Victor Boniface (Bayer Leverkusen) beim Schuss

Victor Boniface Bayers neuer abschlussfreudiger Fan-Liebling

Stand: 15.09.2023 08:53 Uhr

Nach nur drei Saisonspielen ist Victor Boniface bereits ein Publikumsliebing in Leverkusen. Der Bayer-Stürmer hat sich mit seiner Art und seinen Toren in die Herzen der Fans geschossen.

Es läuft das dritte Saisonspiel - ein Heimspiel für Bayer Leverkusen gegen den SV Darmstadt 98 - und aus der Kurve schallt ein neuer Gesang. Auf die Melodie von "Give It Up" von der KC and the Sunshine Band singen die Fans in der Leverkusener Nordkuve immer wieder einen Namen: "Victor Boniface, Boniface, Victor Boniface!"

Sie feiern ihren neuen Torjäger, der es geschafft hat, in nur wenigen Spielen den Status des Publikumslieblings zu erreichen. Im Eiltempo hat sich der Nigerianer nicht nur in die Herzen der Fans seines neuen Vereins geschossen, sondern auch an die Spitze der Bundesliga-Scorerliste. Mit vier Toren und zwei Vorlagen thront der bullige Stürmer in dieser Wertung vor Stuttgarts Serhou Guirassy und Wolfsburgs Jonas Wind. In der Torjägerliste hat einzig Guirassy einen Treffer mehr auf dem Konto.

Keiner gab mehr Torschüsse ab

Eine andere Statistik, die viel über die Spielweise des Angreifers aussagt: Stolze 21 Torschüsse hat Boniface in seinen ersten drei Bundesligaspielen abgegeben und damit acht mehr als Bayern Münchens Harry Kane auf Platz zwei. Am Freitag stehen sich der Leverkusener und der fünfmal so teure Neuzugang des Rekordmeisters im Bundesliga-Spitzenspiel in München (20.30 Uhr) erstmals gegenüber.

Die hohe Zahl an Torschüssen sagt bereits viel aus über die Spielweise der Leverkusener und ihres abschlussfreudigen Torgaranten, den ein starker Zug zum Tor, Spielwitz, gute Technik und ein starker Abschluss mit dem Fuß und dem Kopf auszeichnen.

Leverkusens Boniface dreht auf

Sportschau Bundesliga, 29.08.2023 14:43 Uhr

Debüt in der nigerianischen Nationalmannschaft

Der starke Saisonstart hat Boniface nicht nur in Deutschland bekannt gemacht, auch in die nigerianische Nationalmannschaft wurde er in dieser Länderspielphase erstmals berufen. In der Qualifikation zum Afrika Cup durfte Boniface am Wochenende sein Debüt feiern. Gegen São Tomé und Príncipe wurde der Leverkusener eingewechselt und steuerte zum 6:0-Erfolg eine Torvorlage bei.

Boniface spiele "nicht wie ein klassischer Bomber, er ist komplett", sagte sein Trainer Xabi Alonso nach dem Doppelpack gegen Darmstadt (Endstand 5:1). "Wir erwarten noch viel von ihm." Teamkollege Granit Xhaka beschrieb den 22-Jährigen als "bodenständigen Jungen, der hungrig ist auf Tore und Erfolg". Boniface mache "die Mannschaft besser", so der Schweizer. Von der Bundesliga wurde Boniface für seinen torreichen Start als "Rookie des Monats" ausgezeichnet.

Boniface überzeugte bereits letzte Saison in Leverkusen

Dabei war der 1,90 Meter große und 91 Kilogramm schwere Hüne gar nicht zwingend als neuer Star eingekauft worden. Der Klub war im Sommer vor allem auf der Suche nach einem Ersatz für den eigentlichen Stamm-Neuner Patrik Schick, der nach langwierigen Adduktorenbeschwerden erst im Oktober wieder eine Option sein wird. Aber Bayer musste gar nicht lange suchen, denn ein Spieler hatte sich erst wenige Monate zuvor eindrücklich auf die vakante Stelle beworben.

Im Viertelfinale der Europa League hatte Boniface bereits in Leverkusen Werbung in eigener Sache gemacht. Im Trikot von Union St. Gilloise sorgte der Nigerianer mit einer starken Leistung zum ersten Mal in seiner neuen Heimat für anerkennendes Raunen. Beim 1:1 im Hinspiel in der Bayarena den Treffer der Belgier. Schon eine Woche nach dem Spiel habe ihm sein Berater dann gesagt, "dass es für mich nach Leverkusen gehen könnte", so Boniface.

Wechsel mit Ansage

Auch für den Leverkusener Angang war die Verpflichtung eine Herzensangelegenheit. Boniface zeigte sich in den Wochen nach den Spielen gegen Leverkusen wiederholt in seinen Instagram-Stories in einem im Tausch erworbenen Bayer-Trikot und schwärmte von der Bundesliga. Da war es fast logisch, dass Bayer im Sommer eine Ablöse von bis zu 20 Millionen Euro an die Belgier überwies und die Bewerbung des Nigerianers annahm. Eine Investition, die sich lohnen sollte.