Die A-Junioren des 1. FC Köln haben die Deutsche Meisterschaft gewonnen.

Trotz 0:2-Rückstand 1. FC Köln gewinnt A-Junioren-Finale gegen Bayer Leverkusen

Stand: 18.05.2025 13:06 Uhr

Der 1. FC Köln hat die besten A-Junioren Deutschlands. Trotz eines 0:2-Rückstands triumphierten die Kölner am Sonntag im Finale gegen Bayer Leverkusen mit 5:4 (4:2).

Nachdem die A-Junioren von Borussia Dortmund in den vergangenen vier Endspielen Dauergast waren und zweimal den Titel holten, kam es in diesem Jahr zu einem NRW-Duell ohne BVB-Beteiligung. Leverkusen hatte im Halbfinale nach Verlängerung Bayern München bezwungen (4:3) und der FC gegen Werder Bremen nach Elfmeterschießen die Oberhand behalten (5:3).

Kölner drehen in dreieinhalb Minuten das Spiel

Mit Toren geizten die Rheinländer in Leverkusen auch vor 24.250 Zuschauern im Final-Derby nicht. Leverkusen erwischte den besseren Start. Artem Stepanov sorgte mit seinem 22. Tor im 24. Spiel für die frühe Führung (8. Minute), die Naba Mensah nach ungenutzten Kölner Ausgleichschancen auf 2:0 ausbauen konnte (28.). Das Spiel wogte mit offenem Visier und viel Tempo hin und her.

In der 36. Minute düpierte Youssoupha Niang die Leverkusener mit einem Doppelschlag, wobei Justin von der Hitz an beiden Toren beteiligt war. Der 18-Jährige, der den FC im Sommer verlässt und zum 1. FC Nürnberg wechselt, legte kurz darauf selber mit einem Linksschuss ins Eck nach (39.). Etwas mehr als dreieinhalb Minuten nach dem 0:2 stand es plötzlich 3:2 für Köln.

Leverkusen nach Elfmeter und Aufsetzer zurück im Spiel

Vor der Pause gab es nicht nur keine Antwort der geschockten Leverkusener, sondern als Kölner Zugabe in der Nachspielzeit noch das 4:2 durch von der Hitz. Die Halbzeitpause bot offenbar genug Raum, um diese vier Treffer zu verarbeiten. Die Leverkusener starteten mit viel Druck, verfehlten allerdings zunächst noch das Tor oder scheiterten an der FC-Abwehr um Keeper Mikolaj Marutzki.

Jeremiah Dennit Mensah (Bayer Leverkusen, l.) im Laufduell mit Nick Zimmermann (1. FC Köln)

Jeremiah Dennit Mensah (Bayer Leverkusen, l.) im Laufduell mit Nick Zimmermann (1. FC Köln)

Zum Anschluss kam Bayer schließlich durch einen fragwürdigen Handelfmeter. Assad Kotya-Fofana soll im Strafraum eine Flanke ahndungswürdig an den Arm bekommen haben. Bayer-Kapitän Francis Onyeka blieb trotz der Kölner Proteste unbeeindruckt und verwandelte den Strafstoß zum 3:4 (66.). Da war Marutzki im Gegensatz zum Ausgleich weitgehend chancenlos, weil in die falsche Ecke unterwegs. Das 4:4 erzielte Kerim Alajbegovic allerdings mit einem Aufsetzer aus der Distanz, der über den in die Ecke abtauchenden Marutzki sprang (73.).

Luis Stapelmann sichert dem FC ersten Titel seit 1971

Nun war es an den Kölnern zu beweisen, dass auch sie mit Schocks in Form von Gegentoren umzugehen wissen. Und diesen Beweis führten sie in der 82. Minute im Anschluss an eine Ecke. Luis Stapelmann stieg vor dem Tor am höchsten, köpfte einem Leverkusener an die Schulter, von wo der Ball unhaltbar ins Tor abgefälscht wurde.

Die Leverkusener kamen zwar noch einmal gefährlich vors Tor, doch Marutzki gab sich keine Blöße mehr, und die Kölner Talente holten für den FC den ersten A-Junioren-Titel seit 54 Jahren. Für Köln war es bei der fünften Finalteilnahme erst der zweite Erfolg nach dem 3:1 gegen den 1. FC Nürnberg 1971 mit späteren Profis wie Harald Konopka, Herbert Neumann oder Jürgen Glowacz. Leverkusen, das den bislang letzten seiner drei Titel 2007 geholt hatte, verlor das Finale zum siebten Mal. 

Unsere Quellen:

  • WDR Sportredaktion
  • Nachrichtenagentur sid
  • Sky Sport