Werder-Torhüterin Anneke Borbe springt im Getümmel vor ihrem Tor hoch und schnappt sich den Ball.

buten un binnen Werders Fußballerinnen schnappen sich spät den Sieg gegen Köln

Stand: 24.03.2023 21:17 Uhr

Am Ende half die Kölner Torhüterin kräftig mit, damit den Bremerinnen der wichtige 1:0-Sieg im Bundesliga-Duell gelang. Werder festigt damit den achten Tabellenplatz.

Von Petra Philippsen

Am Ende ging es zu wie beim Scheibenschießen. Die Bremerinnen feuerten Schuss um Schuss auf das Kölner Tor ab – doch der Ball wollte partout nicht reingehen. Mal Pfosten, mal Torhüterin Manon Klett, mal zu schlecht gezielt: Werder schaffte einfach die Führung nicht.

Doch dann kam die 85. Minute und der bittere Moment für Klett – eigentlich bugsierte sie sich den Freistoß von Nina Lührßen selbst ins Netz. Werder holte sich in der Schlussphase die 1:0-Führung und damit den wichtigen Sieg gegen die Abstiegs-Konkurrentinnen aus Köln. Doch es war ein sehr schwer erkämpfter Drei-Punkte-Erfolg

Wichmann verletzt sich

Werder-Spielerin Reena Wichmann wird von zwei Betreuern gestützt und mit dicker Bandage am Knie vom Spielfeld geführt.

Abgang unter Tränen: Reena Wichmann verletzte sich vor der Halbzeitpause am linken Knie.

Denn eigentlich war alles angerichtet für einen schönen Fußball-Abend der Werderanerinnen: Das Flutlicht brannte am Freitagabend im Stadion Platz 11, gute Stimmung auf den gut besuchten Rängen – doch dann mussten die Bremerinnen gegen Köln bereits drei Schreckminuten überstehen, als noch nicht mal der Pausenpfiff ertönt war.

In der 36. Minute rannten die Bremer Betreuer auf den Rasen, Reena Wichmann war ohne Zutun der Gegnerin übel umgeknickt und wälzte sich vor Schmerzen auf dem Boden. Unter Tränen und mit dicker Eisbandage am Knie wurde Werders wichtige Mittelfeldstütze nun selbst gestützt und vom Platz geführt. Die Diagnose steht noch aus.

Borbe rettet Werder das 0:0 zur Halbzeit

Neun Minuten später lag dann Lina Hausicke auf dem Rasen, hielt sich das heftig schmerzende Sprunggelenk. Wieder sprinteten die Betreuer aufs Feld. Allerdings hatte sich Hausicke verletzt, als sie ihre Gegnerin an der Eckfahne foulte. Verlor Werder nun direkt die nächste Leistungsträgerin?

Noch während Hausicke am Spielfeldrand behandelt wurde, wurden die Bremerinnen zum dritten Mal aufgeschreckt. Nach einem Freistoß von der linken Seite köpfte Sharon Beck den Ball mit Wucht aufs Werder-Tor – doch Schlussfrau Anneke Borbe bekam im Reflex die Arme noch rechtzeitig hoch und hielt das 0:0 fest.

Werder festigt Rang 8

Werders Fußballerinnen bilden vor der Partie einen Motivationskreis auf dem Spielfeld, hinter ihnen einen großes Plakat der Werder-Ultras.

Die Werder-Ultras besuchten das Spiel der Werderanerinnen im Stadion Platz 11.

Viele Torchancen hatte es in diesem Duell der beiden Abstiegs-Konkurrentinnen nicht gegeben, dafür etliche Fouls und Freistöße. Zumindestens Hausicke konnte nach ihrer Verletzung weiterspielen. Doch das Team von Trainer Horsch tat sich in dieser Partie, die die Mannschaft als Sechs-Punkte-Spiel ausgerufen hatte, ziemlich schwer.

Doch mit der Powerplay-Schlussoffensive gelang es den Bremerinnen dann spät, aber immerhin, das Punktepolster auf den elften Rang aufzubessern. Mit dem zweiten Sieg in Folge gegen direkte Konkurrentinnen (1:0 gegen Duisburg) festigen sie Rang acht.

Wir sind überglücklich, dass wir jetzt auch gegen Köln gewinnen konnten. Natürlich haben wir heute ein glückliches Tor erzielt, aber wir haben es zum Schluss auch ein bisschen erzwungen. Super, dass wir uns ein kleines Polster geschaffen haben.
(Werder-Trainer Thomas Horsch)

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Dieses Thema im Programm:
Sportblitz, 23. März 2023, 18:06 Uhr