Ole Werner schaut nachdenklich im Weser-Stadion.

buten un binnen Kippt die Stimmung zu schnell? Werner wünscht sich mehr Gelassenheit

Stand: 31.10.2023 12:38 Uhr

Das 2:0 gegen Union Berlin hat die Nerven der Bremer Fans erstmal beruhight. Werder-Coach Ole Werner hofft, dass nicht nach jedem schlechte Resultat die Geduld verloren geht.

Von Karsten Lübben

Nach zehn Spieltagen, so heißt es, kann in einer Fußball-Saison eine erste Zwischenbilanz gezogen werden. Dann zeichnet sich ab, wer überraschen könnte und wer wohl eher eine enttäuschende Saison hinlegen wird. Als Überraschung gilt nach immerhin neun Spieltagen klar der VfB Stuttgart. Die Schwaben landeten in der vergangenen Saison noch in der Relegation, liegen aktuell jedoch auf dem dritten Platz. Union Berlin hingegen bleibt weit hinter den eigenen Möglichkeiten zurück. Qualifizierte sich das Team aus der Hauptstadt zuletzt noch für die Champions League, steht es im Moment nur auf dem 15. Platz.

Am Samstag hat auch Werder beim 2:0 gegen die Berliner gewonnen. Die Bremer liegen nun mit neun Punkten auf dem 12. Platz. Der Vorsprung auf den VfL Bochum auf dem 16. Rang beträgt immerhin vier Punkte. Das Team von Ole Werner ist somit voll im Soll. Klappt erneut der Klassenerhalt, ohne sich zwischenzeitlich große Sorgen machen zu müssen, wäre dies bereits eine erfolgreiche Saison. Nach dem Sieg am Samstag war die Stimmung rund ums Weser-Stadion gut. Zuvor hatten sich Teile der Fans aber schon Sorgen um Werder gemacht. Vor allem nach den 2:4-Niederlagen bei den Aufsteigern 1. FC Heidenheim und Darmstadt 98. Hier wünscht Werner sich etwas mehr Gelassenheit, wie er nach dem Sieg gegen Berlin betonte.

Für uns ist es in unserer Arbeit sehr wichtig, dass wir nicht jedem einzelnen Spiel und jedem einzelnen Ergebnis immer so eine Riesenbedeutung beimessen.
(Ole Werner)

Diskussionen über Werner in Bremen

Worte, die nach einem Sieg natürlich deutlich leichter über die Lippen kommen. Auch über den Bremer Coach wurde in der ersten Phase der Saison der Saison bereits diskutiert. Beim FC Augsburg gab es gar schon einen Trainerwechsel. Enrico Maaßen musste gehen, für ihn hat der Däne Jess Thorup übernommen. Bei den Berlinern ist Urs Fischer unter dem Brennglas. Selbiges gilt beim Vorletzten 1. FC Köln für Steffen Baumgart. Erst am Samstag verloren die Kölner 0:6 bei RB Leipzig

Im Bremen wiederum kamen vereinzelt Zweifel auf, ob Werner trotz des Aufstiegs und des geschafften Klassenerhalts noch der richtige Mann ist, um das Team weiterzuentwickeln. Die Statistik für das Jahr 2023 schaut schließlich schlecht aus. 0,86 Punkte holte Werder im Durchschnitt lediglich pro Partie. Rechnet man dies auf eine gesamte Saison hoch, läge Werder bei 29,24 Punkten. Ein Wert, der in drei der vergangenen fünf Bundesliga-Saisons dafür gesorgt hätte, dass das Team direkt aus der Bundesliga absteigt.

Hat Werder zu oft den Kürzeren gezogen?

"Für uns werden höchstwahrscheinlich alle Spiele irgendwie eng sein", erklärte Werner am Samstag. "Mit wenigen Ausnahmen waren sie es dieses Jahr auch. Leider auch häufig zu unserem Nachteil." Aber auch, wenn es mal schiefgeht, hofft der Werder-Coach, dass nicht alle gleich zu Tode betrübt sind. Klar ist aber auch ihm, dass Siege das Leben für alle deutlich leichter machen.

Natürlich ist es so, dass Ergebnisse wichtig sind für eine Entwicklung. Weil sie den Glauben in das stärken, was du dir unter der Woche erarbeitest.
(Ole Werner)

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Dieses Thema im Programm:
Bremen Eins, Rundschau, 28. Oktober 2023, 18 Uhr