Bo Svensson vom 1. FSV Mainz 05

Fußball | Bundesliga Die Gründe für die Mainzer Krise - und warum die 05er richtig reagieren

Stand: 19.09.2023 12:09 Uhr

Der 1. FSV Mainz 05 hat einen Fehlstart in die Bundesliga-Saison hingelegt. Bei den 05ern wird trotzdem keine große Personaldiskussion aufgemacht. Und damit macht der Verein auch alles richtig, meint SWR-Sportredakteur Michi Glang.

Vier Spiele, ein Punkt, Tabellenplatz 18. Der 1. FSV Mainz 05 hat den Saisonstart ordentlich in den Sand gesetzt. Bei den Rheinhessen bewahren die Verantwortlichen trotzdem Ruhe, Trainer Bo Svensson steht nicht zur Diskussion.

Sportvorstand Christian Heidel und Sportdirektor Martin Schmidt verfolgen damit den "Mainzer Weg": Ruhe bewahren statt durchzudrehen, den Trainer konzentriert weiter arbeiten lassen.

Die Mainzer Krise und ihre Gründe

Und daran tun die Verantwortlichen gut, aus mehreren Gründen. Erstens zeigten sich die Mainzer beim 1:3 gegen den VfB Stuttgart deutlich verbessert im Vergleich zur Klatsche in Bremen. Die Länderspielpause hat Svensson und dem Team gut getan. Die Formkurve zeigt also nach oben, gegen die stark gestarteten Schwaben waren die 05er nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich sogar am Drücker.

Zweitens haben die Mainzer mit großem Verletzungspech zu kämpfen. Den angeschlagenen Onisiwo ersetzte Svensson gegen Stuttgart in Ermangelung eines Stürmers durch Merveille Papela, einen defensiven Mittelfeldspieler. Der Kader der 05er ist bewusst auf Kante genäht. Insgesamt sechs Ausfälle (Nelson Weiper, Brajan Gruda, Maxim Leitsch, Andreas Hanche-Olsen und die Langzeitverletzten Jonathan Burkardt und Silvan Widmer) sorgen dann doch spürbar für einen Qualitätsverlust.

Mainz 05 in der Krise: "Die Situation ist ernst"

Sieg in Augsburg als Initialzündung?

Drittens basieren die Mainzer Pleiten vor allem auf individuellen Fehlern. Lediglich in der ersten Halbzeit bei Union Berlin und in Bremen zeigten sich die Rheinhessen kollektiv von der Rolle. Das Abstellen von individuellen Fehlern ist nur bedingt trainierbar, weshalb hier eher die Mannschaft als der Trainer in der Pflicht ist. Ihre Bundesligatauglichkeit haben große Teile des Mainzer Kaders bereits unter Beweis gestellt. Mangelnde Qualität ist also nicht das Problem, viel mehr fehlt den 05ern ein Erfolgserlebnis.

Ein Sieg soll also die nötige Initialzündung werden in einer Saison, die bislang durch Enttäuschungen geprägt ist. Im nächsten Spiel werden Onisiwo, Gruda, Weiper und auch Hanche-Olsen voraussichtlich wieder zur Verfügung stehen. Mehr Optionen sorgen für mehr Qualität. Beim FC Augsburg (Samstag um 15:30 Uhr) soll es dann mit dem ersten Saisonsieg für die Mainzer klappen. Bis dahin können Svensson und sein Team in Ruhe weiterarbeiten. Und das ist auch gut so.