Das Stadion von Bayer Leverkusen - das Spiel gegen Köln soll auf Freitagabend vorverlegt werden.

Auf Wunsch von Bayer DFL bestätigt: Leverkusen gegen Köln wird vorverlegt

Stand: 28.04.2023 17:32 Uhr

Die DFL hat dem Wunsch Bayer Leverkusens entsprochen und das Bundesligaspiel gegen den 1. FC Köln von Sonntag auf Freitag verlegt. Das ohnehin angesetzte Freitagsspiel zwischen dem 1. FSV Mainz 05 und dem FC Schalke 04 findet am 5. Mai gleichzeitig statt.

Bayer Leverkusen drängte bei der DFL auf die kurzfristige Verlegung des Spiels. Hintergrund: Leverkusen spielt am 11. Mai bei AS Rom im Halbfinalhinspiel der Europa League, die am Freitag (28.04.2023) nun offiziell bestätigte Vorverlegung des Spiels gegen Köln vom 7. Mai auf den 5. Mai (Anstoß 20.30 Uhr) ermöglicht der Mannschaft mehr Regeneration, obwohl es auch bei den bisherigen Ansetzungen schon vier Tage Pause gegeben hätte. Vorgeschrieben sind bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) 48 Stunden.

Leverkusen: Halbfinalteilnahme steht seit 20. April fest

Am 22. März teilte die DFL mit, dass das Spiel zwischen Leverkusen und Köln am Sonntag, 7. Mai, um 15.30 Uhr stattfinden wird. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Leverkusen für das Viertelfinale der Europa League qualifiziert. Am 20. April setzte sich Bayer Leverkusen im Rückspiel bei Union Saint-Gilloise durch und zog so in das Halbfinale der Europa League gegen AS Rom ein.

Erst acht Tage später und nur sieben Tage vor dem Spiel gegen Köln kommt nun die Verlegung. Der zeitliche Verzug hat Gründe: Die Verlegung bedarf einer Genehmigung der DFL und auch einer Zusage der Behörden, damit die Polizei das Spiel vorbereiten kann. Diese Zusage ist laut Mitteilung der DFL am Freitag erfolgt.

Personal für Catering und Ordnungsdienst muss ebenfalls zur Verfügung stehen.

Ein Paragraph räumt der DFL alle Möglichkeiten ein

Die Spielordnung der DFL sieht vor, dass Klubs in der Bundesliga fünf Wochen vor dem Spiel eine gewünschte Verlegung beantragen müssen, diese Frist konnte Leverkusen nicht einhalten. Doch ein anderer Paragraph macht alles möglich: "Der DFL e.V. kann aus übergeordneten oder zwingenden rechtlichen, organisatorischen und/oder sicherheitstechnischen Gründen eine kurzfristige Terminänderung vornehmen."

Ein "übergeordnetes Interesse" lag für die DFL also anscheinend insofern vor, dass die Bundesliga von einem Weiterkommen Leverkusens in der Europa League profitiert. Der 1. FC Köln hat dabei kein Mitspracherecht, er wurde nach Informationen der Sportschau von Leverkusens Klubführung telefonisch über den Wunsch informiert und will sich noch am Freitag offiziell zu der Verlegung äußern.

Fanbündnis: "Wünschen uns langfristige Planung"

Für Fans ist die Verlegung ein Ärgernis. Viele dürften ihre Anreise und privaten Termine für das Wochenende geplant haben, nun erfolgt wohl eine selten kurzfristige Verlegung. "Grundsätzlich treten wir dafür ein, dass Spiele mit möglichst langem Vorlauf terminiert werden. Und das ist zuletzt zumindest etwas besser geworden", sagt Thomas Kessen vom Fanbündnis "Unsere Kurve" im Gespräch mit der Sportschau.

"Je kürzer der Vorlauf, desto teurer wird oft die Anreise, gerade für Gästefans." Im aktuellen Fall könne man durch die geringe Entfernung noch am ehesten Nachsicht walten lassen, sagte Kessen. Zwischen den beiden Stadien in Leverkusen und Köln liegen nur 25 Kilometer.

