Werder-Coach Ole Werner steht nachdenklich am Rande des Trainings während sich seine Spieler warmlaufen.

buten un binnen 2 Gegner, gleiche Sorgen: Werder und Union vor dem Krisen-Duell

Stand: 26.10.2023 16:05 Uhr

Beide Klubs stehen im Tabellenkeller und mit nur sechs Punkten da, am Samstag um 15:30 Uhr treffen die Leidensgenossen aufeinander. Welchen Plan hat Ole Werner?

Von Petra Philippsen

Kummer kann selbst im Profi-Fußball irgendwie verbinden. Und dann werden aus Gegnern, zumindest vor ihrem Aufeinandertreffen, manchmal eben Leidensgenossen. "Unsere Themen sind sehr ähnlich gelagert", stellt Werders Trainer Ole Werner vor dem Heimspiel am Samstag um 15:30 Uhr gegen Union Berlin fest.

Die Bremer sind Tabellen-14. mit mageren sechs Punkten auf dem Konto. Von acht Bundesliga-Spielen haben sie sechs verloren, die 0:1-Niederlage gegen Borussia Dortmund war die dritte am Stück.

Werner: "Es ist, wie es ist"

Union Berlin steht in der Tabelle direkt hinter Werder mit ebenso wenigen Punkten und hat unter der Woche seine neunte Pflichtspiel-Pleite in Folge kassiert. Wie die Bremer hat auch Union eine Tordifferenz von minus sechs. Zweifellos, gemeinsames Leid verbindet.

Beide Mannschaften wissen klar um ihre Situation und beide werden nicht zufrieden sein mit den Punkten, die sie geholt haben. Wir nicht und Union auch nicht.
(Werder-Trainer Ole Werner)

Die Themen, die die Gebeutelten derzeit verbinden, so führt es Werner aus, sind der Umbruch im Team, die späte Zusammenstellung des Kaders und die damit einhergehende, fehlende Hierarchie in der Mannschaft. Bei Werder kommen noch die stetigen Personalsorgen hinzu – die Liste der Ausfälle wird länger. "Es ist, wie es ist", sagt Werner: "Wir müssen Lösungen finden. Allzu viele Optionen gibt es nicht."

Liste der Bremer Ausfälle ist lang

Werder-Torwart Michael Zetterer rutscht im Spiel gegen Dortmund seitlich einem Ball entgegen, um ihn abzuwehren.

Wird Stammkeeper Jiri Pavlenka wie schon gegen Dortmund auch gegen Berlin ersetzen: Michael Zetterer.

Torwart Jiri Pavlenka, Innenverteidiger Niklas Stark, die beiden Mittelfeldspieler Christian Groß und Naby Keita "fallen aus", bestätigt Werner am Donnerstag. Zudem sei Defensiv-Spieler Nicolai Rapp erkrankt. Innenverteidiger Amos Pieper trainierte am Vormittag zwar mit und sei laut des Werder-Trainers zwar eine Option für den Kader, aber wohl nicht für die Startelf.

Auf die deprimierende Personallage reagierte der sonst so nüchterne Werner mal mit einem süffisanten Spruch: "Wer es zum Training geschafft hat, ist im Kader." 

Wer gewinnt das Duell der Leidensgenossen?

Doch Galgenhumor allein wird Werder nicht aus der schwierigen Phase heraus helfen. Und dass Union Berlin nach dem nächsten Nackenschlag gegen den SSC Neapel auch nicht gerade selbstbewusst nach Bremen reist, will man bei Werder trotzdem nicht als Grund zur Hoffnung sehen. "Wir spielen immer noch gegen einen Champions-League-Teilnehmer", hatte Stürmer Marvin Ducksch unter der Woche gemahnt.

Ähnlich sieht Werner die Berliner: "Auf dem Papier ist die Mannschaft nicht schlechter geworden." Beide Teams sind angeschlagen, beide brauchen dringend Punkte. Der Druck ist groß, auch wenn es erst der 9. Spieltag ist. Wer wird das Duell der Leidensgenossen am Samstag gewinnen? Wohl der, der weniger Mitleid mit dem Schicksal seines Gegners hat.

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Dieses Thema im Programm:
Sportblitz, 26. Oktober 2023, 18:06 Uhr