Borussia Mönchengladbach - Eintracht Frankfurt 2:3 Nächste Pleite für Gladbach - Frankfurt verschärft Hütters Sorgen

Stand: 16.12.2021 00:53 Uhr

Borussia Mönchengladbach hat am Mittwoch (15.12.2021) auch das vierte Spiel in Folge in der Fußball-Bundesliga verloren. Das Team von Adi Hütter konnte gegen dessen Ex-Klub Eintracht Frankfurt auch in Überzahl nicht punkten. Der Knackpunkt war erneut die dürftige Defensivleistung.

Die kritisierte auch Hütter nach der Partie. "Das war keine verdiente Niederlage, die Leistung war um einiges besser als in den vergangenen Spielen. Aber wir haben wieder drei Gegentore kassiert, was in der aktuellen Situation sehr unangenehm ist", sagte der Trainer. "Frankfurt hat aktuell einen Lauf und gewinnt deshalb das Spiel, und wir sind eben in einer unglücklichen Phase."

Mit 2:14 Toren und drei Niederlagen in Folge ging Gladbach in die Partie gegen formstarke Frankfurter - entsprechend war in den ersten fünf Minuten nur die Eintracht in der Offensive zu finden.

Doch mit dem ersten Angriff kamen die Borussen zum ersten Höhepunkt des Spiels. Nach einer Flanke von Luca Netz köpfte Joe Scally zu Florian Neuhaus, der den Ball mit der Brust annahm und ihn per Flachschuss zum 1:0 ins lange Eck beförderte (6.).

Dieses Erfolgserlebnis veränderte das Spielgeschehen grundlegend. Gladbach war nun mehr im Ballbesitz, spielte sich immer wieder durch die Frankfurter Defensive. Die Eintracht dagegen spielte zu einseitig. Fast jeder Angriff kam über die linke Seite und Filip Kostic - darauf konnten sich die Gastgeber gut einstellen.

Frankfurt reicht eine schwache Leistung zum Ausgleich

Und so hatte Gladbach auch die zweite gute Chance des Spiels. Diesmal spielte Neuhaus mit einem feinen Pass Alassane Plea frei, der aus spitzem Winkel aus zehn Metern aber an Frankfurt-Keeper Kevin Trapp scheiterte (26.). Vor dem Gladbacher Tor wurde es erstmals in der 34. Minute gefährlich. Torwart Yann Sommer konnte eine Flanke von Kostic aber im letzten Moment wegspitzeln und so das Gegentor verhindern.

Trotzdem hinterließen die Gladbacher den Eindruck, dass Trainer Adi Hütter gegen seinen Ex-Klub die richtigen Lösungen gefunden hat. Er wechselte wieder auf eine Dreierkette in der Abwehr und spiegelte damit die Taktik des Gegners - der damit nicht zurecht kam. Frankfurt wirkte trotz vier Siegen aus den vergangenen fünf Ligaspielen verunsichtert und behäbig.

Und trotzdem reichte es Sekunden vor dem Pausenpfiff noch für den Ausgleich. Nach einem unnötigen Ballverlust von Denis Zakaria stürmte Jesper Lindström in den Strafraum und bediente den völlig freistehenden Rafael Borrè, der aus drei Metern nur noch ins leere Tor einschieben musste. Matthias Ginter hob das Abseits auf, war damit das letzte Glied der Gladbacher Fehlerkette.

Wacklige Abwehrreihen prägen Start der zweiten Halbzeit

Nach dem Ausgleich zeigte sich sofort, in welcher Situation die Borussen stecken. Die Gastgeber verfielen wieder in eine große Passivität - und wurden dafür bestraft.

Evan N'Dicka stieß auf der linken Seite bis zur Grundlinie durch und flankte flach in den Rücken der Abwehr zu Lindström, der zum 2:1 verwandelte (50.). Wieder zwei Gegentreffer über die Außenposition - Gladbachs Schwachstelle der Vorwochen war auch gegen Frankfurt eine.

Dafür lief es in der Offensive diesmal besser, weil die Eintracht-Abwehr ebenfalls unsicher agierte. Ein unbedacht geführter Zweikampf von Danny da Costa führte so kurz nach dem 2:1 zum Elfmeter für die Gastgeber. Den verwandelte Ramy Bensebaini sicher zum 2:2 (54.). Es war der sechste Strafstoß des Algeriers im Gladbach-Trikot, zum sechsten Mal verwandelte er.

Bensebainis Problem: In der Defensive standen er und seine Kollegen komplett neben sich. Fast im Gegenzug tauchte Daichi Kamada frei vor Sommer auf und ließ dem Schweizer Nationaltorhüter keine Chance (55.). Drei Minuten später hatte Lindström das 4:2 auf dem Fuß, traf aber nur den Pfosten.

Auch ein Platzverweis hilft Gladbach nicht

In der 70. Minute keimte für Gladbach wieder Hoffnung auf. Nach einem Foulspiel am eingewechselten Marcus Thuram wurde Tuta mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. In der Folge drängten die Borussen auf den Ausgleich, Ginter (81.), Embolo (82.) und wieder Ginter (89.) vergaben aber die besten Chancen auf den Ausgleich. Und so gab es die vierte Niederlage in Folge.

"Wir haben uns in der ersten Halbzeit schwer getan, waren etwas lethargisch. Mit dem 1:1 waren wir zurück im Spiel und haben dann wunderbare Tore geschossen", sagte Eintracht-Trainer Oliver Glasner. "Nach der Roten Karte haben wir nochmal alles reingeworfen und aufgrund dieser großartigen kämpferischen Leistung war der Sieg am Ende nicht unverdient."

Auf Gladbach wartet auch am letzten Spieltag der Hinrunde noch eine der formstärksten Mannschaften der Liga. Am Samstag (18.12.2021) muss das Hütter-Team bei der TSG Hoffenheim antreten. Frankfurt trifft zeitgleich zu Hause auf Mainz 05.