SV Elversberg-Trainer Horst Steffen

SVE-Trainer im Interview 23 Punkte in zehn Spielen – der gute Lauf der SV Elversberg

Stand: 27.11.2023 11:46 Uhr

Nach Startschwierigkeiten ist Aufsteiger SV Elversberg vielleicht das Team der Stunde in der 2. Bundesliga. In den vergangenen zehn Spielen musste das Team von Cheftrainer Horst Steffen lediglich eine Niederlage einstecken. Im SR-Interview erklärt der 54-Jährige, warum seine Mannschaft derzeit so erfolgreich ist.

Interview: Mara Thellmann / Onlinefassung: Kai Forst

In den ersten vier Spielen war noch Sand im Zweitliga-Getriebe der SV Elversberg. Trotz guter Leistungen gab man Punkte ab – wie etwa bei der bitteren Last-Minute-Pleite gegen Hansa Rostock, als Stürmer Juan José Perea in der 10. und 13. Minute der Nachspielzeit der SVE mit einem Doppelpack die Butter vom Brot nahm.

Es folgten eine knappe Niederlage gegen den 1. FC Kaiserlautern und eine deutliche Klatsche gegen Fortuna Düsseldorf.

23 Punkte in zehn Spielen

Doch seit dem 5. Spieltag schnurrt der Motor der Saarländer. Sieben Siege, zwei Unentschieden und nur eine Niederlage – gegen Tabellenführer St. Pauli – das macht 23 Punkte in den letzten zehn Spielen und bugsiert Elversberg auf Rang sechs, nur zwei Punkte weniger als Kiel auf dem Relegationsplatz.

Für SVE-Trainer Horst Steffen eine Platzierung, mit der er nicht unbedingt gerechnet hätte. „Die ersten vier Spieltage waren eher nicht so berauschend, was die Ergebnisse anbelangt. Aber die Hoffnung, dass wir mithalten können, war relativ früh da. Aber die Platzierung ist aktuell über die Maßen gut, das hatte ich nicht erwartet“, sagte Steffen in der SR sportarena.

"Können nicht immer hoch attackieren"

Derzeit griffen aber die Zahnräder ineinander. So hätten alle Spieler jetzt ein sehr gutes Niveau erreicht, die Neuzugänge seien integriert und auch das Trainerteam habe nach den ersten Spieltagen taktische Konsequenzen gezogen. „Wir können nicht immer hoch attackieren, wenn der Gegner sehr gut ist – so wie es bei Fortuna war. Dann werden wir ausgespielt und kriegen Konter. Gegen Paderborn konnten wir es wieder durchziehen – komplett hoch attackieren.“

Zudem seien nicht immer nur drei Punkte das Kriterium, ob ein Spiel erfolgreich war oder nicht. „Dieses Auf und Ab von Erfolg und Nicht-Erfolg – das gibt es bei mir selten. Es wird analysiert. Und die Jungs wissen: Wenn wir gut gespielt und trotzdem verloren haben – dann war es trotzdem ein gutes Spiel. Und dann ist es eine Frage der Zeit, bis sich das irgendwann dreht“, erklärt der Coach seine Herangehensweise.

Klassenerhalt ist das angestrebte Ziel

Dennoch kann Steffen die derzeitige Erfolgswelle gut einschätzen und weiß, dass es jederzeit auch eine kleine Talfahrt geben kann. „Wahrscheinlich gibt es schon Grenzen für uns. Aktuell sind wir dabei, da ein bisschen drüber hinauszugehen. Entsprechend weiß ich auch nicht, wo das hinführt. Das Ziel ist für uns klar: Klassenerhalt. Und das behalte ich auch bei.“ Gleichzeitig wolle man mit aller Macht versuchen, erfolgreich zu bleiben und sich noch weiter zu verbessern.

Dass manche Fans mit Blick auf die Tabellensituation jetzt schon von der 1. Bundesliga träumen, sei ok. „Die Fans dürfen träumen. Wir dürfen es selbst nicht tun, wir müssen an unsere Arbeit denken und daran glauben, dass wir auch weiterhin gut sind. Aber lassen wir nach, werden wir Probleme bekommen“, prognostiziert der Chefcoach.

SV Elversberg gewinnt überlegen gegen Paderborn

Nächster Gegner: Hertha BSC

Nach dem HSV, St. Pauli und Schalke steht am kommenden Wochenende nun das nächste Traditionsduell gegen einen großen Traditionsclub an: Hertha BSC. Die Berliner rangieren mit 18 Punkten aktuell auf dem zehnten Rang und haben die letzten drei Partien jeweils nur unentschieden gespielt.

Wie der genaue Matchplan gegen den Hauptstadt-Club aussieht, weiß Steffen aber noch selbst noch nicht. "Ein bisschen kennen wir die Berliner. Trotzdem ist es dann viel mehr Arbeit, einen genauen Matchplan zu erstellen. Wir wollen genau arbeiten und dementsprechend den Jungs was an die Hand geben wollen, wo sie sich dran halten können."

Anstoß der Partie ist am kommenden Sonntag um 13.30 Uhr im Berliner Olympiastadion, das knapp 75.000 Zuschauer fasst.

Über dieses Thema hat auch die SR sportarena am 26.11.2023 berichtet.

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