Simon Handle, Mittelfeldspielern von Viktoria Köln.

WDR-Sport "Zu Recht im Finale": Viktoria peilt Titel-Hattrick an

Stand: 01.06.2023 12:21 Uhr

Zum dritten Mal in Folge steht Viktoria Köln im Finale des Mittelrheinpokals und will eine gute Drittliga-Saison mit einem Titel vergolden. Die Turbulenzen bei Gegner 1. FC Düren spielten dabei keine Rolle, so Viktorias Simon Handle.

Von Lukas Thiele

Die Generalprobe ist misslungen. Viktoria Köln verlor das letzte Spiel der Drittliga-Saison am vergangenen Samstag beim 1. FC Saarbrücken mit 1:2 und geht somit mit einer Niederlage im Rücken in das Finale des Mittelrhein-Pokals am Samstag (14.15 Uhr) gegen den Regionalligisten 1. FC Düren.

Dem Selbstvertrauen der Kölner hat das aber keinen Abbruch getan. Das Saisonfazit falle "grundsätzlich positiv" aus, sagte Viktoria-Allrounder Simon Handle im WDR-Gespräch. Die Kölner beendeten die Saison auf Rang neun, mit dem Abstieg hatten sie nichts zu tun. "Ich denke, wir haben wieder einen Schritt nach vorne gemacht und mehr Konstanz in unsere Leistungen gebracht", so Handle. "Es ist ein sehr solider neunter Platz, auf dem wir hoffentlich nächstes Jahr weiter aufbauen können."

Handle: "Ordentliche Saison mit Titel vergolden"

Gefeiert wurde bei der Viktoria aber noch nicht. Die Saison ist schließlich noch nicht zu Ende. "Voller Fokus auf das Pokalfinale. Da können wir die ordentliche Saison mit einem Titel vergolden. Das hat man in der 3. Liga auch nicht allzu oft, dass man Titel gewinnen kann", sagte Handle.

Mit Titeln kennt sich der 30-Jährige aus. Seit 2017 spielt Handle bei der Viktoria. In dieser Zeit konnte er den Mittelrheinpokal bereits drei Mal gewinnen, zuletzt sogar zwei Mal in Folge. Auch als in der Regel favorisierter Drittligist sei das keine leichte Aufgabe, sagte er: "Dadurch dass man viele Runden spielen muss, teilweise bei schlechtem Licht gegen hochmotivierte Gegner sind diese Spiele gar nicht so leicht, wie sie erscheinen. Wir sind die aber mit der nötigen Seriösität und Professionalität angegangen und stehen deshalb zu Recht zum dritten Mal in Folge im Finale."

Im Verlauf des Pokal schaltete Viktoria erst den FC Hennef und dann den FC Pesch aus. Im Viertelfinale feierten die Kölner einen knappen 1:0-Erfolg bei Alemannia Aachen, ehe die Viktoria mit einem 5:1 gegen Eintracht Hohkeppel den Finaleinzug perfekt machte.

Düren vor "sportlichen Nichts"

Mit Düren kommt nun wieder ein unterklassiger Gegner. Die Dürener beendeten die Saison in der Regionalliga West auf dem zehnten Rang. Auf dem Weg ins Finale des Mittelrheinpokals schalteten sie unter anderem im Viertelfinale Fortuna-Köln-Bezwinger FC Hürth aus.

Das Sportliche ist in Düren zuletzt aber in den Hintergrund gerückt. Weil das Stadion der Dürener nicht den neuen Anforderungen an eine Regionalliga-Spielstätte entspricht, hat der Verein vom Westdeutschen Fußballverband (WDFV) keine Lizenz für die kommende Saison erhalten. "Als Rückrunden-Fünfter plötzlich vor dem sportlichen Nichts zu stehen, ist einfach nur brutal", sagte Präsident Wolfgang Spelthahn.

Der Verein hat Einspruch gegen die Entscheidung eingelegt. Die Verhandlung findet am kommenden Montag um 17 Uhr in der WDFV-Geschäftsstelle statt.

Handle: "Damit beschäftigen wir uns nicht"

In der Spielvorbereitung von Viktoria Köln spiele das aber keine Rolle, sagte Simon Handle. "Damit beschäftigen wir uns nicht. Ich denke, das ist eine sehr, sehr gute Mannschaft. Die werden auf dem Platz alles versuchen, um uns alles abzuverlangen." Als unterklassiger Gegner habe Düren zudem nichts zu verlieren. "Ich denke schon, dass die bis in die Haarspitzen motiviert sind und versuchen, uns in unserem eigenen Wohnzimmer zu ärgern." Viktoria ist offiziell zwar die Auswärtsmannschaft, das Finale findet aber im Sportpark Höhenberg statt, wo die Viktoria ihre Heimspiele austrägt.

Wie es ist, als unterklassige Mannschaft auf einen höherklassigen Verein zu treffen, weiß Handle gut genug. In der vergangenen Saison empfingen die Kölner den FC Bayern München vor 50.000 Zuschauerinnen und Zuschauern im Stadion des 1. FC Köln (0:5).

DFB-Pokal als "Kirsche auf der Sahnetorte"

Gewinnt Viktoria den Mittelrheinpokal, ist sie auch in der kommenden Saison wieder im DFB-Pokal mit dabei. Das sei noch einmal ein Schub Extramotivation, sagte Handle: "Ich durfte jetzt mit Viktoria gegen Leipzig, Hoffenheim und die Bayern spielen. Das sagt schon einiges aus. Das passiert nicht alle Tage, dass du gegen solche Gegner in einem Pflichtspiel spielst. Man muss nicht extra motiviert sein, weil ein Finale zu gewinnen ist schon Motivation genug. Aber es ist die Kirsche auf der Sahnetorte."

Für zwei Kölner wird es außerdem ein besonderes Spiel. Mike Wunderlich und Marcel Risse bestreiten am Samstag ihr letztes Spiel für die Viktoria. Wunderlich wird Trainer beim Mittelrheinligisten SV Bergisch Gladbach 09. Auch Risse beendet seine Karriere. "Ich hab mit beiden sehr, sehr gerne zusammengespielt. Das sind super Spieler und super Charaktere", sagte Handle. "Das ist nochmal ein Punkt, am Samstag alles in die Waagschale zu werfen."