
Fußball | 2. Bundesliga Plötzlich wieder da beim FCK: Machen es Frank Ronstadt und Torsten Lieberknecht nochmal?
FCK-Trainer Torsten Lieberknecht brachte gegen Schalke fünf Neue. Eine Personalie stach dabei besonders heraus: Frank Ronstadt. Das Duo verbindet eine gemeinsame Erfolgsgeschichte.
Wer bekleidet beim FCK die Position des rechten Außenbahnspielers? Jean Zimmer oder Jan Gyamerah, das war in den letzten Monaten in der Regel die Antwort. Vor dem 2:1-Sieg gegen den FC Schalke 04 tauchte dann überraschend ein anderer Name auf dem Spielberichtsbogen auf: Frank Ronstadt.
Ganze drei Minuten hatte der 27-Jährige zuvor im Kalenderjahr 2025 gespielt. Zuletzt hatte er es vier Mal in Folge erst gar nicht in den Kader der Roten Teufel geschafft. Nun also gegen Schalke die Rückkehr. Und Ronstadt zeigte eine ordentliche Leistung.
Ronstadt empfiehlt sich im FCK-Training
Aus dem Abseits in die Startelf: Das hat sicher auch mit der Person Torsten Lieberknecht zu tun. Der neue FCK-Trainer, der in der vergangenen Woche auf Markus Anfang gefolgt war, hat mit Ronstadt bereits beim SV Darmstadt 98 zusammengearbeitet. Ein Vorteil für den Profi, wie Lieberknecht auf der Pressekonferenz nach dem Spiel sagte.
"Ich habe bestimmte Voraussetzungen, wie sich so ein Schienenspieler zu verhalten hat auf dem Platz", sagte der Trainer. Dabei habe es Ronstadt sicher geholfen, "die Erinnerung in seinem Hinterstübchen" zu haben. Zudem habe der Hamburger unter der Woche gut trainiert. Ein Fingerzeig für die Konkurrenten, dass sie nicht mehr gebraucht werden, sei dies aber nicht, sagte Lieberknecht: "Es werden alle gebraucht bis zum Ende der Saison."
Ronstadt zeigte sich nach dem Spiel "sehr, sehr dankbar", eine neue Chance von Beginn an erhalten zu haben. "Ich spüre das Vertrauen", so der 27-Jährige. "Das Team macht es einem einfach. Man fügt sich direkt ein und es macht Spaß, auf dem Platz zu stehen."
Lieberknecht löst beim FCK die Fesseln
Dass es zwischen Ronstadt und Lieberknecht passt, zeigt auch, was der Profi über seinen alten und neuen Trainer sagte: "Er bringt sehr viel Spaß und Lockerheit mit rein. Das ist mit das Entscheidende für uns und das Teamgefüge." Zudem sei die Mannschaft auch schon vorher "intakt" gewesen. Intakt, dieses Wort nutzt auch Lieberknecht, wenn es darum geht, den Zustand des FCK-Teams zu beschreiben. Und doch habe er "das Gefühl, dass da noch ein bisschen mehr" gehen könnte.
Es wirkt so, als habe der 51-Jährige ein wenig die Fesseln gelöst, mit denen die Mannschaft in den letzten Wochen im Ringen um den Aufstieg zu kämpfen gehabt hatte. "Warum sollten wir mit dem Kopf ein Problem haben, wenn wir nur gewinnen können?", stellte er nach dem Schalke-Spiel eine rhetorische Frage.
Ronstadt und Lieberknecht wissen, wie's geht
Über den Aufstieg zu sprechen, ist am Betzenberg seit dem letzten Wochenende jetzt alles andere als verboten. "In Köln hat es schon einmal etwas ganz Grandioses für den 1. FC Kaiserslautern gegeben. Warum sollte man nicht darüber sprechen und sich daran erinnern?", so Lieberknecht, der damit auf die letzte Partie der Saison anspielt. Dann tritt der FCK in der Stadt an, wo er vor 34 Jahren durch ein 6:2 den dritten Meistertitel gefeiert hatte.
Um sich an einen Sprung in die Bundesliga zu erinnern, müssen Ronstadt und Lieberknecht derweil gar nicht so weit zurückdenken. Vor zwei Jahren sorgten sie bei den Lilien gemeinsam für den vierten Aufstieg der Hessen. Am Betzenberg könnten sie nun ein erfreuliches Déja-Vu erleben. Ob es am 18. Mai tatsächlich zum Showdown in Köln kommt, hängt von den Ergebnissen in den kommenden beiden Spielen ab: Mit dem Derby beim Karlsruher SC und dem Spiel gegen SV Darmstadt 98 warten zwei schwere Aufgaben auf den FCK.