Thomas Tuchel und Thomas Müller

BR24 Sport Thomas Müller: Zukunft beim FC Bayern oder anderswo?

Stand: 27.11.2023 09:32 Uhr

Thomas Müller ist nicht dafür bekannt, dass er schnell die Segel streicht, wenn ihm etwas nicht passt. Dass er beim FC Bayern gerade selten in der Startelf steht, nimmt der 34-Jährige sportlich. Sein Trainer lobte ihn erneut in den höchsten Tönen.

Von Wolfram Porr, Victor List

Am 30. Juni 2024 werden bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland die Achtelfinalspiele drei und vier ausgespielt. Dann werden wir wissen, ob die deutsche Fußball-Nationalmannschaft die Kurve gekriegt und die EM-Gruppenphase überstanden hat. Mutmaßlich wird dann auch Thomas Müller im Kader von Bundestrainer Julian Nagelsmann stehen. Jedenfalls ist das wahrscheinlich.

Ob Müller nach dem 30. Juni allerdings auch noch beim FC Bayern München unter Vertrag steht? Die Weichen dafür sollen bald gestellt werden.

Unter Tuchel wichtiger neben als auf dem Platz?

FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel wird nicht müde, die besondere Bedeutung des 34-Jährigen für den Rekordmeister zu betonen. Auch vor dem Spiel beim 1. FC Köln (1:0) setzte er zu einer Müller-Lobeshymne an: "Natürlich wollen wir ihn im Team haben und es ist selbstverständlich, dass er weiterspielen will. Er ist topfit im Moment. Der hat Bock zu trainieren, der hat Bock zu spielen."

Müller habe aktuell "ganz sicher nicht die Spielminuten, die ihn absolut glücklich machen", trotzdem nehme Tuchel seinen Routinier als "sehr positiv" wahr. Der 34-Jährige sei "nicht nur jemand, der Energie braucht, sondern der Energie gibt", so Tuchel weiter.

Müller für Tuchel eine "spielende Legende"

Der Coach weiß, wie wichtig Müller als Identifikationsfigur für die Fans sowie als Anführer und Stimmungsaufheller im eigenen Team ist und bezeichnete ihn nicht umsonst als "eine Ikone für den Klub und eine spielende Legende". Aber auch auf dem Platz? Wie zuvor schon mal unter Niko Kovac scheint es, als sei der 126-fache Nationalspieler nurmehr Ergänzungsspieler im Kader des Bundesligazweiten. Auch gegen Köln saß das Bayern-Urgestein 90 Minuten auf der Bank.

Reicht das, um den am 30. Juni 2024 auslaufenden Vertrag mit Müller noch einmal zu verlängern? Der neue Sportdirektor Christoph Freund hat angekündigt, schon bald - vermutlich nach Ende der Hinrunde in der Bundesliga - Gespräche mit dem Offensivspieler zu führen, der seit 2009 dem Bundesligakader der Bayern angehört und der nie für einen anderen Klub gespielt hat.

Auch Trainer Tuchel sieht derzeit keine große Eile: "Jetzt ist gerade mal November, deshalb haben wir die Entscheidung über die Rolle, die er dann haben kann und haben wird, jetzt noch nicht getroffen."

Kein Frust erkennbar - ManUnited in der Warteschleife?

Derzeit nimmt der Stürmer seine Jokerrolle sportlich. Unzufriedenheit oder gar Frust angesichts seiner Situation im Klub ist dem Weltmeister von 2014 nicht anzumerken. Im Gegenteil: So oft es geht, pusht er seine Mitspieler von der Bank aus, freut sich bei Toren und gelungenen Aktionen mit und witzelt auch schon mal über das bald zu kleine Hotelzimmer von Harry Kane, wenn der zum x-ten Mal nach einem Dreierpack den Spielball mit nach Hause nehmen darf.

Doch die "Sport Bild" will nun erfahren haben, dass Müller auch noch andere Optionen hat, sollte der FC Bayern den Vertrag mit ihm nicht verlängern wollen oder ihm kein adäquates Angebot unterbreiten. Angeblich hat ihn Erik ten Hag, von 2013 bis 2015 auch mal beim FC Bayern München II und heute Trainer bei Manchester United, auf dem Zettel - als Kandidat, der den schwächelnden Premier-League-Klub stabilisieren könnte.

Müller in England - schwer vorstellbar

Müller in England? Das ist aus mehreren Gründen nur schwer vorstellbar. Zusammen mit seiner Frau Lisa führt Müller das Gestüt Gut Wettlkam bei Otterfing südlich von München. Müller gilt als sehr heimatverbunden, verbringt auch im Urlaub die meiste Zeit zuhause in Bayern. Außerdem: Die FC-Bayern-Verantwortlichen äußerten sich erst vor einigen Tagen dahingehend optimistisch, dass die Zusammenarbeit auch nach der EM weitergeht.

Erst im Mai 2022 hatte es Gerüchte über einen Wechsel Müllers ins Ausland gegeben. Die beendete er mit einem Post auf seinem Instagram-Account: Das Bild zeigte Müller mit seinem Lieblingspferd und dem Satz "Wenn du Zeitung lesen könntest King D'avie". Unterschrieben war der Post mit dem Hashtag "#jetztwirdsdannlangsamwild".

Thomas Müller ist eben nicht dafür bekannt, dass er schnell die Segel streicht, wenn etwas nicht so läuft, wie er es sich wünscht.

Dieser Artikel ist erstmals am 23.11.2023 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.

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Quelle: BR24Sport im Radio 23.11.2023 - 09:55 Uhr