Lara Gut-Behrami

Weltcup-Finale "Schweizer Festspiele" beim Weltcup-Finale

Stand: 14.03.2024 18:21 Uhr

Ab Samstag wird im österreichischen Saalbach-Hinterglemm (WM-Ort 2025) das erstmals zweigeteilte alpine Weltcup-Finale ausgetragen. Für Linus Straßer und Lena Dürr geht es jeweils noch um Platz zwei in der Slalomwertung. Die letzte offene Entscheidung im Gesamtweltcup und im Kampf um die kleine Kristallkugel im Riesenslalom der Frauen machen andere Nationen unter sich aus.

Saalbach-Hinterglemm ist 2025 Gastgeber der Alpinen Ski-WM und daher Austragungsort des diesjährigen Weltcup-Finales. Die meisten Entscheidungen sind zwar bereits gefallen. Doch im Riesenslalom der Frauen am Sonntag (9.00/12.00 Uhr) ist noch richtig Spannung drin. Hier dürfte sich nicht nur entscheiden, wer die Riesenslalomwertung für sich entscheidet, sondern auch, wer den Gesamtweltcup gewinnt.

Weltcupfinale Ski Alpin, Teil 1
Disziplin Startzeit SiegerIn Kristallkugel Sportschau
Riesenslalom der Männer 16.03., 9.00/12.00 Uhr Marco Odermatt Ticker
Slalom der Frauen 16.03., 10.30/13.30 Uhr Mikaela Shiffrin Ticker
Riesenslalom der Frauen 17.03., 9.00/12.00 Uhr N.N. Ticker
Slalom der Männer 17.03., 10.30/13.30 Uhr Manuel Feller Ticker

Nach ihrem dritten Platz beim Riesenslalom im schwedischen Are geht die Schweizerin Lara Gut-Behrami mit einem Vorsprung von 95 Punkten in das letzte Riesenslalomrennen des Winters. Das bedeutet: Schon ein 15. Rang im letzten Rennen reicht zum Gewinn der kleinen Kristallkugel. Lediglich die Italienerin Federica Brignone kann ihr die Trophäe rechnerisch noch abluchsen. Allerdings bräuchte sie dafür nicht nur den Tagessieg. Gut-Behrami dürfte auch nicht punkten. Die Besonderheit beim Weltcup-Finale ist, dass es nur für die Plätze eins (100) bis 15 (16) Weltcuppunkte gibt.

Gut-Behrami führt darüber hinaus den Gesamtweltcup sowie die Disziplinwertungen in der Abfahrt und im Super-G souverän an. Im Gesamtweltcup hat die Schweizerin (1.654 Punkte) so viel Vorsprung auf Brignone (1.372) und Shiffrin (1.309), dass es mit dem Teufel zugehen müsste, würde sie diesen noch herschenken.

Auf den Spuren von Figini und Zurbriggen

Damit könnten die Finalwochenenden im österreichischen Bundesland Salzburg zu "Schweizer Festspielen" werden. Lediglich Mikaela Shiffrin (USA) und Manuel Feller (Österreich) würden nach jetzigem Stand die totale Schweizer Dominanz brechen. Sollte es Gut-Behrami ihrem Landsmann Marco Odermatt gleichtun und den Gesamtweltcup gewinnen, wären erstmals seit 1987/88 zwei Eidgenossen ganz oben auf dem Podium - damals schafften das Michaela Figini und Pirmin Zurbriggen.

Dürr kann noch Zweite im Slalom-Weltcup werden

Und die Deutschen? Drei Männer - Alexander Schmid (Riesenslalom) sowie Linus Straßer und Sebastian Holzmann (beide Slalom) - sowie Lena Dürr (Slalom und Riesenslalom) als einzige Frau kämpfen in Saalbach-Hinterglemm noch um gute Platzierungen. Denn teilnahmeberechtigt sind nur die jeweils 25 Punktbesten der Disziplinwertungen, dazu Läuferinnen und Läufer mit 500 oder mehr Punkten im Gesamtweltcup.

Sportschau-Wintersport-Podcast, 14.03.2024 12:00 Uhr

Dürr kann die Slalom-Saison noch als Zweite der Gesamtwertung hinter Shiffrin abschließen. Es wäre die beste Platzierung einer deutschen Slalomläuferin seit 2011, als Maria Höfl-Riesch die Kristallkugel gewann. Dürr, derzeit noch Dritte, reicht zum Abschluss bereits ein 15. Platz, um die verletzte Olympiasiegerin Petra Vlhova (Slowakei) noch zu überholen.

"Ich freue mich schon sehr auf das Weltcup-Finale und vor allem darauf, mal wieder einen neuen Hang kennenzulernen", so Dürr, die in Saalbach noch nie ein Rennen gefahren ist. "Da ich mehr als 500 Weltcup-Punkte gesammelt habe diesen Winter, darf ich auch im Riesenslalom starten. Diese Chance möchte ich auf jeden Fall wahrnehmen und versuchen, nochmal ein paar gute Schwünge zeigen zu können."

Linus Straßer: "Kleine Generalprobe für die WM"

Linus Straßer kann befreit auf Sieg fahren: Er wird den Slalom-Weltcup auf jeden Fall auf Rang zwei hinter Manuel Feller (Österreich) beenden. Dies gelang zuletzt Felix Neureuther, von 2013 bis 2015 jeweils Zweiter hinter Marcel Hirscher (Österreich). "Der Kampf um die Kugel ist entschieden, daher geht’s eigentlich um nix mehr, jedoch geht's natürlich darum, die Saison gebührend abzuschließen - und ja, das Rennen ist ja auch eine kleine Generalprobe für die WM nächstes Jahr", so Straßer.

Erst am darauffolgenden Wochenende (23./24. März) werden dann noch die Abfahrten und die Super-G-Rennen ausgetragen. Die einzige Deutsche, die dann mit von der Partie sein wird, ist Kira Weidle.