Eintracht-Stürmer in Topform Hugo Ekitiké: Vom Sorgenkind zum Durchstarter
Hugo Ekitiké kam in desolatem körperlichen Zustand zu Eintracht Frankfurt. Zehn Monate später hat die Eintracht wohl einen kommenden französischen Nationalspieler in ihren Reihen.
Es ist nur ein kurzer Clip auf Social Media, aber er zeigt die ganze Klasse von Eintracht-Stürmer Hugo Ekitiké in wenigen Sekunden. Eine Flanke im Training der französischen U21 kommt in den Rücken Ekitikés, doch wo andere den Ball passieren lassen, nimmt der 22-Jährige den Ball mit dem Rücken zum Tor an – und schließt sensationell mit der Hacke ab. Ein Kabinettstückchen, und Ausdruck des Selbstvertrauens des Frankfurter Angreifers.
Klare Sache: Es läuft bei Hugo Ekitiké. Im Januar wechselte der Stürmer unter allerlei Nebengeräuschen nach Frankfurt, mit viel Vorschusslorbeeren gekommen, gab es bei der Eintracht erst einmal Ernüchterung ob des körperlichen Zustands des Spielers.
"Sonst fliegt der Muskel auseinander"
Beim mit Stars gespickten PSG hatte man für Ekitiké keine Verwendung mehr, die vier Monate vor seinem Wechsel trainierte er nicht mehr mit der Mannschaft. In einem Testspiel der Eintracht gegen die eigene U21 offenbarte sich Ekitikés schlechter Zustand: "Er hat uns nach 45 Minuten ein Zeichen gegeben, dass er vom Platz muss. Sonst fliegt der Muskel auseinander", sagte Trainer Dino Toppmöller damals. "Wir müssen total aufpassen."
Und so war aus dem Hoffnungsträger ein Sorgenkind geworden.Welches die Eintracht aber peu à peu aufpäppelte, weswegen mit der Zeit aus dem Sorgenkind wieder ein Hoffnungsträger wurde: Mit vier Toren in den letzten fünf Saisonspielen 2023/24 war Ekitiké maßgeblich an der Europa-League-Qualifikation beteiligt. "Er hat sich nach einer schwierigen Zeit herangearbeitet. Es freut mich extrem für ihn", erklärte Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche nach Ekitikés erstem Treffer in der Bundesliga gegen Augsburg.
Krösche: "Ekitiké hat außergewöhnliche Fähigkeiten"
Krösche war es auch, der im Frühjahr von den "außergewöhnlichen Fähigkeiten" des Franzosen schwärmte und prophezeite: "Wir werden noch sehr viel Spaß haben an ihm in den nächsten Jahren." Der Saisonstart der Eintracht gibt Krösche dabei recht: Gemeinsam mit Überflieger Omar Marmoush bildet Ekitiké eines der gefährlichsten Sturmduos der Liga, hat selbst in acht Pflichtspielen bereits fünfmal getroffen und viermal vorgelegt. Zuletzt traf er in der Liga beim 3:3 gegen Bayern München.
Eine Entwicklung, die auch Gérard Baticle nicht verborgen blieb, Frankreichs U21-Trainer, der Ekitiké im September und Oktober für die französische U21-Nationalelf nominierte. "Für mich ist klar, dass er zu den besten Spielern seiner Generation gehört", schwärmte dieser.
Krösche: "Ekitiké kann Nationalspieler werden"
Und so scheint es durchaus möglich, dass sich in den kommenden Monaten eine weitere Prophezeihung Krösches bewahrheitet: "Wenn er so weitermacht, dann hat er eine gute Chance, französischer Nationalspieler zu werden", sagte Krösche nach Ekitikés Auftritt gegen Hoffenheim, als dieser mit Tor und Vorlage geglänzt hatte.
Die beiden U21-Spiele waren die ersten Nominierungen für Ekitiké seit 2021, als er allerdings nicht zum Einsatz kam. In beiden Spielen war Ekitiké erfolgreich, auch am vergangenen Freitag gegen Zypern. Zwar nicht per Hacke, aber das kann ja noch kommen.