
buten un binnen "Gänsehaut": Werder-Fanliebe tröstet Bremerinnen nach Pokal-Niederlage
Die Bayern waren zu stark, doch Werder hatte alles gegeben – wie auch tausende unüberhörbare Bremer Fans im Stadion. "Wir sind so dankbar, so etwas zu erleben."
Am Ende war das Lächeln doch zurück in den Gesichtern der Werder-Spielerinnen. Als ihnen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Silbermedaillen um den Hals hängte, fühlte sich das schon sehr tröstlich an.
Auch der mehr als warme Applaus, den die Spielerinnen vorher von der Werder-Fankurve geschenkt bekamen, fühlte sich wie eine Umarmung an, die gut tat. Sie hatten alles gegeben – auf der Tribüne des Kölner Stadions und auf dem Rasen. So sahen keine Verliererinnen aus.
Ich bin auch ein bisschen traurig, weil wir dieses Spiel verloren haben. Aber am Ende bin ich noch mehr stolz auf diese Mannschaft.
(Werder-Trainer Thomas Horsch in der ARD)
Trotz Niederlage – Werders Puzzleteile passten

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreichte den Werder-Spielerinnen als Finalistinnen ihre Silbermedaillen.
Die 2:4-Niederlage gegen die starken Gegnerinnen des FC Bayern hatte ihnen weh getan. So sehr hatten sich die Bremerinnen gewünscht, dass die kleine Sensation in ihrem ersten Pokal-Finale klappen würde. Es sollte an diesem Nachmittag in Köln nicht sein.
Das Puzzle mit dem Jubelbild vom Halbfinalsieg in Hamburg, das sie in den Wochen vor dem größten Spiel der Vereinsgeschichte alle gemeinsam zusammengesetzt hatten, brachte nicht das erhoffte Glück. Doch dieses Puzzle passte symbolisch zu ihnen und diesem Pokal-Finale. Es demonstrierte ihren Zusammenhalt, dass jede ein Teil dieser Mannschaft ist, jede auf ihre Art wichtig. Und so spielten sie auch.
Die ersten Werder-Tore nach sechs Jahren
Die Bremerinnen spielten mutig, erkämpften sich Chancen, ließen sich vom frühen ersten Gegentor nach sechs Minuten nicht entmutigen. Es war ihr großes Spiel, vor einer Rekordkulisse von 45.246 Zuschauern, ein Moment in ihrem Fußballerinnen-Leben, von dem sie noch in 50 Jahren erzählen werden – und dafür rannten sie, als gäbe es kein Morgen mehr.
Dass ihnen nach sechseinhalb Jahren nicht nur ein, sondern sogar zwei Tore gegen die Bayern gelangen, hätte eigentlich eine Belohnung verdient gehabt. Rieke Dieckmann (45.+2 Minute) und Larissa Mühlhaus (90.+4) trafen, aber die Qualität der Bayern-Spielerinnen setzte sich am Ende durch. Drei Tore von Lea Schüller machten den Unterschied.
Wir sind wahnsinnig stolz. Wir haben zwar verloren, aber die Silbermedaille gewonnen.
(Werder-Torschützin Rieke Dieckmann in der ARD)
"Die Unterstützung hat uns getragen"

Dankbar für die besondere Unterstützung im Pokal-Finale: Die Werder-Spielerinnen applaudieren ihrem Fanblock.
So sahen es auch die Werder-Fans, die 90 Minuten lang unüberhörbar die akustische Oberhand im Stadion behielten. "Was die Bremer Fans auf die Beine gestellt haben, davor ziehe ich den Hut", lobte auch Trainer Thomas Horsch, "das war heute kein Event-Publikum, das waren echte Fußballfans. Diese Unterstützung hat unsere Mannschaft in vielen Momenten getragen."
Larissa Mühlhaus hätte ihr Traumtor zum 2:4 in der Nachspielzeit gerne etwas früher erzielt, doch das kleine Werder-Wunder konnte selbst der Fan-Support nicht bewirken. "Es ist unglaublich. Schon beim Aufwärmen hatte ich die ganze Zeit Gänsehaut. Das hat nicht aufgehört, die haben uns so gepusht – wir sind so dankbar, dass wir so etwas erleben durften. Wir sind einfach nur stolz auf uns."
Mit dem Gänsehaut-Feeling dürfte es am Freitag ab 16 Uhr im Bremer Rathaus wohl weitergehen. Denn beim Senatsempfang werden sie für ihren furiosen Finaleinzug geehrt – und sicherlich von zahlreichen Werder-Fans auf dem Marktplatz noch einmal frenetisch gefeiert.
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Dieses Thema im Programm:
Bremen Eins, Nachrichten, 1. Mai 2025, 18 Uhr