Kopf einschalten: Das heißt es künftig auch für Schiedsrichter beim Torjubel - hier freut sich Bayerns Joshua Kimmich.

BR24 Sport Neue Regeln in der Bundesliga: Beim Torjubel droht Nachspielzeit

Stand: 19.08.2023 09:43 Uhr

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat sein Regelwerk vor der neuen Saison angepasst, was sich wie in allen Ligen auch in der Fußball-Bundesliga niederschlagen wird. Gerade bei Elfmetern und beim Torjubel wird künftig genauer hingeguckt.

Von BR24Sport

Am Freitagabend ist mit dem Gastspiel des FC Bayern München beim SV Werder Bremen die 61. Bundesliga-Saison gestartet. Und eine neue Fußball-Saison, das heißt oftmals auch eine Anpassung der Regeln, die nun für alle Ligen in Deutschland verändert wurden.

Während in den vergangenen Jahren der Videoschiedsrichter neu eingeführt oder die Handspielregel immer wieder mal angepasst wurde, gibt es jedoch vor dieser Spielzeit nur moderate Änderungen für die Fußball-Profis, die darüber in den vergangenen Wochen eigens informiert wurden. Eine Anpassung dürfte die Abfahrt aus dem Stadion nach spektakulären Spielen künftig allerdings nach hinten verschieben - für die Fußballer und ihre Zuschauer in Deutschland.

Mehr Nachspielzeit durch Torjubel

Schließlich gilt ab der neuen Saison unter "Regel 7 - Dauer des Spiels" bezüglich der Nachspielzeit: "Explizit wurde der Torjubel als neuer Punkt aufgenommen, um damit die Wertschätzung und die Bedeutung herauszustreichen. Gerade in einem Spiel, in dem viele Tore fallen, wird durch übertriebenen oder langanhaltenden Torjubel sehr viel Zeit vergeudet", erklärt der DFB-Lehrwart Lutz Wagner bei "dfb.de".

"Indem dieser Punkt nun explizit genannt wird, erfolgt auch eine besondere Beachtung durch den Schiedsrichter. Entsprechend der erzielten Tore schlägt sich dies in der Nachspielzeit nieder." Das heißt aber natürlich auch: Die Tendenz zu einer längeren Nachspielzeit dürfte sich (ähnlich wie zuletzt bei den WM-Turnieren der Männer und Frauen) verfestigen.

Psycho-Tricks ade: Erweiterte Elfmeter-Überwachung

Torhüter nutzen manch Psycho-Trick, um die Schützen zu verwirren bei Elfmetern. Die werden künftig allerdings eingeschränkt. Denn die Torhüter dürfen nicht mehr gegen den Torpfosten oder die Latte schlagen oder am Tornetz rütteln, um den Schützen zu irritieren. Ins Elfmeterschießen werden keine Ermahnungen oder Verwarnungen aus dem Spiel mitgenommen.

Abseits-Anpassung für Verteidiger

Mehr Klarheit beim Abseits soll die Anpassung von Regel 11 bringen. Dort ist nun genauer erklärt, wann das Abseits durch "absichtliches Spielen" des Balls aufgehoben wird. Der verteidigende Akteur agiert absichtlich, wenn er den Ball unter Kontrolle bringen könnte und sich dabei auch nicht unter klarer Bedrängnis befindet. Wagner erläutert:

"Dies wird nochmals hervorgehoben durch eine Beschreibung zusätzlicher Parameter:

Zudem werde darauf hingewiesen, dass der Ball am Boden immer einfacher zu spielen ist als ein Ball in der Luft.

Messi-Tor führt zu weiterer Anpassung

Argentiniens Treffer zum 3:2 im WM-Finale hätte eigentlich nicht zählen dürfen und führt daher zu einer weiteren Regelanpassung. Als Lionel Messi traf, standen bereits zwei Auswechselspieler nahe der Mittellinie auf dem Platz. Nach konsequenter Regelanwendung wäre das schlicht nicht erlaubt gewesen. Nun aber heißt es in der entscheidenden Regel 3, dass es nur zu einem direkten Freistoß für den Gegner kommt, wenn eine zusätzliche Person auf dem Spielfeld auch "ins Spiel eingreift".

Mehr Unterstützung für den Schiedsrichter

Der Ersatz des Schiedsrichter-Assistenten erhält neue Befugnisse. Wenn er oder sie einen besseren Blick als der Referee auf eine Spielsituation hat, soll er laut der angepassten Regel 6 zur Entscheidungsfindung beitragen. Dies war bisher nur den Assistenten des Schiedsrichters vorbehalten.

Dieser Artikel ist erstmals am 18. August 2023 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert erneut publiziert.

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Quelle: BR24Sport im Radio 18.08.2023 - 10:55 Uhr