Hubertus Hess-Grunewald spricht am Mikrofon.

buten un binnen Scheinprozess bei Werders Wahl für Fritz? Hess-Grunewald wehrt sich

Stand: 22.02.2024 15:27 Uhr

Hubertus Hess-Grunewald betonte am Donnerstag, dass Clemens Fritz zur "Werder-Familie" gehört. Es sei aber nicht von Beginn an klar gewesen, dass dieser der neue Sportchef wird.

Von Karsten Lübben

Als Werder Anfang November verkündet hat, dass Frank Baumann zum Saisonende seinen Job als Sportchef des Klubs aufgeben wird, vermeldete Aufsichstratschef Hubertus Hess-Grunewald prompt, dass der aktuelle Sportliche Leiter Clemens Fritz zum Kreis der Kandidaten für die Nachfolge gehört.

Schon damals gab es in Kreisen der Fanszene Zweifel daran, ob Fritz der richtige Mann für die Aufgabe ist. Eine mögliche Beförderung wurde immer mit Skepsis beäugt. Werder ist zwar aktuell sportlich deutlich erfolgreicher als noch Anfang November, doch in den Sozialen Medien sind trotzdem weiterhin nicht alle Fritz überzeugt.

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Werder hat laut Hess-Grunewald mit fünf Bewerbern gesprochen

Interne Lösungen besitzen bei Werder eine lange Tradition. Und Hess-Grunewald betonte auf der Pressekonferenz am Donnerstag nochmal explizit, dass Fritz ein Mitglied der "Werder-Familie" sei. Angesprochen wurde Hess-Grunewald dabei auch auf den Vorwurf, dass es sich bei der fast vier Monate andauernden Suche nach einem Baumann-Nachfolger lediglich um einen Scheinprozess gehandelt habe, bei dem von Beginn an klar gewesen sei, dass die Wahl am Ende ohnehin auf Fritz fällt aus. Dagegen wehrte er sich jedoch deutlich.

Der Vorwurf eines Scheinprozesses ist wirklich zu Unrecht erhoben. Der Aufsichtsrat hat sich mit großer Ernsthaftigkeit dem Prozess gewidmet. Wir haben auch eine externe Berateragentur eingeschaltet, die den Markt gescannt und die Bewerber kontaktiert hat, um eine sogenannte Shortlist zu erstellen mit fünf Bewerbern, mit denen dann auch gesprochen worden ist.
(Hubertus Hess-Grunewald)

Scheinprozess wäre "Bärendienst" gewesen

Falls es sich bei der Suche nach dem neuen Sportchef lediglich um einen "Scheinprozess" gehandelt hätte, hätte der Klub sich laut Hess-Grunewald einen "Bärendienst erwiesen". Stattdessen fragte er in Richtung der Kritiker, was denn gewesen wäre, sofern Werder bereits Anfang November bei der Vermeldung des Baumann-Abschieds angekündigt hätte, dass Fritz der Nachfolger werde.

Da hätten doch alle gesagt: 'Sagt mal, hättet ihr nicht nochmal in den Markt gucken müssen? Hätte ihr nicht nochmal gucken müssen, ob es nicht noch einen anderen geeigneten Bewerber gibt?' Dann hätte man sicherlich einen solchen Vorwurf auch möglicherweise erheben können.
(Hubertus Hees-Grunewald )

Fritz: "Als Spieler mochte mich auch nicht jeder"

Fritz erklärte, dass der Auswahlprozess für ihn persönlich "recht transparent" und von "großer Offenheit" geprägt gewesen sei. Er habe dem Aufsichtsrat bereits im November bei einem Gespräch mitgeteilt, dass er nicht wolle, dass eine mögliche Wahl auf ihn nicht so rüberkomme, als sei nun "die einfachste oder naheliegendste Lösung" gefunden worden.

Mit Blick auf die Skepsis an seiner Person reagierte er gelassen. "Ich habe den Vorteil, dass ich es gewohnt bin. Als Spieler mochte mich auch nicht jeder", erklärte Werders Ehrenspielführer. "Deshalb nehme ich mir das nicht so zu Herzen.'"

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Sportblitz, 22. Februar 2024, 18:06 Uhr