Bayer Leverkusen - Borussia Mönchengladbach 4:0 Leverkusen fertigt Mönchengladbach ab

Stand: 21.08.2021 21:44 Uhr

Erstes Bundesliga-Heimspiel der neuen Saison mit Trainer Gerardo Seoane, erster Sieg: Bayer Leverkusen hat am Samstag (21.08.2021) in der Fußball-Bundesliga gegen den rheinischen Rivalen Borussia Mönchengladbach nach einem Blitzstart 4:0 (2:0) gewonnen.

Eigentor, große Verletzungssorgen, Elfmeter verschossen, hoch verloren: Borussia Mönchengladbach erwischte in Leverkusen einen rabenschwarzen Abend. Der Führungstreffer für Bayer vor rund 15.000 Zuschauern fiel durch ein Eigentor von Gladbachs Schlussmann Yann Sommer (3. Minute). Patrik Schick (8.) erhöhte schnell, Moussa Diaby (55.) und Nadiem Amiri (87.) stellten das Endergebnis her.

Seoane: "Das Spiel kann als Messlatte gelten"

Bayers neuer Trainer Gerardo Seoane sagte zur Partie: "Großes Kompliment an die Mannschaft für die Leistung. Von Anfang an waren wir sehr, sehr griffig und präsent. Und zudem waren wir sehr effizient. Das Spiel kann als Messlatte gelten, weil die Mannschaft sehr solidarisch aufgetreten ist. Ich habe eine tolle Energie gespürt."

Sein Kollege Adi Hütter analysierte: "Ein ernüchternder Tag für uns - in zweierlei Hinsicht. Wir haben zwei Gesichter gegenüber dem Bayern-Spiel. Und was unangenehm ist, sind bei uns die schwereren Verletzungen. Für mich hat Leverkusen aber absolut verdient gewonnen. Wir haben viele Sachen nicht gut gemacht."

Kurioser Führungstreffer

Mit Olympiasieger Paulinho in der Startelf legte Bayer einen Blitzstart hin. Es waren 131 Sekunden gespielt, als Mitchel Bakker aus der Distanz abzog. Vom rechten Pfosten sprang der Ball ans linke Bein von VfL-Schlussmann Sommer und kullerte von dort ins Tor.

Mit dem zweiten Abschluss nur fünf Minuten später fiel Leverkusens zweites Tor. Schick zirkelte den Ball von der Strafraumgrenze aus in die linke Ecke, Sommer war noch mit den Fingerspitzen dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern.

Thuram verletzt raus

Bayer agierte weiterhin aggressiv und ließ Gladbach nicht ins Spiel kommen. Erst nach einer Viertelstunde hatte das Hütter-Team eine erste Chance aus dem Nichts, und die war gleich eine dicke: Ein Schuss aus 18 Metern von Jonas Hofmann klatschte an den linken Pfosten. Bitter für die Borussia auch, dass Stürmer Marcus Thuram mit Verdacht auf eine Außenbandverletzung nach 19 Minuten ausgewechselt werden musste. Er war zuvor von Jonathan Tah gefoult worden.

Kurz darauf brannte es schon wieder im Gladbacher Strafraum: Eine Hereingabe von Moussa Diaby (20.) vom rechten Flügel wehrte der unsichere Sommer vor die Füße Schicks ab - dem gelang es jedoch nicht, den Ball aus kurzer Distanz über die Linie zu stochern.

Vorentscheidung vor der Pause verpasst

Während die Werkself weiter aufs Tempo drückte, lief Gladbach der Musik hinterher, kam einfach nicht in die Zweikämpfe. In der 38. Minute lief Schick auf Sommer zu und versuchte den Keeper zu tunneln, doch irgendwie konnte der noch den Ball mit seinem linken Bein ins Toraus dirigieren.

Stindl verschießt Elfer - Lainer wohl schwer verletzt

Bezeichnend für den Gladbacher Auftritt war auch, dass nicht einmal ein Strafstoß nach Videobeweis für ein Tor reichte: Leverkusens Torwart Lukas Hradecky (43.) parierte Lars Stindls schwach geschossenen Elfmeter locker. Stefan Lainer war zuvor von Bakker auf der Strafraumlinie gefoult worden. Ins Bild passte dann, dass Lainer (45.) wie Thuram vom Platz musste - mit Verdacht auf einen Knöchelbruch.

Aufbäumen jäh beendet

Nach einem ersten Durchgang voller Pleiten, Pech und Pannen mussten die Gladbacher in der zweiten Halbzeit kommen. Florian Neuhaus (50.) setzte aus vier Metern einen Kopfball übers Tor. Das kurzzeitige Aufbäumen nahm ein jähes Ende, als Diaby zum vorentscheidenden 3:0 traf. Schick blockte den Franzosen frei, seinen Schuss von halbrechts aus 18 Metern fälschte Ramy Bensebaini unhaltbar für Sommer ins linke Eck ab.

Der Katastrophenabend ging für Gladbach ungebremst weiter. Mit Matthias Ginter musste der dritte Leistungsträger der Borussen ausgewechselt werden. Borussias Abwehrchef hatte eine Erkältung und litt wohl unter Kreislaufproblemen. Auch der angeschlagene Alassane Pléa konnte in der 63. Minute nicht mehr weitermachen, nachdem er sich in der ersten Hälfte das Knie verdreht hatte. Eine Diagnose steht noch aus.

Höherer Sieg möglich gewesen

Derweil machte Bayer mit einer starken Mannschaftsleistung, Tempo und Tordrang weiter, gab sich mit dem 3:0 nicht zufrieden. Nach Flanke von Diaby drückte Schick (65.) den Ball aus drei Metern an den linken Pfosten. Im weiteren Verlauf bemühten sich die Gladbacher ohne großen Elan und Erfolg um Ergebniskosmetik. Amiri setzte schließlich unter Mithilfe von Sommer den Schlusspunkt, der den Schuss des Leverkuseners vom Elfmeterpunkt ins eigene Tor lenkte. Nach dem Schlusspfiff gab es für die Werkself stehende Ovationen.

Völler: Draxler kein Thema

Vor dem Anpfiff hatte Leverkusens Sportchef Rudi Völler Gerüchte um einen möglichen Wechsel von Julian Draxler zur Werkself dementiert. "Draxler wird es nicht. Er war auch kein Thema", sagte Völler beim Pay-TV-Sender "Sky". Völler kündigte aber weitere Transfer-Aktivitäten an. "Wir haben noch eine Woche Zeit bis zum Transferschluss. (...) Wir haben noch einige Ideen, die wir noch umsetzen müssen, die wir versuchen umzusetzen."