WDR-Sport St. Pauli gegen Düsseldorf - letzte Ausfahrt Richtung Aufstieg
Im Verfolger-Duell zwischen dem FC St. Pauli und Fortuna Düsseldorf brauchen beide Teams einen Sieg, um sich die letzte Hoffnung auf den Aufstieg zu bewahren.
Letzte Chance im Aufstiegsrennen: Wenn am Samstagabend (20.30 Uhr) der FC St. Pauli auf Fortuna Düsseldorf trifft, zählt wohl für beide Mannschaften nur ein Sieg.
Drei Spieltage vor Saisonende liegen der Tabellenvierte St. Pauli und der punktgleiche Fünfte Düsseldorf vier Punkte hinter dem Hamburger SV, der derzeit Relegationsrang 3 belegt. Falls der HSV am Sonntag beim Vorletzten Jahn Regensburg verlieren sollte, wäre der Sieger des Verfolger-Duells bis auf einen Punkt herangerückt.
Beide Klubs mit starken Serien
"Es sind zwei formstarke Teams. Beiden Teams bietet sich die Chance, im Rückspiegel des HSV aufzutauchen", sagte Fortunas Trainer Daniel Thioune auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. "Wir entwickeln unfassbar viel Freude im Team. Wir blicken auf zehn Spiele zurück, von denen wir nur eins verloren haben."
Doch auch die Hamburger Gastgeber haben eine beeindruckende Serie hingelegt. Während die Hanseaten nach der Hinrunde lediglich Tabellen-15. mit 17 Punkten waren, sind sie unter Trainer Fabian Hürzeler mit bisher 36 Punkten das mit Abstand beste Rückrunden-Team. Zwölf Siegen stehen zwei Niederlagen gegenüber.
Hürzeler: "Gibt keinen Favoriten"
"Beide Teams haben gleich viele Punkte, der Abstand beträgt nur ein Tor. Deshalb gibt es für mich keinen Favoriten", sagte Hürzeler. "Wenn wir eine Mannschaft sind, die Ambitionen hat, sollten wir so ein Spiel auch gewinnen."
Beide Trainer sprachen dem Gegner jeweils große Anerkennung aus. "Ich habe mit viel Respekt und bestaunend beobachtet, wie stark St. Pauli aus der Winterpause gekommen ist", lobte Thioune. Sein Gegenüber Hürzeler gab zu Protokoll: "Sie (Düsseldorf) sind eine Mannschaft, die eine sehr reife Spielanlage hat, unheimlich widerstandsfähig ist und über eine große Erfahrung verfügt."
Personelle Probleme bei Fortuna
Thioune plagen jedoch weiter Personalsorgen. Kapitän Marcel Sobottka, Ao Tanaka und Jorrit Hendrix fallen verletzungsbedingt aus. Eine kleine Hoffnung gibt es bei Rouwen Hennings, der vier Jahre lang für St. Pauli auf Torejagd ging und in den vergangenen sieben Spielen gegen die Kiez-Kicker vier Treffer erzielte.
"Wenn ich das Gefühl habe, dass er uns irgendwie helfen kann, setze ich ihn gerne in den Bus. Vielleicht gibt es eine Chance, dass er mitfährt", erklärte Thioune. Hennings fiel zuletzt mit einer Meniskusverletzung aus.
Den HSV unter Druck setzen
Auch bei einem Sieg wären beide Teams trotzdem auf mehr als einen Ausrutscher des HSV angewiesen. "Ich weiß nicht, wie sehr das den HSV unter Druck setzt. Aber wenn wir gewinnen, wären wir für eine Nacht erst einmal auf einen Punkt dran. Und dann könnten wir am Sonntag entspannt Fernsehen gucken", sagte Hürzeler.
Der HSV hat von den letzten vier Spielen nur eins gewonnen - das Derby gegen St. Pauli. Sowohl in Kaiserslautern (0:2) als auch in Magdeburg (2:3) zog der HSV den Kürzeren, zuletzt reichte es zumindest zu einem 2:2 gegen den SC Paderborn.
Im letzten Jahr verpasste Hamburg in der Relegation gegen Hertha BSC den Aufstieg, in den drei Spielzeiten davor waren die Hanseaten jeweils auf Platz vier gelandet. Auf dem Papier hat der HSV das leichteste Restprogramm: beim Vorletzten Regensburg, gegen den Zwölften Fürth und bei Schlusslicht Sandhausen. Doch bei weiteren Stolperern könnte beim HSV der Druck und die damit verbundene Nervosität noch zu einer großen Last werden.