Mainz gegen Schalke bleibt ein Freitagsspiel

Das schon länger für den Freitag angesetzte Spiel zwischen dem 1. FSV Mainz 05 und dem FC Schalke 04 bleibt auf dem Termin. Anstoß wird ebenfalls um 20.30 Uhr sein. Die DFL bestätigte, was die Sportschau schon am Vormittag von Tobias Sparwasser, dem Direktor Kommunikation der Mainzer, erfahren hatte: "Das Spiel wird wie geplant am Freitag stattfinden. Es geht aus organisatorischen Gründen gar nicht anders. Zum einen wird das Spiel ausverkauft sein und mehr als 30.000 Zuschauer haben eine Karte. Zudem ist am Sonntag in Mainz der Gutenberg-Marathon, da werden viele Straßen in der Stadt gesperrt sein, auch die Hotelkapazitäten sind ausgeschöpft."

Schalke 04 hatte mitgeteilt. "Eine so kurzfristige Änderung des Spielplans wäre allein mit Blick auf die bereits geplante Anreise unserer Fans, die uns wie bei jedem Auswärtsspiel zahlreich begleiten werden, nicht nachvollziehbar und entgegen den Interessen der mitreisenden Schalker." Dem übertragenden TV-Sender entsteht kein Nachteil: DAZN überträgt sowohl freitags als auch sonntags die Spiele der Bundesliga live.

Spiel von Leverkusens Frauen verschoben

Die Verlegung des Männerspiels hat auch Auswirkungen auf die Frauen-Bundesliga. Dort war die Partie zwischen Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt für den 5. Mai um 19.15 Uhr im Ulrich-Haberland-Stadion, das direkt neben der BayArena liegt, angesetzt. Nun ist das Spiel auf den 6. Mai (13 Uhr) verschoben worden. "Aus Sicherheitsgründen", teilte Leverkusen am Freitagnachmittag (28.04.2023) mit, sei es nicht möglich, beide Spiele am selben Tag stattfinden zu lassen.

Amira Arfaoui (l., Leverkusen) und Frankfurts Barbara Dunst im Zweikampf beim Hinspiel

Amira Arfaoui (l., Leverkusen) und Frankfurts Barbara Dunst im Zweikampf beim Hinspiel

Köln bekam in der Hinrunde gegen Hoffenheim gewünschte Verlegung nicht

Der 1. FC Köln hatte in dieser Saison selbst schon versucht, ein Spiel zu verlegen - allerdings vergeblich. Als das Spiel in der Europa Conference League in Tschechien beim 1. FC Slovacko wegen Nebels unterbrochen und erst am Freitag zu Ende gespielt werden konnte, wollte der FC nicht sonntags gegen Hoffenheim spielen.

Da aber zwischen dem Restspiel in Tschechien (fortgesetzt ab 13 Uhr) und dem Spiel am Sonntag (Anstoß 19.30 Uhr) mehr als 48 Stunden lagen, war der vorgeschriebenen Regeneration nach den Regeln der DFL genüge getan. Kölns Trainer Steffen Baumgart reagierte damals mit Unverständnis: "Ganz kluge Leute haben festgelegt, dass 48 Stunden für die Regeneration reichen. Wir befinden uns in einem Geschäft. Es geht nicht mehr um den Spieler oder den Menschen."

Eine Verlegung wäre deshalb nur nach Absprache aller Parteien wie Klubs, Stadionbetreiber, Polizei möglich gewesen. Die DFL signalisierte damals Zustimmung, doch die Verlegung kam nicht zustande. "Wir haben alles probiert, aber am Ende leider keinen Termin gefunden, an dem alle können", sagte Kölns Geschäftsführer Christian Keller damals. Das Spiel gegen Hoffenheim fand wie geplant statt und endete 1:1.