Borussia Mönchengladbach - TSG Hoffenheim 5:1 Gladbach mit Torfestival gegen Hoffenheim - Hütter muss gehen

Stand: 16.05.2022 00:01 Uhr

Borussia Mönchengladbach hat den Fans nach einer verkorksten Saison in der Fußball-Bundesliga einen versöhnlichen Abschluss gegen 1899 Hoffenheim geliefert. Coach Adi Hütter muss trotzdem gehen.

Die Borussia setzte sich am 34. Spieltag am Samstag (14.05.2022) mit 5:1 gegen 1899 Hoffenheim durch und beendet die Saison in der Fußball-Bundesliga mit 45 Punkten auf dem zehnten Rang. 1899 Hoffenheim (46 Punkte) rutschte nach der Packung zum Saisonfinale noch auf Rang neun ab.

Nach dem frühen Führungstor für Hoffenheim durch André Kramaric (3. Minute) sah es zunächst danach aus, als könnte die Borussia nach einer enttäuschenden Saison auch das letzte Spiel vor eigenem Publikum vergeigen. Dann traf Gladbachs Kapitän Lars Stindl (26.) - fortan war es ein anderes Spiel.

Alassane Pléa (44.) nutzte ein Elfmeter-Geschenk der Gäste zur Führung, Jonas Hofmann legte Sekunden vor dem Pausenpfiff (45.) den dritten Treffer nach. Breel Embolo (53.) und erneut Hofmann (56.) setzten das Gladbacher Torfestival nach der Pause fort.

Hütter muss nach nur einer Saison gehen

Das Vertrauen in Coach Adi Hütter war offenbar schon vor der Partie zerstört: Der Klub gab wenige Minuten nach dem Abpfiff die Trennung vom Coach bekannt, der erst zu Saisonbeginn an den Niederrhein gekommen war. "Manchmal ist es einfach so - und das muss man sich dann auch eingestehen - dass es einfach nicht catcht, dass irgendetwas einfach nicht passt", kommentierte Jonas Hofmann den Abgang von Hütter. "Ich habe heute keine Mannschaft auf dem Platz gesehen, wenn wir so ein Spiel abliefern, die gegen den Trainer gespielt hat. Dann wären wir sehr gute Schauspieler und wären wahrscheinlich in Hollywood."

Trotz des versöhnlichen Saisonabschlusses der Borussia, die mit Europacup-Ambitionen gestartet war, erschien es schon zuvor höchst fraglich, dass Trainer Hütter weiter im Amt bleibt. Medienberichten zufolge war der Klub bereits auf der Suche nach möglichen Nachfolgern. Neben der sportlich enttäuschenden Saison soll auch das Klima zwischen Hütter und Teilen der Mannschaft schon seit einer ganzen Weile schwierig gewesen sein.

Gleich nach Anpfiff schien das Gladbacher Team den Zweiflern neue Nahrung zu geben. Zwei Minuten und 33 Sekunden waren gespielt, da hatte der Gast sich schon recht locker zum 1:0 kombiniert, Kramaric schob völlig frei aus kurzer Distanz ein.

Erst Sommerfußball, dann Torfestival in Mönchengladbach

Die Zuschauer sahen zunächst eine Borussia, die hinterherlief. Allerdings sah dann auch die Defensivleistung der TSG immer mehr nach Sommerfußball aus. Zunächst gingen Stindls Ausgleich mehrere Fehler voraus, dann beging Hoffenheims Abwehrchef Kevin Vogt ein tollpatschiges Foul an Embolo, Pléa verwandelte den Strafstoß sicher.

Noch vor der Pause überwand Hofmann aus spitzem Winkel Oliver Baumann, kurz nach Wiederanpfiff tauchte Embolo dann allein vor dem TSG-Torwart auf und verwandelte per Lupfer.

Enttäuschende Saison - auch für Hoffenheim

Mönchengladbach hatte nun - gemeinsam mit dem Publikum - Spaß am Spiel. Hoffenheim dagegen fehlte zunehmend der Antrieb angesichts des klaren Zwischenstands. Platz neun ist für die Hoffenheimer, die ebenfalls mit dem Ziel internationales Geschäft in die Saison gegangen waren, am Ende ebenfalls deutlich zu wenig.