Grand-Slam-Turnier US Open - Koepfer nach acht Ballwechseln verletzt
Dominik Koepfer und Yannik Hanfmann sind bei den US Open in der 1. Runde ausgeschieden. Alexander Zverev und Eva Lys kamen dagegen weiter. Viele Teilnehmende thematisieren den Marihuanageruch auf der Anlage.
Koepfer knickte am Dienstagabend im Erstrundenduell mit dem spanischen Titelverteidiger Carlos Alcaraz bereits im ersten Spiel schwer um. Danach bewegte sich der Weltranglisten-75. nicht mehr rund und war mit verbundenem linken Knöchel chancenlos. Nach einer Stunde gab Koepfer angeschlagen beim Stand von 2:6, 2:3 wegen der Probleme auf. "Das ist das mit Abstand größte Match, das ich in meiner Tenniskarriere hatte. Es war mit Abstand die coolste Erfahrung - bis zu Einstand im ersten Spiel", sagte er über seinen Auftritt im Athur-Ashe-Stadion.
Er habe sich wahrscheinlich einen Bänderriss zugezogen, berichtete Koepfer von einer ersten Diagnose. Es sei aber nichts gebrochen. "Ich wusste: Das war's", sagte er über den Moment des Umknickens. "Wir müssen ihm Anerkennung zollen, hoffentlich werden wir ihn bald wieder auf dem Platz sehen", sagte der Weltranglistenerste Alcaraz. Der 20-Jährige trifft in der zweiten Runde nun auf den Südafrikaner Lloyd Harris.
Hanfmann raus, Zverev weiter
Yannick Hanfmann unterlag dem an Nummer sechs gesetzten Italiener Jannik Sinner deutlich mit 3:6, 1:6, 1:6. Damit sind noch zwei deutsche Tennisspieler in der Einzelkonkurrenz der Herren beim Grand-Slam-Turnier in New York dabei. Nach ihren Erstrundensiegen treffen Olympiasieger Alexander Zverev und Daniel Altmaier im Duell der Davis-Cup-Teamkollegen am Donnerstag aufeinander.
Zverev bezwang den Australier Aleksandar Vukic mit 6:4, 6:4, 6:4 und wurde seiner Favoritenrolle gerecht. "Für eine erste Runde war es wirklich sehr, sehr gut von mir. Von Anfang bis Ende sehr souverän, vielleicht nur eine kurze Schwankung im dritten Satz", sagte Zverev. Altmaier gewann nach anfänglichen Problemen klar mit 6:7 (5:7), 6:3, 6:1, 6:2 gegen den Franzosen Constant Lestienne.
Altmaier und Zverev sollen auch im Davis-Cup in Bosnien zusammen spielen, wie Altmaier versehentlich verriet. Das deutsche Herren-Team spielt am 16. und 17. September in Mostar gegen den Abstieg. Das Aufgebot wird offiziell noch verkündet. "Ich wusste gar nicht, dass es nicht offiziell ist, da habe ich mich verplappert. Hoffentlich kriege ich da keinen Ärger", sagte Altmaier augenzwinkernd.
Lys weiter: "Das ist bis jetzt der größte Erfolg meiner Karriere"
Eva Lys erreichte als zweite deutsche Spielerin bei den diesjährigen US Open die zweite Runde. Die 21 Jahre alte Hamburgerin setzte sich mit 6:2, 6:1 gegen Robin Montgomery aus den USA durch und knüpfte dabei an ihre überzeugenden Auftritte aus der Qualifikation an. "Das ist bis jetzt der größte Erfolg meiner Karriere", sagte Lys nach ihrem ersten Sieg überhaupt bei einem Grand-Slam-Turnier. Sie spielt nun gegen die Italienerin Lucia Bronzetti.
Vor Lys hatte Korpatsch in zwei Sätzen gegen Irina-Camelia Begu aus Rumänien gewonnen und bekommt es nun mit Ljudmila Samsonowa aus Russland zu tun. Tatjana Maria, Anna-Lena Friedsam und Laura Siegemund sind hingegen in der ersten Runde ausgeschieden.
