel, um es zu gewinnen", sagte Bo Svensson.

Der Mainz-Trainer machte keinen Hehl daraus, wie sehr ihn der verkorkste Saisonstart mitnimmt. "Das nagt an mir, das ich keine schöne Situation", sagte Svensson. "Es ist allen klar, dass das für beide Seiten ein sehr wichtiges Spiel ist. Etwas anderes zu sagen, wäre daneben. Wir wissen, was uns erwartet und dass wir ein Ergebnis abliefern müssen."

Bochumer Fans ein entscheidender Faktor?

Großen Respekt hat der 44-Jährige vor allem vor der Kulisse in Bochum. "Da ist immer eine sehr laute Stimmung, die Fans unterstützen die Mannschaft immer komplett, das ist beeindruckend und besonders. Das müssen wir annehmen", sagte Svensson. Der Trainer verwies auch darauf, dass es nicht reiche, sich dem bewusst zu sein, sondern auch Lösungen zu präsentieren. Das gelang seinem Team in der vergangenen Saison, als es am ersten Spieltag schon den ersten Mainzer Sieg gab beim 2:1 in Bochum.

Zu dieser Zeit war Letsch, der während der vergangenen Saison Thomas Reis beerbte, noch nicht in Bochum tätig. Bei seinem ersten Heimspiel gegen Mainz hofft er, dass die Gäste diesmal dem Druck der Zuschauer und seiner Mannschaft nicht standhalten können. "Wir wissen, dass das hier ein Hexenkessel sein kann und entsprechend wollen wir auch auftreten", versprach der Bochum-Coach. "Wir alle wollen gemeinsam einen Teil dazu beitragen, dass die drei Punkte in Bochum bleiben. Um nichts anderes geht es." Für beide Mannschaften geht es nur darum, endlich den ersten Sieg einzufahren.