
Handball-Bundesliga Leverkusener Handballerinnen steigen ab
Das Urgestein verlässt die Bundesliga: Die Handballerinnen von Rekordmeister Bayer Leverkusen sind nach 50 Jahren erstmals abgestiegen.
Die Leverkusenerinnen verloren das entscheidende dritte Playdown-Finale am Samstag beim BSV Sachsen Zwickau mit 20:24 (11:12). Die zweite Niederlage im dritten Spiel der Serie besiegelt den Abstieg der "Werkselfen".
Die Gastgeberinnen fanden etwas besser in die Partie, lagen nach drei Spielminuten mit 3:1 vorne und konnten ihre Führung allmählich ausbauen: In der 21. Minute traf Laura Szabó zum 9:5 für Zwickau.
Doch die Leverkusenerinnen gaben nicht auf. Bis zur Halbzeitpause verkürzten die Gäste den Rückstand auf ein Tor (11:12). Und zu Beginn der zweiten Halbzeit gingen die "Werkselfen" zum ersten Mal selbst in Führung, als Marie Teusch zum 13:12 für Bayer traf (32.).
Danach drehten die deutlich effektiveren Zwickauerinnen aber wieder auf: Nach einem 4:0-Lauf führte das Heimteam mit 17:14 (39.). Diesen Rückstand konnten die Gäste aus dem Rheinland nicht mehr aufholen und verloren am Ende mit 20:24. Beste Torschützin war die Leverkusenerin Johanna Andresen mit zehn Treffern. Zwickaus Kaho Nakayama erzielte acht Tore.
Ärger im Vorfeld wegen des Spieltermins
Die Bayer-Frauen hatten sich vor der Begegnung darüber geärgert, dass Zwickau der Leverkusener Bitte nach einer Terminverschiebung für das dritte Spiel nicht nachgekommen ist. Parallel zum finalen Playdown-Duell findet das Final-Four-Wochenende der A-Juniorinnen statt, bei dem Bayer Leverkusen ebenfalls antritt. Aus diesem Grund musste "Elfen"-Trainer Michael Biegler für das Spiel in Zwickau auf einige Nachwuchsspielerinnen verzichten.
Bayers Handballabteilung hatte bereits vor dem Abstieg eine Neuausrichtung angekündigt. "Wir sind ein Ausbildungsverein. Das zentrale Konzept der Elfen, das in dieser Saison schon angelaufen ist, ist die Jugendförderung", sagte Annika Ingenpaß, Sportliche Leiterin und Spielerin bei Bayer, Ende März im Gespräch mit dem WDR. Auch mit Blick auf das Budget setze man auf junge Spielerinnen. Ziel sei es, Talente zu fördern, "die dann bundesliga-reif sind. Wir wissen, dass wir als eine Art Sprungbrett gelten", sagte Ingenpaß.
Bundesliga-Zugehörigkeit seit 1975
Die Leverkusener Handball-Frauen waren das einzige Team, das der Bundesliga seit ihrer Gründung 1975 durchgehend angehörte. Bayer hatte in der Bundesliga zwischen 1979 und 1987 achtmal den Titel geholt, mehr als jeder andere Verein. Hinzu kommen die Meisterschaften 1965, 1966, 1973 und 1974. Auch die acht Triumphe im DHB-Pokal sind unerreicht. In der Bundesliga-Hauptrunde der laufenden Saison hatte das aktuelle Team von Trainer Michael Biegler in 23 Spielen nur einen Punkt geholt.
Unsere Quelle:
- Internetseite der Handball-Bundesliga der Frauen
- Nachrichtenagentur sid