Karel Geraerts ist der neue Trainer von Schalke 04

2. Fußball-Bundesliga Schalke-Coach Geraerts setzt auf Gewinner-Mentalität

Stand: 20.10.2023 15:00 Uhr

Karel Geraerts versucht vor seinem ersten Spiel als Trainer des FC Schalke 04 möglichst wenig zu verraten. Auf eines legt er aber besonderen Wert: die Gewinner-Mentalität seiner Spieler. Dem Klub drohen derweil Einnahmeausfälle.

Eine aufgeregten Eindruck macht Karel Geraerts nicht gerade. Mit freundlicher, aber bestimmender Miene saß der neue Trainer des FC Schalke 04 vor seiner Pflichtspielpremiere auf dem Podium, um Fragen zu beantworten.

Der 41 Jahre alte Belgier wirkte zuversichtlich und versuchte das auch auszustrahlen. Seine Haltung wirkte nicht gespielt. Wobei er wohl auch auf Verständnis gestoßen wäre, wenn er für die erste Partie ein paar kleinere Zweifel eingestreut hätte.

Späte Informationen

Schließlich muss er zu seinem persönlichen Auftakt gleich zum Karlsruher SC, der zwar bisher in der 2. Bundesliga noch nicht sein volles Leistungspotenzial ausspielen konnte (9 Punkte), der für viele Experten aber weiterhin aufgrund der Qualität seiner Spieler zu den Aufstiegskandidaten zählen dürfte. "Ich habe gehört, dass sie noch nicht so viele Punkte geholt haben, wie sie wollten", sagte der Coach über den Kontrahenten. Der Belgier muss sich erstmal einen umfassenden Überblick über die 2. Bundesliga verschaffen.

Zum anderen muss Geraerts es schaffen, die völlig verunsicherte Mannschaft der Königsblauen zu stabilisieren und erste Erfolgserlebnisse zu schaffen. Geraerts hatte in den vergangenen Tagen Zeit, sich einen Eindruck von seinen Spielern zu machen und seine Taktik festzulegen. Noch wissen seine Spieler nicht, sagt Geraerts, wie er beim KSC spielen lassen will. "Das sage ich ihnen vielleicht am Samstag oder auch erst am Sonntag", so der Coach.

Terodde bleibt Kapitän

Allerdings: Spielerische Feinheiten, genau abgestimmte Laufwege oder taktische Formationen spielen zunächst eine untergeordnete Rolle für den Fußballlehrer. "Gewinner-Mentalität. Genau das will ich sehen, das ist das Wichtigste", sagte Geraerts. "Wir brauchen noch Zeit, um dahin zu kommen, wo wir hin wollen. Das kann aber nie eine Ausrede sein. Wir wollen gewinnen."

Immerhin eine Entscheidung wollte der Coach kommunizieren. "Simon Terodde bleibt Kapitän", sagte Geraerts. Bei anderen Personalien, etwa der bei den Schalkern brisanten Torhüterfrage, schwieg er ausdauernd.

Weitere Einnahmeausfälle?

Auf den Klub kommen derweil andere Probleme zu. Ein Trikot-Ärmelsponsor, ein Möbelunternehmen (Vertrag bis 2026), ist nach einer Insolvenz in Eigenverwaltung in eine Regelinsolvenz unter einem Insolvenzverwalter gegangen. Das Sponsorenpaket soll bei etwa zwei Millionen Euro pro Saison liegen.

Sollten diese Einnahmen ausfallen, würde der ohnehin klamme Klub in noch größere finanzielle Probleme geraten. Nach der Notlösung mit dem Hauptsponsor, einer Sauerländer Brauerei, nun bereits der nächste Rückschlag in Sachen Sponsoringmaßnahmen. "Der Club befindet sich mit den Verantwortlichen in intensiven und konstruktiven Gesprächen, was dies für den Fortbestand der Partnerschaft bedeutet. Selbstverständlich wird der Verein alternative Handlungsoptionen prüfen", teilten die Schalker in einer Stellungnahme mit.