Eva Lys hat bei den US Open die zweite Runde erreicht.
Spielerinnen und Spieler thematisieren Geruch nach Marihuana
Thema wurde mehrfach der Geruch nach Marihuana auf der Anlage. "Das Gras riecht sehr gut", sagte Zverev scherzend. "Court 17 riecht definitiv nach Snoop Doggs Wohnzimmer." Snoop Dogg ist ein bekannter amerikanischer Rapper mit erwiesener Vorliebe für das Rauchen von Joints. In New York sind der Anbau und der Konsum von Marihuana legal.
Tamara Korpatsch berichtete über Probleme beim Atmen. "Ich kriege dann keine Luft, ich kann auch nicht weiterspielen, ich muss direkt in eine Richtung gehen, wo es gut riecht", sagte die 28-Jährige. "In New York mag ich alles - bis auf, wenn Marihuana geraucht wird. Diesen Geruch hasse ich. Das ist das Einzige, was ich nicht mag an New York", sagte Korpatsch. Der Australier Nick Kyrgios hatte in der Vergangenheit erklärt, er sei Asthmatiker und ihm bereite der Geruch ebenfalls Schwierigkeiten.
Die Anlage des letzten Grand-Slam-Turniers des Jahres liegt im Flushing Meadows Corona Park im nördlichen New Yorker Stadtteil Queens. Auch von dort wabert der Geruch über die Plätze. Am ersten Turniertag hatte Maria Sakkari den Marihuanageruch bei einem Seitenwechsel moniert. Ihre Erstrundenniederlage wollte sie aber nicht darauf schieben. "Manchmal riechst du Essen, manchmal riechst du Zigaretten, manchmal riechst du Weed", sagte die Griechin. "Wir können das nicht kontrollieren, weil wir in einem öffentlichen Raum sind. Es gibt einen Park dahinter. Die Leute können machen, was sie wollen."
Plätze auf der Anlage der US Open
Williams raus, Wawrinka weiter
Venus Williams erlebte eine bittere Niederlage. Die 43 Jahre alte Amerikanerin verlor in 74 Minuten mit 1:6, 1:6 gegen die ungesetzte Belgierin Greet Minnen und war dabei chancenlos. Das Publikum verabschiedete die zweimalige Siegerin des Grand-Slam-Turniers in New York nach ihrem 100. US-Open-Match dennoch mit donnerndem Applaus.
Venus Williams in der ersten Runde der US Open
Nach einer Verletzungspause von mehr als sechs Monaten hatte sich Williams diese Saison noch einmal zurück auf die Profitour gekämpft. Beim WTA-Turnier in Cincinnati hatte sie zum ersten Mal nach vier Jahren wieder gegen eine Spielerin aus den Top 20 der Welt ein Match gewonnen und die zweite Runde erreicht.
"Ich liebe es, hier zu spielen. Ich habe heute wirklich alles gegeben", sagte Williams im Anschluss an ihr Match: "Ich habe wirklich ein paar tolle Schläge gespielt, aber sie hatte ein paar unglaubliche Antworten darauf. Ich wünschte, ich hätte mich besser vorbereiten können."
Stan Wawrinka gewann dagegen als ältester Profi seit 31 Jahren ein Match bei den US Open. Der 38 Jahre alte Schweizer, der 2016 bei den US Open triumphiert hatte, gewann sein Erstrundenduell gegen den Japaner Yoshihito Nishioka mit 7:6 (7:5), 6:2, 6:4. Älter als Wawrinka bei einem Erfolg war in Flushing Meadows zuletzt Jimmy Connors (damals 40) im Jahr 1992 gewesen. "Ich kann wirklich konkurrenzfähig sein. Ich bewege mich gut", sagte Wawrinka, der nun auf den Argentinier Tomas Martin Etcheverry trifft.