Das Holstein Stadion in Kiel aus der Luft.

NDR-Sport Kieler Holstein-Stadion rechtzeitig erstligareif? KSV optimistisch

Stand: 24.05.2024 19:12 Uhr

Nachdem Holstein Kiel sich vor knapp zwei Wochen den Aufstieg in die erste Bundesliga erarbeitet hat, muss nun am Holstein-Stadion gearbeitet werden. Bis August müssen die zehn Auflagen erfüllt sein.

Holstein Kiel hat am Freitag bekannt gegeben, welche Arbeiten in den kommenden Monaten am Holstein-Stadion erledigt werden sollen. Zehn Auflagen hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) der KSV erteilt, damit das Stadion erstligatauglich wird. Die meisten davon muss Holstein bis Anfang August umsetzen. Bei mehr als der Hälfte geht es um die Arbeit der Medienvertreter.

Bereits seit Wochen arbeitet die KSV zusammen mit der Landeshauptstadt Kiel als Stadioneigentümerin im Hintergrund an der Umsetzung der geforderten Maßnahmen. Der Präsident der KSV, Steffen Schneekloth, zeigt sich nun optimistisch, dass die Auflagen rechtzeitig erfüllt werden können.

Viele Auflagen betreffen vor allem die Arbeitssituation der Medienvertreterinnen und -vertreter.

Im Holstein-Stadion gibt es zurzeit knapp 60 Arbeitsplätze für TV-, Radio- und Printjournalisten sowie für Beobachter und Analysten. Um erstligatauglich zu sein, braucht das Stadion 60 zusätzliche Plätze und zwei weitere Kameraplätze auf der Haupttribüne. Sitzplätze sollen dafür allerdings nicht wegfallen, sondern nur verlegt werden.

Bisher gibt es etwa 40 Arbeitsplätze für Journalisten. Die Anzahl soll auf 80 verdoppelt werden. Außerdem wird der Zugang zukünftig barrierefrei sein.

Für die Übertragung der Spiele im Stadion sind Parkplätze für Übertragungswagen der Fernsehsender nötig. Dafür wird die Einzeichnung der Fläche angepasst.

In diesem Bereich werden nach den Spielen die Spieler, Trainer und Vereinsverantwortlichen interviewt. Mithilfe eines Glasbaus soll die Zone erweitert werden, damit künftig bis zu 50 Journalisten Platz finden.

Für Topspiele der Bundesliga muss das Stadion eine Fläche für ein gläsernes TV-Studio bereitstellen. Der Balkon beim "Holsteiner" ist hierfür vorgesehen. Das Studio würde dann von der DFL-Tochter Sportcast installiert werden.

Die bisherigen 90 Parkplätze reichen nicht aus. Die Anzahl muss deshalb verdoppelt werden. Hierfür ist die KSV im Austausch mit Dienstleistern und Behörden aus der näheren Umgebung des Stadions.

Auch für die Fans wird sich im Stadion einiges verändern. Viele Sitzplätze werden umgelegt werden müssen.

Auf Höhe der Strafräume und damit des aktuellen Gästeblocks entstehen weitere Kameraplätze. Deshalb wird der Gästebereich aus Block L auf die Blöcke M, P und R der Osttribüne verlagert. Der freie Block in L wird dann zum Heimbereich. Heimfans mit Dauerkarte in dem Bereich will Holstein noch detaillierter informieren. Diese Maßnahmen werden erst im Winter umgesetzt, da die extra angefertigten Bauteile eine Lieferzeit von etwa sechs Monaten haben.

Insgesamt zehn Prozent Plätze für Gäste muss ein Stadion vorhalten. Dies gilt auch für die zweite Bundesliga. Für das Stadion in Kiel bedeutet das mindestens 1.500 Tickets und 800 Sitzplätze, statt wie bisher 300. Alle Dauerkartenbesitzer werden über mögliche Änderungen vorab im Detail informiert.

In der Bundesliga wird eine Beleuchtungsstärke von 1.600 Lux benötigt. Bisher reichten die 1.200 Lux aus. In diesem Zuge werden im Holstein-Stadion die gesamten Flutlichtmasten saniert. An den vier Masten werden die je 24 Gashochdrucklampen ausgetauscht und die Gläser gereinigt oder, wenn nötig, ausgetauscht, wodurch die geforderte Lichtstärke nahezu erreicht würde. Die DFL hat mit Beachtung des bevorstehenden Stadionneubaus eine Ausnahmegenehmigung erteilt.

In den nächsten Wochen wird eine glasfaserbasierte Festverkabelung verbaut. Diese ist für die TV-Kameras in den Hochpositionen notwendig.

Unabhängig von den Auflagen der DFL gibt es weitere Maßnahmen am Holstein-Stadion, die im Zuge des Umbaus umgesetzt werden:

Im Holstein-Stadion gibt es aktuell bereits 55 Plätze für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer. Damit ist das Stadion in der Zweiten Liga Spitzenreiter. Die Plätze werden aus den Blöcken F1 und F2 in den Breich G verlegt. Die Plätze im Bereich F3 bleiben bestehen.

Da die Torlinientechnologie künftig auch für die Zweite Liga vorgesehen ist, wäre diese in jedem Fall neu verbaut worden. Die Kosten für die Installation werden auf alle Clubs umgelegt.

Dieses Thema im Programm:
Nachrichten für Schleswig-Holstein | 24.05.2024 | 20:00 Uhr