
Bundesliga-Aufstieg rückt immer näher Bei Aufstieg in Handball-Bundesliga: TV Hüttenberg plant Umzug nach Frankfurt
Noch stehen drei Saisonspiele aus. Sollte der TV Hüttenberg aber alle gewinnen, wäre der Aufstieg in die Handball-Bundesliga wahrscheinlich perfekt. Danach käme der große Umzug in die Frankfurter Ballsporthalle.
Als der hr-sport Timm Schneider, den Geschäftsführer des TV Hüttenberg, am Telefon erwischt, fährt dieser gerade auf den Parkplatz der Ballsporthalle im Frankfurter Stadtteil Unterliederbach. Das hat einen guten Grund: Letzte Dinge müssen geklärt werden. Denn sollte der Zweitligist aus Hüttenberg Anfang Juni tatsächlich in die Handball-Bundesliga aufsteigen, würde er seine 17 Heimspiele in der kommenden Saison gegen Topteams wie Kiel, Magdeburg, Berlin oder die MT Melsungen in der Ballsporthalle austragen.
"Die Stadt Frankfurt hat da richtig Bock darauf, das ist ein tolles Gefühl", freut sich Schneider im Gespräch mit dem hr-sport. Der TVH suchte händeringend nach einer bundesligatauglichen Halle, denn Bundesliga-Spiele in der eigenen, kleinen Halle in Hüttenberg lassen die Macher der Handball-Bundesliga (HBL) nicht zu.
Mit der Stadt Gießen verliefen die Gespräche nicht ideal, die Halle in Wetzlar ist mit ihren viele Veranstaltungen und den Spielen des RSV Lahn-Dill in der Rollstuhl-Basketball-Bundesliga und der HSG Wetzlar in der Handball-Bundesliga fast komplett ausgebucht. Es blieb: Frankfurt.

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TV Hüttenberg auf Aufstiegskurs
Doch bevor die Fans und Spieler Zweitligisten die immerhin 61 Kilometer zur Frankfurter Ballsporthalle pilgern, müssten sie erstmal aufsteigen. Aktuell ist Hüttenberg auf dem zweiten Platz in der 2. Liga, die ersten beiden Teams steigen am Ende auf. Das passt also. Im Nacken sitzt den Mittelhessen das Team von GWD Minden. Gewinnt Minden seine letzten vier Saisonspiele, könnte es einen echten Handball-Krimi geben, denn dann könnte am Ende das bessere Torverhältnis entscheiden. Der Tabellenstand ist denkbar eng.
"Das Momentum spricht für uns, Grundvoraussetzung ist aber, dass wir die drei ausstehenden Spiele gewinnen", betont Schneider. Los geht es mit dem Heimspiel am Freitag (19.30 Uhr) gegen den TV Großwallstadt. Die haben in der Winterpause personell noch einmal nachgelegt, doch auch die Mittelhessen sind personell gut aufgestellt. "Unsere ganzen Verletzten sind zurückgekehrt. Das ist wichtig am Ende einer so kraftraubenden Saison, dass man während des Spiels immer auch durchtauschen kannt", weiß Schneider.
In Hüttenberg könnte ein "Handball-Märchen" wahr werden
Der TVH ist ganz kurz vor dem Ziel, nach sieben Jahren Pause mal wieder in die Handball-Bundesliga aufzusteigen. "Das wäre wirklich ein Märchen, denn vor eineinhalb Jahren war der Verein fast insolvent", blickt Schneider zurück. In der Kasse des TV Hüttenberg fehlte damals eine halbe Millionen Euro, doch eine Crowdfunding-Aktion und Gelder der Gemeinde retteten die Mittelhessen.
"Der Aufstieg wäre wirklich eine geile Sache, das wäre Euphorie pur. Das würde mich für die Region und den Club so unglaublich freuen", berichtet der Geschäftsführer. Wenn das gelingt, folgt auf den Aufstieg dann der Umzug. Nach 20 Jahren - nach der Insolvenz der lange so erfolgreichen SG Wallau-Massenheim im Jahr 2005 - würde mit dem TV Hüttenberg dann erstmals wieder ein hessischer Handball-Bundesligist seine Heimspiele in der Frankfurter Ballsporthalle austragen.