Hertha-Trainer Pal Dardai lächelt im Stadion während des Spiels gegen St. Pauli (Quelle: IMAGO / Contrast)

Pal Dardai nach Herthas Niederlage "St. Pauli ist eine Klasse besser als wir"

Stand: 01.10.2023 12:11 Uhr

Nach zuletzt zwei Siegen in Serie hat Hertha BSC gegen den FC St. Pauli wieder eine Niederlage kassiert. Nach der knappen Pleite gegen den Aufstiegsapiranten wirkte Trainer Dardai in einer Medienrunde dennoch nicht unzufrieden.

Pal Dardai über ...
 
... die Niederlage gegen St. Pauli.
 
Die erste Hälfte haben wir verschenkt. In der zweiten Halbzeit haben wir mit Leidenschaft kompensiert, dass St. Pauli eine Mannaschaft ist, die eine Klasse besser ist - so wie der HSV. Wir dürfen nach zuletzt zwei Siegen nicht direkt wieder vom Aufstieg reden. Wir befinden uns in einem Jahr, in dem wir etwas aufbauen wollen. Ich habe schon vor dem Spiel gesagt, dass die 90 Minuten eine Lehrstunde werden - auch für mich. Ich wollte sehen, wo die Mannschaft steht. St. Pauli und der HSV sind aus meiner Sicht in dieser Liga die Ausnahmeteams. Man hat gesehen: Fabian Reese und Haris Tabakovic wurden neutralisiert, Marten Winkler hatte keinen guten Tag. Der offensive Einsatz war nicht so wie sonst. Der Plan war es, in den ersten zehn Minuten mit körperbetontem Spiel und etwas Show das Stadion mitzureißen. Wir wollten alles geben und uns so in die Partie reinkämpfen - das haben wir nicht gemacht. Die Endphase war okay, das kam dann aber zu spät. Es war ein verdienter Sieg für St. Pauli, das muss man akzeptieren und daraus lernen. Zwei Siege aus drei Spielen sind aber auch okay.

Herthas Toni Leistner im Zweikampf mit Elias Saad (FC St. Pauli) (Bild: Imago Images/Contrast)
Hertha BSC verliert Flutlichtspiel gegen FC St. Pauli

Hertha BSC kann die eigene Siegesserie nicht weiter ausbauen. Die Berliner verlieren vor über 66.000 Zuschauenden gegen den FC St. Pauli, der damit weiter ungeschlagen ist. Nach acht Spieltagen stehen die Blau-Weißen bei neun Punkten.mehr

... die Entwicklung der Mannschaft.
 
Es war ein Schritt nach vorne. Wir kannten diese Situation nicht. Gestern wurden wir wie ein kleines Kind ins Wasser geworfen. Es waren zwar keine Alligatoren da - wir hatten ein angenehmes Heimspiel - und trotzdem musst du erstmal mitschwimmen - das haben wir eine Halbzeit lang verpasst. Während des Spiels haben wir dann kapiert, dass es mehr Körpereinsatz und mehr Leidenschaft braucht. Das war also ein Fortschritt und durch das 1:2 wurde die letzte Phase dann nochmal richtig geil. Es ist alles okay.

... die Atmosphäre gegen St. Pauli im Olympiastadion mit mehr als 66.000 Zuschauern.
 
Das hat sich genau so angefühlt wie damals gegen Kaiserslautern, als ich das mit 21 Jahren in der zweiten Liga zum ersten Mal erleben durfte. Das Stadion atmet und wir müssen uns dafür bei den Fans bedanken. Auch dafür, dass sie uns nach dem Spiel gefeiert haben, das gibt den Jungs Selbstvertrauen.

Smail Prevljak mit erhobenen Armen auf dem Spielfeld (Quelle: IMAGO / Matthias Koch)
Setzen, Doppelsechs

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... Gegner St. Pauli.
 
Wir können Hertha BSC und St. Pauli nicht vergleichen, sie haben ganz andere Spielertypen und eine andere Spielweise. Selbst wenn wir Tag und Nacht üben würden, könnten wir sie nicht kopieren. Wir müssen aus unseren Spielern das Maximum rausholen, dabei sind wir auf einem guten Weg. Die ersten sechs Wochen der Saison können wir eigentlich in die Tonne schmeißen. Dafür stehen wir ordentlich da. Nochmal: St. Pauli und der HSV sind eine Klasse über uns.

... das nächste Spiel beim kriselnden FC Schalke 04.
 
Schalke wird mit Sicherheit aggressiv sein. Was man so hört, ist die Situation zwischen den Fans und der Mannschaft schwierig. Wir wollen dort punkten, es wird ein körperbetontes und interessantes Spiel.

Sendung: rbb24 Abendschau, 01.10.23, 19:30 Uhr