Der 1. FC Heidenheim ist in die Bundesliga aufgestiegen.

FCH ist Zweitligameister Tim Kleindienst schießt Heidenheim mit Last-Minute-Tor in die Bundesliga

Stand: 28.05.2023 17:36 Uhr

Der 1. FC Heidenheim hat sich am letzten Spieltag der 2. Liga den direkten Bundesliga-Aufstieg gesichert. Bei Jahn Regensburg gewannen die Schwaben in allerletzter Minute 3:2 (0:0).

Die Ausgangsposition war klar: Bei einem Sieg in Regensburg, das nur noch theoretische Chancen auf den Klassenverbleib in der 2. Liga hatte, würde der 1. FC Heidenheim zum ersten Mal in seiner Historie in die Fußball-Bundesliga aufsteigen. Gelänge dies nicht, wäre der FCH vom Ergebnis des Hamburger SV im Parallelspiel beim SV Sandhausen abhängig.

Aufstiegsfeier live im SWR

SWR Sport überträgt die Aufstiegsfeier des 1. FC Heidenheim am Montag ab 13:45 Uhr live im SWR Fernsehen, im Stream und auf YouTube.

Heidenheims Coach Frank Schmidt vertraute beim Jahn derselben Elf wie im Heimspiel letzte Woche gegen den SV Sandhausen (1:0). Die Gäste ergriffen von Beginn an die Initiative, während Regensburg zunächst darum bemüht war, defensiv sicher zu stehen.

Müller pariert stark gegen Owusu

Doch die erste große Chance hatten die Hausherren. Nach einem Pass von Leon Guwara tauchte Prince Osei Owusu völlig frei vor FCH-Keeper Kevin Müller auf, der aber stark parierte (8. Minute). Zehn Minuten später hatte Owusu die nächste Chance für den SSV. Nach einer Ecke von Guwara köpfte er aber links am Heidenheimer Tor vorbei.

Die Gäste hatten zwar mehr vom Spiel, kamen aber zunächst nicht zu klaren Chancen. In der Defensive wurden die Schwaben immer wieder von den agilen Guwara und Owusu auf die Probe gestellt. Den ersten halbwegs gefährlichen Torabschluss hatte der FCH in der 29. Minute, als Zweitliga-Toptorjäger Tim Kleindienst aus der zweiten Reihe knapp vorbeischoss.

Heidenheim spürt den Druck

Mit zunehmender Spieldauer tat sich Heidenheim immer schwerer, die Nervosität war den Gästen deutlich anzumerken. Sie agierten verkrampft. Regensburg wurde jetzt immer forscher. Aygün Yildirim hatte die nächste Gelegenheit für den Jahn, traf aber nur das Außennetz (37.). Wenig später war Konrad Fabers Seitfallzieher leichte Beute für FCH-Keeper Müller (41.). Schließlich ging es mit einem für die Gäste glücklichen 0:0 in die Pause.

Schimmer vergibt - Owusu trifft

In der zweiten Halbzeit setzte dann Heidenheim das erste Highlight. Stefan Schimmer schoss jedoch aus Nahdistanz am Regensburger Tor vorbei (47.). Wenig später trafen dann die Hausherren. Nach einer Ecke von Faber netzte Owusu per Kopf zum 1:0 (51.) ein. FCH-Keeper Müller hatte keine Abwehrchance.

Im Anschluss überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst erhöhte Owusu, den Heidenheim nie in den Griff bekam, nach einer Hereingabe von Benedikt Saller auf 2:0 für den SSV (56.). Fast im direkten Gegenzug traf Saller ins eigene Tor (58.) - der 1:2 war der Hoffnungsschimmer auf den der FCH gewartet hat.

Anschlusstreffer weckt Heidenheim

Nun war Heidenheim aufgewacht. Das Team von der Ostalb machte nun Druck. In der 62. Minute scheiterte Kleindienst aus zentraler Position an Regensburgs Keeper Jonas Urbig, wenig später war der Schuss von Jan-Niklas Beste nicht platziert genug (64.).

Es spielten jetzt nur noch die Gäste, Regensburg wirkte mit zunehmender Spieldauer immer kraftloser und beschränkte sich aufs leidenschaftliche Verteidigen. In der 74. Minute hätte Schimmer ausgleichen können, doch er schoss aus elf Metern knapp übers Regensburger Tor.

Heidenheim versuchte das Glück jetzt zu erzwingen und nutzte fast jede Gelegenheit zum Abschluss. Der Jahn verteidigte leidenschaftlich und stemmte sich gegen den Ausgleich. Der FCH probierte es mit zunehmender Spieldauer immer mehr mit der Brechstange, doch tat sich gegen den kompakt stehenden SSV weiter schwer.

Heidenheim betreibt Chancenwucher

In der 86. Minute hätte Heidenheim dann den Ausgleich erzielen müssen. Schimmer legte für Kleindienst auf, der aus fünf Metern geblockt wurde. Der Abpraller landete bei Schimmer, doch sein Schuss wurde von Urbig übers Tor gelenkt. In der 88. Minute kratze Regensburgs Jan Elvedi nach einer Ecke den Kopfball von Beste von der Linie.

Beste gleicht aus - und dann kommt Kleindienst

In der Nachspielzeit überschlugen sich dann nochmal die Ereignisse. Nach Foul von Elvedi an Schimmer gab es nach Videobeweis Elfmeter für Heidenheim. Beste ließ sich die Chance nicht entgehen und traf zum 2:2 (90.+4). Danach rannte der FCH weiter an - und Keindienst erlöste die Schwaben in der neunten Minute der Nachspielzeit. Nach einer Hereingabe von Beste traf der Angreifer zum 3:2 für Heidenheim - das goldene Tor zum Bundesliga-Aufstieg.

Damit krönte der FCH eine herausragende Saison - und das als Meister, weil der bisherige Tabellenführer SV Darmstadt 98 0:4 in Fürth verlor. Die Hessen steigen als Zweiter mit dem FCH auf. Für den HSV, der 1:0 in Sandhausen siegte, bleibt nur der undankbare Rang drei und damit die Relegation gegen den VfB Stuttgart.