Langlauf | Distanzrennen Hennig beim Langlauf-Krimi nicht in Podestnähe

Stand: 27.02.2022 14:39 Uhr

Nach den Sensationen in Peking sind die deutschen Langläuferinnen im ersten Distanzrennen nach den Spielen nicht auf das Podium gelaufen. An der Spitze spielte sich ein Krimi ab.

Olympiasiegerin Katharina Hennig kam in ihrer Paradedisziplin über die 10 Kilometer in der klassischen Technik in Lahti nie in Podestplatznähe. Die Oberwiesenthalerin, die dekoriert mit Gold und Silber aus China zurückkehrte, lief am Sonntag (27.02.2022) als Siebte aber in die Top Ten.

Ein erneuter Coup wie bei den Olympischen Spielen, wo die die DSV-Langläuferinnen mit Silber in der Staffel und Gold im Teamsprint für Furore sorgten, war eine Woche nach dem Ende der Spiele nicht drin. Dafür war die Konkurrenz zu stark.

Johaug mit 1,2 Vorsprung zum 98. Weltcupsieg

Allen voran Therese Johaug (Norwegen) und Natalja Neprjajewa (Russland), die sich ein packendes Duell um den Sieg lieferten. Am Ende war Johaug nach zehn Kilometern 1,2 Sekunden schneller als ihre Rivalin und feierte ihren 98. Weltcupsieg. Lokalmatadorin Krista Pärmäkoski aus Finnland lief auf den dritten Platz und erntete den größten Applaus. Finnland hat nahezu alle Corona-Beschränkungen aufgehoben. So herrschte zum ersten Mal wieder echte Wintersport-Stimmung an der fünf Kilometer langen Strecke, die zwei Mal gelaufen werden musste.

Hennig eine Minute langsamer als Johaug

Beste Deutsche war erwartungsgemäß Hennig, die bei Olympia im 10-km-Distanzrennen noch starke Fünfte geworden war. Im verschneiten Lahti lief die Sächsin knapp eine Minute langsamer als Johaug. "Ich war ganz schön kaputt und bin froh, dass ich eine solide Leistung abliefern konnte", sagte Hennig der Sportschau.

Hinter der erfolgreichsten DSV-Läuferin klaffte aus deutscher Sicht eine große Lücke: Victoria Carl schaffte es als 26. noch in die Top 30. Laura Gimmler (SC Oberstdorf/35.), Coletta Rydzek (SC Oberstdorf/46.) und Sofie Krehl (SC Oberstdorf/47.) kamen abgeschlagen ins Ziel.

Männer: Niskanen gewinnt - Deutsche nicht in den Top 40

Über 15 Kilometer klassisch der Männer waren die Deutschen am Sonntag nicht konkurrenzfähig. Thomas Bing (Rhöner WSV - Sitz Dermbach) landete als bester Deutscher auf dem enttäuschenden 43. Platz.

Janosch Brugger (WSG Schluchsee), der mit einem Top-15-Ergebnis geliebäugelt hatte - wurde 48. Newcomer Albert Kuchler (SpVgg Lam) zahlte viel Lehrgeld und landete in 36:41,3 Minuten als 61. fast am Ende des Feldes.

Mehr als 3:30 Minuten schneller als Kuchler war Topfavorit Iivo Niskanen unterwegs. Der Finne legte in 33:06,5 Minuten eine Zeit hin, an der sich alle anderen die Zähne ausbissen.

Dabei blieb das Rennen bis zum letzten Starter spannend, denn Sprintsieger Johannes Hosflot Klaebo hatte sich für die höchste Startnummer entschieden und lag bei der letzten Zwischenzeit 1300 Meter vor dem Ziel nur 14,9 Sekunden hinter Niskanen. Auf den letzten Metern reichten die Körner aber nicht für einen Schlusssprint. So blieb für Klaebo der zweite Rang hinter Niskanen, aber vor William Poromaa aus Schweden.