Werder-Neuzugang Julian Malatini posiert lächelnd im Weser-Stadion im Werder-Trikot.

buten un binnen Werders Neuzugang Malatini ist wohl keine Soforthilfe

Stand: 17.01.2024 14:34 Uhr

Werders neuer Verteidiger Julian Malatini ist jung und ehrgeizig, aber auch das erste Mal weg von Zuhause. Dass er den Bremern auf Anhieb helfen kann, ist fraglich.

Von Petra Philippsen

Julian Malatini lächelte viel, als Werder Bremen seinen Neuzugang am Mittwoch offiziell vorstellte. Und der junge Argentinier lächelte dann auch so manches weg, was bei diesem rasanten Wechsel an die Weser auf der Strecke geblieben war.

Denn der 22-Jährige, der beim argentinischen Erstligisten Defensa y Justica gespielt hatte, war gerade mit der U23-Nationalmannschaft unterwegs und sollte als Verteidiger bei der Mission Olympiaticket mithelfen, als Werders Angebot lockte.

Abgang mit Nebengeräuschen

Dass sich Malatini dann so hopplahopp aus dem Staub gemacht hatte, kam beim argentinischen Verband nicht gut an. "Das ist eine Chance, die man nicht auslassen sollte", rechtfertigte der Youngster nun seinen Schritt. Und hofft dennoch, dass er sich damit eine mögliche Karriere in der A-Nationalmannschaft nicht verbaut hat.

Denn das gemeinsame Foto mit Argentiniens Fußballstar Lionel Messi hat Malatini zwar bereits, aber der große Traum von einer WM-Teilnahme treibt ihn an. Auf diesem Weg soll ihm die Station bei Werder helfen. "Ich möchte mich weiterentwickeln und daher war es die richtige Entscheidung, hierher zu kommen und in Europa zu spielen."

Externe Inhalte von Instagram

Instagram öffnen

Werders Valdez steht ihm zur Seite

Werder-Neuzugang Julian Malatini posiert lächelnd mit Co-Trainer Nelson Valdez vor einer großen Werder-Raute an der Wand.

Der Neuling und sein Mentor: Julian Malatini (links) bekommt Unterstützung von Werders Co-Trainer Nelson Valdez bei der Eingewöhnung.

Die Frage bleibt jedoch, wie schnell Malatini bei Werder überhaupt zum Einsatz kommen wird. Denn ein Neuzugang, wie ihn Leonardo Bittencourt in der vergangenen Woche gefordert hatte – der sofort helfen kann – ist der junge Argentinier wohl nicht. Eher ein Spieler, der auf längere Sicht ein Gewinn werden kann. Doch einer, der Zeit brauchen wird.

Zum ersten Mal weg aus der Heimat, zum ersten Mal in Deutschland, erstmals seit der frühen Kindheit wieder inmitten von Schneeflocken – es gibt so einiges, an das sich Malatini gewöhnen muss und nicht grundlos hat Werder nun den paraguayischen Co-Trainer Nelson Valdez quasi als südamerikanischen Integrationsbeauftragten für den Neuzugang abgestellt. "Ich bin sehr dankbar, dass er mir hilft mich einzugewöhnen und ich von ihm lernen kann", sagte Malatini, "Nelson hatte eine beneidenswerte Karriere."

Malatini: "Meine Spielweise ist sehr aggressiv"

Die wünscht sich Melatini auch, steht aber noch am Anfang. Dass er bereits am kommenden Sonntag gegen Bayern München für Werder auflaufen wird, ist eher unwahrscheinlich. "Ich wäre natürlich gerne dabei", betonte der Neuling, "aber erstmal geht es darum, mir so viele Spielminuten wie möglich zu erarbeiten."

Mit Trainer Ole Werner hatte er bereits ein erstes, kurzes Gespräch. Dem gefällt Malatinis Art. "Ich bin zwar eher ein ruhiger Typ, aber meine Spielweise ist sehr aggressiv. Ich gebe keinen Ball verloren", betonte er. Allerdings kennt der Argentinier bisher nur Viererketten in der Abwehr, müsste sich auf Werners bevorzugtes Dreierkettensystem auch erst einmal umstellen. "Ich bin offen für Neues", schob Malatini hinterher. Bei Werder wird man hoffen, dass er in ähnlich rasantem Tempo dazulernt wie sein Wechsel vonstatten gegangen war.

Mehr zu Werder Bremen:

Dieses Thema im Programm:
Sportblitz, 17. Januar 2024, 18:06 Uhr