Werder-Kapitän Marco Friedl liegt verletzt am Boden.

buten un binnen 4 Verteidiger verletzt – Wie Werder seine Abwehrsorgen lösen will

Stand: 23.02.2024 14:06 Uhr

Mit dem Ausfall von Kapitän Marco Friedl wächst das Bremer Lazarett weiter an und vor dem Duell mit Darmstadt am Samstag schrumpfen die Alternativen in der Abwehr.

Von Petra Philippsen

Seinen Humor hat Ole Werner noch nicht verloren. Obwohl es angesichts der fatalen Personalmisere in seiner Innenverteidigung eher Galgenhumor beim Werder-Coach geworden ist.

Von den Feuerwehrleuten wird keiner auf dem Platz stehen, das kann ich versprechen, auch wenn sie gut geübt haben.
(Werder-Trainer Ole Werner)

Im Vorfeld der Werder-Pressekonferenz am Donnerstag war vor dem Weser-Stadion eine Notfall-Übung abgehalten worden. Und so abwegig war der Gedanke auch gar nicht, denn vor der Partie am Samstag um 15:30 Uhr gegen Darmstadt 98 wurde in der Werder-Abwehr der Notstand ausgerufen.

Auch Kapitän Friedl fällt lange aus

Vier Verteidiger fehlen Trainer Werner – zu Niklas Stark (Hüfte), Amos Pieper (Knöchel) und Milos Veljkovic (Knie) hatte sich unter der Woche noch Kapitän Marco Friedl gesellt.

Der 25-Jährige wird nach einem Riss des vorderen Syndesmosebandes im rechten Sprunggelenk mehrere Wochen fehlen.

Marco ist unser Kapitän und wenn der nicht auf dem Platz steht, ist das sicherlich eine Schwächung. Klar hätten wir ihn und die anderen Jungs gerne dabei.
(Werder-Trainer Ole Werner)
Was ist ein Syndesmosebandriss?

Die Syndesmose trägt im Wesentlichen zur Stabilisation des gesamten Beines bei. Durch dieses Band werden des untere Schienbein und das Wadenbein zusammen gehalten. Das Syndesmoseband sorgt dadurch für die nötige Stabilität im Sprunggelenk. Bei Überlastungen oder Überdehnungen droht im Fuß der Riss des Syndesmosebandes. Es gibt ein vorderes und hinteres Band. Das vordere ist dabei das wesentlich instabilere und daher meistens in Mitleidenschaft gezogen bei Verletzungen, typisch sind diese besonders bei Fußballern.

Groß oder Lynen – wer wird Innenverteidiger?

Werder-Trainer Ole Werner zeigt während des Trainings mit dem ausgestreckten Finger etwas an, hinter ihm steht Spieler Christian Groß.

Ob sich Werder-Trainer Ole Werner am Samstag für Christian Groß (hinten) in der Abwehrkette entscheiden wird, ist noch offen.

Und so scheinen die Feuerwehrleute tatsächlich gar keine schlechte Option – denn die große Frage ist: Wer soll am Samstag eigentlich verteidigen? "Wir werden Lösungen haben", betonte Werner. Die wahrscheinlichste ist wohl, dass der Bremer Trainer auf eine Dreierkette umstellt und Anthony Jung, Christian Groß und Julian Malatini von links nach rechts aufstellt.

Groß hatte in diesem Jahr allerdings sehr wenig Einsätze und so fehlt dem 35-Jährigen derzeit der Spielrhythmus. Doch dieses Risiko wird Werner wohl eher eingehen, als Senne Lynen von seiner Wohlfühlposition vor der Abwehr in die Innenverteidigung zu verlegen. Ausschließen wollte Werner diese Notfall-Option jedoch auch nicht.

Senne ist sicherlich jemand, der auf der Position vor der Abwehr seine Stärken hat und den wir dort hauptsächlich sehen, aber mit jedem Innenverteidiger, der fehlt, könnte der Notfall näherkommen.
(Werder-Trainer Ole Werner)

Werder trotzdem mit breiter Brust

Trotz der großen Abwehrnot sieht Werner einmal mehr seine gesamte Elf bei der Verteidigungsarbeit in der Pflicht. Es ginge mit der ersatzgeschwächten Mannschaft nun darum, dass man "eine solide Basis legt, wie man verteidigt. Dass man so aggressiv, so eklig ist wie die vergangenen Wochen", sagte Werner und betonte: "Wir gehen mit einer breiten Brust in das Spiel."

Die breite Brust hat Werder bietet nach zuletzt vier Siegen aus den vergangenen fünf Bundesligaspielen. Damit könnten sich die Bremer am Wochenende endgültig aus dem Abstiegskampf zu verabschieden und in Richtung europäischer Plätze schielen. Hoffnung macht dabei wohl auch: Gegner Darmstadt wartet seit 7. Oktober 2023 auf einen Sieg in der Bundesliga.

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Dieses Thema im Programm:
Sportblitz, 23. Februar 2024, 18:06 Uhr