Interview Samuel Soramies

Silber bei WM in Finnland Eishockey-Nationalspieler Soramies: "Würde gerne WM in Mannheim spielen"

Stand: 31.05.2023 16:45 Uhr

Silber für Deutschland bei der Eishockey-WM: Mit dabei im Finale gegen Kanada war Samuel Soramies. Er war früher ein Mannheimer Jungadler und ist in der Kurpfalz aufgewachsen.

Der 24-jährige Stürmer Samuel Soramies war bei der Wm in Finnland dabei. Er ist in Heidelberg geboren, in Schriesheim (Rhein-Neckar-Kreis) aufgewachsen und in Mannheim zur Schule gegangen. Mittlerweile spielt er in Augsburg. Groß geworden ist er bei den Mannheimer Jungadlern. Der Erfolg bei der WM musste aber auch erstmal verarbeitet werden, sagt Soramies im SWR-Interview mit Moderator Holger Neumann:

SWR Aktuell: Wie lange hat die Party nach dem Silber-Triumph gedauert?

Samuel Soramies: Gar nicht so lang. Nach dem Spiel hat es alles ein bisschen gedauert, das auch zu verarbeiten. Wir hatten natürlich erstmal das Spiel verloren und waren nicht so in Party-Stimmung. Aber nach einer gewissen Zeit hat man dann verstanden, dass man trotzdem Silber hat und was man damit erreicht hat. Dann haben wir ein bisschen gefeiert. Aber am nächsten Tag sind wir direkt geflogen und kamen um 6 Uhr morgens nach Deutschland. Wir mussten früh am Flughafen sein. Wir haben also ein paar Stunden gefeiert und sind dann wieder nach Hause geflogen.

SWR Aktuell: Die Fans können die Enttäuschungen bestimmt nachvollziehen. Alle hatten auf Gold gehofft. Mit ein paar Tagen Abstand, was war denn der schönste Moment bei der WM?

Soramies: Der allerschönste Moment war, ins Finale einzuziehen. Ich glaube, dass wir dann die USA geschlagen haben im Halbfinale war schon was ganz Besonderes. Als man wirklich verstanden hat: „Wir gehen auf jeden Fall mit einer Medaille nach Hause.“

SWR Aktuell: Wie war das für Sie emotional, das zu erleben? Diesen größten Erfolg seit Jahrzehnten.

Soramies: Das ist natürlich etwas sehr Besonderes und ein unbeschreibliches Gefühl. Aber ja ich glaube, es dauert einfach ein bisschen, bis man das wirklich verarbeitet und verstanden hat, was passiert ist. Weil es auch alles so schnell ging. Vor ein paar Tagen waren wir noch im Viertelfinale und dann Halbfinale. Irgendwie waren wir noch kurz in Riga und jetzt ist man wieder in Deutschland. Also es ging Schlag auf Schlag, und es ist sehr viel passiert.

SWR Aktuell: Sie haben finnische Wurzeln. War es für Sie noch emotionaler, in der Heimat Ihres Vaters bei der WM auf das Eis zu gehen? Er war ja auch mit vor Ort.

Soramies: Das war auf jeden Fall etwas Besonderes. Klar. Meine Großeltern wohnen auch noch in Finnland. Es war sehr schön für alle, für die ganze Familie. Aber ich habe versucht, mich einfach auf die WM und die Spiele zu fokussieren und das ganze Drumherum nicht so sehr an mich heranzulassen.

SWR Aktuell: Während der Eishockey-WM ist entschieden worden, dass die WM 2027 nach Deutschland vergeben wird. Standorte werden auch Düsseldorf und Mannheim sein. Was würde es für Sie persönlich bedeuten, als Nationalspieler in vier Jahren in Mannheim auf dem Eis zu stehen?

Soramies: Ich bin dort groß geworden. Ich war in Mannheim auf der Schule. Ich habe dort angefangen, in der SAP-Arena Eishockey zu spielen und als Kind immer davon geträumt, in der SAP-Arena zu spielen. Natürlich auch mit der Nationalmannschaft. Es wäre für alle meine Freunde, Familie und für mich etwas sehr, sehr Besonderes, in Mannheim eine WM zu spielen.