Hoffenheim-Coach Pellegrino Matarazzo und Neuzugang Anton Stach nach der 1:3-Niederlage gegen Dortmund.

Fußball | Bundesliga "Viel mehr drin gewesen": Hoffenheim lernt gegen Dortmund dazu

Stand: 30.09.2023 12:26 Uhr

Die TSG 1899 Hoffenheim patzt bei der 1:3-Niederlage gegen Dortmund mindestens zweimal zuviel. Neuzugang Anton Stach sieht den Club dennoch auf einem guten Weg.

Der linke Fuß von Anton Stach war nach dem Spiel dick in Eis gepackt - und stand irgendwie für den Schmerz der TSG 1899 Hoffenheim an diesem Abend. "Diese Niederlage tut sehr weh. Die Gegentore waren ein bisschen unnötig, vor allem das zweite", sagte der vom FSV Mainz 05 gekommene Last-Minute-Neuzugang nach dem Ende der Siegesserie der Kraichgauer beim 1:3 (1:2) gegen Borussia Dortmund am Freitagabend. "Es ist sehr, sehr schade, dass wir nicht gewinnen konnten. Es wäre viel mehr drin gewesen."

Hoffenheim verpasst Tabellenführung

Nach zuvor vier Erfolgen nacheinander hätte die TSG zum Auftakt des sechsten Spieltags in der Fußball-Bundesliga sogar an die Tabellenspitze springen können - aber der BVB glänzte mit Effizienz und Cleverness. "Wir haben aber ein paar Fehler zu viel gemacht. Der BVB hat jede Möglichkeit genutzt, die er bekommen hat", analysierte Flügelspieler Robert Skov mit langem Gesicht.    

Kramaric mit zwischenzeitlichem Ausgleich

Vor 30.150 Zuschauern im ausverkauften Sinsheimer Stadion, darunter der neue Bundestrainer und Ex-Hoffenheimer Julian Nagelsmann, patzte erst John Anthony Brooks beim ersten Tor von Nationalstürmer Niclas Füllkrug für den BVB (18. Minute). Dann ließ Torhüter Oliver Baumann einen Ball abprallen und Marco Reus war quasi mit dem Pausenpfiff erfolgreich. Zuvor hatte Andrej Kramaric mit seinem vierten Saisontreffer per Elfmeter ausgeglichen.

Grischa Prömel per Kopf und Skov mit einem Freistoß an die Latte hätten nach dem Wechsel beinahe das Spiel gedreht. Das 1:3 durch Julian Ryerson (90.+5) bedeutete dann die endgültige Entscheidung. "Vielleicht war das Spiel eine Partie, aus der wir sehr viel lernen können, sodass wir künftig aus solchen Spielen Punkte mitnehmen", sagte Kapitän Baumann und seufzte: "Die Gegentore sind mehr oder weniger durch uns entstanden." 

Matarazzo: "Bin enttäuscht"

Ein Kompliment für die dennoch über weite Strecken überzeugende Leistung wollte Trainer Pellegrino Matarazzo deshalb erst gar nicht annehmen. "Wir sind in einer Phase, in der wir unsere Leistung erhöhen wollen. Ich bin enttäuscht, dass wir heute nicht mehr herausgeholt haben", sagte er.   

Dafür erklärte Stach die Fortschritte des letztjährigen Abstiegskandidaten. "Wir variieren sehr viel im Spiel, damit wir schwer zu fassen sind. Wir sind im Zentrum allgemein sehr flexibel und dadurch schwer zu verteidigen, auch weil Andrej sich auch manchmal fallen lässt. Wir haben eine gute Abstimmung." 

Der zweimalige Nationalspieler erhielt immerhin ein Sonderlob seines Trainers. "Er gibt der Mannschaft sehr viel", sagte Matarazzo. "Wir müssen noch schauen, dass wir ihn öfter in die Box reinbringen, weil er einen guten Schuss hat."