Justus Strelow am Schießstand in Soldier Hollow

Biathlon in Soldier Hollow Deutsche im Sprint chancenlos - Franzose vergisst Strafrunde

Stand: 10.03.2024 09:16 Uhr

Beim Sprint im sonnigen Soldier Hollow war aus deutscher Sicht am späten Samstagabend (09.03.2024) nichts zu holen. Für Schlagzeilen sorgten die Biathleten aus Frankreich. Während Eric Perrot mit der Sonne um die Wette lachte, erlebte Quentin Fillon-Maillet einen Albtraum. Auch die erfolgsverwöhnten Norweger erwischten keinen Top-Tag.

Normalerweise ist das Podium im Biathlon-Weltcup eine norwegische Angelegenheit. Einzige Ausnahme: der Sprint. Die zehn Kilometer-Strecke ist nicht gerade die Schokoladenseite der Skandinavier.

Auf den Olympiastrecken von 2002 feierten die Franzosen einen Doppelsieg. Eric Perrot gewann völlig überraschend nach einer fehlerfreien Leistung am Schießstand in 22:19,8 Minuten vor seinem Landsmann Emilien Jacquelin (1 Fehler/+ 3,9 s) und dem norwegischen Newcomer Johan-Olav Botn. Der Youngster lief in seinem dritten Weltcuprennen mit Startnummer 98 als Dritter (0 Fehler/+ 11,3 s) auf das Podest und verdrängte noch Sturla Holm Laegreid vom Treppchen.

Kühn bester Deutscher

Die Deutschen waren mittendrin, aber eben nicht vorn dabei. Bester der sieben gestarteten DSV-Skijäger war Johannes Kühn als Zehnter (1 Fehler/+ 33,4 s), der mit seinem Rennen zufrieden war, aber mit der "Hitze" kämpfte. "Das ist nicht mein Wetter", sagte er im Sportschau-Interview. Für den Verfolger am Sonntag haben auch Philipp Horn (13./1 Fehler) und Justus Strelow (16./0 Fehler) noch gute Karten. Beide starten 45 Sekunden bzw. 57 Sekunden hinter Sprintsieger Perrot.

Strelow kam als einziger Deutscher ohne Fehler durch, hatte aber auf der Strecke Probleme und war nur eine Sekunde schneller als Johannes Thingnes Bö, der vier Mal in die Strafrunde abbiegen musste. Der Dominator liegt trotz seiner Sprintschwäche im Gesamtweltcup weiter in Führung.

Biathlon-Weltcup: Der Sprint der Männer – die Analyse

Sportschau Wintersport, 09.03.2024 22:50 Uhr

Doll verliert im Kampf um Sprint-Krone Boden

Die kleine Kugel des besten Sprinters hatte Benedikt Doll noch im Visier. In seinem vorletzten Sprintrennen büßte der Routinier, der seine Karriere am kommenden Wochenende beenden wird, aber Boden ein. Während Doll mit drei Strafrunden chancenlos und 1:29,8 Minuten langsamer als der Tagesbeste war, sammelte sein Konkurrent um die Sprintkrone, Tarjei Bö, als Siebter deutlich mehr Weltcuppunkte. "Es waren nicht so gute Schüsse. Ich habe mich liegend wacklig gefühlt", sagte Doll, der das Rennen als 27. beendete.

Auch Philipp Nawrath (25./2 Fehler/+ 1:25,5 Minuten) ließ einiges liegen und wird am Sonntag vier Sekunden vor Doll starten. Newcomer Danilo Riethmüller, der als Letzter ins Rennen gegangen war, schaffte es mit einem Fehler als starker 23. (+ 1:17,2 min) ins erlesene Feld der besten 60.

Fillon-Maillet vergisst Strafrunde

Ein Fiasko erlebte indes der zweifache Olympiasieger Fillon-Maillet, dem beim Rennen über 10 Kilometer ein verhängnisvoller Fehler unterlief. Fillon-Maillet vergaß nach dem Stehendschießen in die Strafrunde abzubiegen und bekam eine Zeitstrafe von zwei Minuten aufgebrummt. Ohne dieses Missgeschick hätte Fillon-Maillet gewonnen.

Während Fillon-Maillet dennoch am Verfolger teilnehmen wird, verpasst Roman Rees selbigen. Mit drei Strafrunden schaffte es Rees nicht unter die besten 60.