Mitch Eliot von den Iserlohn Roosters

WDR-Sport Iserlohn Roosters sind am Tiefpunkt angelangt

Stand: 18.10.2023 11:35 Uhr

Die Iserlohn Roosters sind an das Ende der DEL-Eishockeytabelle abgerutscht. Das neu formierte Team hat sich noch nicht gefunden - und kassiert heftige Pleiten.

Wenn selbst der vereinseigene Social-Media-Kanal froh darüber war, dass die Partie abgepfiffen wurde und der eigenen Mannschaft dann auch noch eine "völlig indiskutable Leistung" attestierte, dann kann man sich das Ausmaß der kollektiven Enttäuschung gut vorstellen.

Das 2:8 gegen die Nürnberg Ice Tigers am 11. Spieltag der DEL-Saison war für die Iserlohn Roosters schließlich das nächste Scheitern in einer bisher an herben Rückschlägen viel zu reichen Spielzeit.

Ziel war es, Stabiität reinzubringen

Das Team vom Seilersee um Trainer Greg Poss ist nach dieser hohen Pleite gegen die Franken Tabellenletzter, hat mit 52 Gegentreffern die meisten kassiert - und mit 22 Toren die wenigsten aller Mannschaften erzielt. Der Tiefpunkt ist erreicht. Viel schlechter geht es nicht mehr für die Iserlohner Eishockeyprofis.

"In erster Linie ist es unser Ziel, Stabilität reinzubringen. Die haben wir in den vergangenen Jahren nicht gehabt. Man muss nur schauen, wie viele Trainerwechsel es in den letzten Jahren gegeben hat", sagte Poss dem WDR unmittelbar vor der Saison.

Positive Aspekte?

Aus diesem Grund gab es einen großen Umbruch im Team. 16 Spieler haben den Klub verlassen, 16 Profis sind neu dazugekommen. Eine Radikalkur, die bisher noch keine Wirkung zeigt - im Gegenteil. Zwei Siege aus den bisherigen Ligaspielen sind deutlich zu wenig für das vor der Saison neu formierte Team. Die Integration der neuen Profis scheint noch lange nicht abgeschlossen zu sein, steht vielmehr noch in den Anfängen.

Greg Poss versucht derweil - zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison - den enttäuschenden Geschehnissen noch irgendwie etwas Positives abzugewinnen. "Wir haben gegen eine gute Mannschaft verloren. Aber wir haben auch eine gute Mannschaft und es muss uns gelingen, das auch auf dem Eis zu zeigen“, sagte der Iserlohn-Coach nach der überaus ernüchternden Nürnberg-Pleite.

Playoffs sind in weiter Ferne

So viel vermeintliche Zuversicht nach einer zuvor bereits erlittenen 2:6-Heim-Niederlage gegen die Augsburger Panther und einem weiteren sportlichen Totalcrash gegen Nürnberg erscheint nicht gerade als besonders substantiell. Manch ein Fan des Sauerländer Eishockeyteams zweifelt mittlerweile vielmehr an der Wettbewerbsfähigkeit in der höchsten deutschen Spielklasse.

Poss hatte das damals ebenfalls strauchelnde Team vor fast exakt einem Jahr mitten in der Saison übernommen, vor dem Abstieg bewahrt und in höhere (Tabellen-) Gefilde geführt. Diese Entwicklung sollte sich nun fortsetzen. Die Iserlohner wollten vom ersten Spieltag an um die Playoffs kämpfen. Die Realität lautet: Es geht erneut gegen den Abstieg.

Am Donnerstagabend (19.10.2023, 19.30 Uhr) steht bereits die nächste Partie an. Bei den Fishtown Pinguins müssen sich die Roosters allerdings enorm steigern und den Integrationsprozess deutlich beschleunigen, wollen sie mal wieder ein Erfolgserlebnis feiern. Sonst droht bald das böse Erwachen am Seilersee.