Werder-Spieler Leonardo Bittencourt schießt den Ball aufs Tor der Hoffenheimer.

buten un binnen "Vorne ist der Wurm drin": Werder hadert mit der Chancenverwertung

Stand: 04.03.2024 11:17 Uhr

Nach dem 1:2 gegen Hoffenheim trauerten die Bremer vor allem den Chancen der ersten Halbzeit hinterher. Dabei war Werder dem Ausgleich kurz vor Schluss noch einmal ganz nah gewesen.

Von Helge Hommers

Nur Zentimeter trennten Werder ins Sinsheim vom Punktgewinn. Die siebenminütige Nachspielzeit befand sich schon in den letzten Zügen, als Olivier Deman eine scharfe Flanke in den Sechzehner der Hoffenheimer schlug. Zwar fand die Hereingabe nicht gleich den erhofften grün-weißen Abnehmer, landete jedoch über Umwege bei Leonardo Bittencourt.

Der Joker nahm den Ball mit der rechten Innenseite an, holte mit dem linken Fuß aus — und knallte ihn aus elf Metern mit dem Spann knapp neben den Pfosten. Nichts war es mit dem 2:2-Ausgleich gegen Hoffenheim. "Im Fußball ist es manchmal so, dass dir die Genauigkeit oder das Quäntchen Glück fehlt", resümierte Werder-Trainer Ole Werner nach der Auswärtsniederlage in der ARD.

Vom Ergebnis her ist das sehr, sehr ärgerlich. Zumindest einen Punkt hätten wir verdient gehabt.
(Werder-Trainer Ole Werner in der ARD)

Werner kann seiner Mannschaft "wenig vorwerfen"

Trotz des verpassten Zählers war Werner aber zufrieden mit der Darbietung seiner Schützlinge. "Von der Leistung her kann ich meiner Mannschaft wenig vorwerfen", so der Werder-Trainer. "Ich glaube, es war ein ordentliches Auswärtsspiel, das wir gebracht haben." Ähnlich sah es Schlussmann Michael Zetterer: "Wir haben mit Ball ganz ordentlich gespielt und hatten auch ganz gute Chancen."

Allerdings ärgerte sich Werner über die vor allem in der ersten Halbzeit leichtfertig vergebenen Chancen seines Teams. "Am Ende ist das die vielleicht spielentscheidende Phase gewesen", sagte der Werder-Trainer. "Wenn man sich die Chancen anguckt, ist es sicherlich so, dass wir in der Phase treffen müssen." Auch Torjäger Ducksch störte sich an der schwachen Chancenverwertung seines Teams.

Als größten Schwerpunkt können wir uns heute ankreiden, dass wir die guten Chancen nicht genutzt haben. Da fehlt einfach die Konsequenz, der letzte Wille, das Tor wirklich machen zu wollen.
(Werder-Stürmer Marvin Ducksch in der ARD)

Agu lässt gleich zwei Großchancen liegen

In der ersten Halbzeit hatten die Bremer gleich zweimal die große Chance auf den Ausgleich. Zum einen durch den sehenswerten Schuss an der Sechzehner-Linie von Marvin Ducksch, der aus der Drehung am Pfosten scheiterte, zum anderen durch die Volleyabnahme von Felix Agu, die aber knapp über den Querbalken zischte.

Werder-Spieler Skelly Alvero feiert seinen Treffer gegen Hoffenheim.

Nach dem Anschlusstreffer von Skelly Alvero (links) keimte noch einmal Hoffnung bei Werder auf.

Apropos Agu: Kurz nach der Pause vergab der Linksverteidiger die nächste dicke Werder-Möglichkeit, als er den Ball unbedrängt, aber vollkommen überhastet gen Hoffenheimer Fankurve jagte. "Gerade die Situationen, die wir am langen Pfosten haben, müssen aufs Tor gekommen", betonte Werner.

Besser machte es Skelly Alvero: Aus vollem Lauf bugsierte der eingewechselte Neuzugang in der Nachspielzeit eine flache Hereingabe von Mitchell Weiser mit der Hacke über die Linie. Trotzdem blieb aus grün-weißer Sicht aber festzuhalten: "Zurzeit ist vorne ein wenig der Wurm drin", wie Goalie Zetterer betonte.

Nur fünf Treffer in den vergangenen fünf Spielen

Oder um es mit Zahlen auszudrücken: Magere fünf Tore erzielte Werder in den vergangenen fünf Partien. Der Keeper der Bremer gibt sich aber überzeugt davon, dass wieder bessere Zeiten einkehren werden. "Die Jungs, die da vorne spielen und die Chancen hatten, haben schon gezeigt, dass sie aus weitaus weniger Tore machen können."

Tore, die gar nicht so weit zurückliegen — und an die es anzuknüpfen gilt. "Wir müssen uns wieder darauf besinnen, was uns die Spiele davor stark gemacht hat, warum wir in München und in Freiburg gewonnen haben", betonte der Werder-Torhüter.

Da waren wir vielleicht ein wenig aggressiver gegen den Ball. Die Chancen, die wir da reingemacht haben, fehlen uns gerade ein bisschen.
(Werder-Torhüter Michael Zetterer in der ARD)

Werder-Trainer Werner: "Wir haben unsere Möglichkeiten nicht genutzt"

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Sportblitz, 4. März 2024, 18:06 Uhr