Linus Straßer aus Deutschland beim Slalom der Männer in Aspen

Ski Alpin Straßer in Aspen nur von Meillard geschlagen

Stand: 03.03.2024 22:13 Uhr

Skirennfahrer Linus Straßer hat es auch beim Slalom in Aspen (USA) auf das Podest geschafft. Am Sonntag (03.03.2024) war einzig der Schweizer Loic Meillard stärker.

Straßer war als Sechster in den finalen Durchgang im tief verschneiten Aspen gestartet und unterstrich seine starke Form mit einem sauberen Lauf, der ihn noch auf Platz zwei hieven sollte. Am Ende war nur Meillard schneller.

Der Schweizer, der sich in Aspen schon mit zwei zweiten Plätzen im Riesenslalom in starker Form präsentiert hatte, feierte seinen überhaupt ersten Sieg im Slalom - und das mit einem deutlichem Vorsprung von 0,89 Sekunden. Dritter wurde der Norweger Henrik Kristoffersen (+1,17 Sekunde).

Noel zeigt Nerven

Allerdings profitierte Meillard bei seinem Erfolg auch von einem Patzer Clement Noels. Der Franzose hatte zur Halbzeit noch geführt, fuhr im zweiten Durchgang aber eine zu riskante Linie und fädelte ein.

Dagegen feierte Straßer nach seinen Siegen in Kitzbühel und Schladming sowie dem dritten Platz am vergangenen Wochenende in Palisades Tahoe bereits sein viertes Weltcup-Podest in diesem Winter. Das war ihm in seiner Karriere zuvor noch nie gelungen.

"Der zweite Lauf war nicht einfach, aber das ist er eigentlich nie", sagte Straßer im Anschluss: "Ich habe von den ersten Toren weg gemerkt, dass das Material gut funktioniert und ich sehr gut in den Rhythmus reingekommen bin. Die Stellen, wo wirklich Gas zu geben war, habe ich das Gaspedal gefunden."

Straßer zur Halbzeit Sechster

Dabei hatte sich Straßer nach dem ersten Lauf bereits einen ordentlichen Rückstand eingehandelt. Nach vielversprechendem Beginn rutschte er im unteren Steilhang weg und büßte Tempo ein, was er bis ins Ziel nicht mehr kompensieren konnten. 1,37 Sekunden betrug sein Rückstand als Sechster zur Halbzeit auf Noel, der vor Meillard (+0,27 Sekunden) führte. Rang drei, den zu diesem Zeitpunkt Kristoffersen innehatte (+1,07 Sekunden), war für Straßer aber allemal in Reichweite.

Und der 31-Jährige lieferte im zweiten Durchgang ab. Auf dem erneut etwas drehend gesetzten Kurs zeigte Straßer bei dichtem Schneefall ein starkes Timing und leistete sich vor allem dieses Mal keinen Fehler. Als auch Kristoffersen seine Zeit nicht toppen konnte, war das Podest für den Deutschen sicher. Für den Sprung nach ganz vorne war die Hypothek aus dem ersten Durchgang allerdings zu groß - erst recht, nachdem Meillard den Druck auf Noel dank einer angriffslustigen Fahrt entscheidend erhöht hatte.

Fellers Kristallkugel muss warten

Manuel Feller, vierfacher Sieger in dieser Saison und zuletzt in Palisades Tahoe erfolgreich, musste einen kleinen Dämpfer hinnehmen. Mit einem weiteren Sieg in Aspen hätte der Österreicher den Sieg im Slalom-Weltcup vorzeitig perfekt machen können. Nach dem ersten Lauf lag er als Neunter allerdings schon ein gutes Stück zurück. Im Finale konnte er zwar noch vier Plätze gutmachen, die Spitze blieb aber außer Reichweite.

So wahrt Straßer seine Minimalchance auf die kleine Kristallkugel. Sein Rückstand auf Feller beträgt bei noch zwei ausstehenden Rennen aber weiter 169 Punkte. Es müsste daher schon einiges passieren, damit sich das Blatt in Kranjska Gora und beim Saisonfinale in Saalbach-Hinterglemm noch wendet.

Schneefall erschwert die Bedingungen

Neben Straßer erreichte aus deutscher Sicht einzig Sebastian Holzmann den finalen Lauf. Dort musste der Oberstdorfer aber schon früh die Skier querstellen und verlor wertvolle Zeit. Am Ende kämpfte er sich eher ins Ziel, konnte aber noch zwei Plätze gutmachen. Als 24. fuhr der 30-Jährige erneut in die Weltcup-Punkte, was nicht allen deutschen Startern an diesem Tag gelang.

So mussten Anton Tremmel und Fabian Himmelsbach schon im ersten Lauf die Segel streichen. Allerdings wurden sie auch Opfer der äußeren Bedingungen. Starker Schneefall setzte nach den ersten 30 Startern ein, kaum ein Fahrer konnte das Rennen im Anschluss noch zu Ende bringen. Insgesamt schieden 25 Athleten im ersten Lauf aus. Schon im Vorfeld musste der Start des Rennens nach hinten verschoben werden, da in der Nacht ein Schneesturm in den Rocky Mountains getobt und die Piste tief eingeschneit hatte.