Katharina Hennig

BR24 Sport Langläuferin Katharina Hennig: "Opa brennt alles auf DVD"

Stand: 24.10.2023 11:50 Uhr

Nach dem Olympiasieg folgte der erste Weltcup-Sieg für Langläuferin Katharina Hennig. Ihre starke Performance im letzten Winter bringt für die kommende Saison aber auch viel Druck mit sich. Mit gesteigertem Trainingspensum bereitet sie sich vor.

Von Chiara Theis, Marjorie Maurer

Die Goldmedaille von Peking, Olympia-Silber oder ihr erster Weltcup-Sieg: Im Briefkasten von Katharina Hennig landen alle ihre sportlichen Gänsehaut-Momente. Verantwortlich dafür ist Hennigs Opa.

"Er ist da immer sehr hinterher", erzählt die Langläuferin im Interview mit BR24Sport. "Mein Opa brennt immer alles auf DVD, die ich dann zugeschickt bekomme. Die Rennen zu sehen, bedeutet für mich immer Gänsehaut."

Angekommen in der Weltspitze

Im vergangenen Winter ist die 27-Jährige endgültig in der Weltspitze angekommen. Mit ihrem ersten Weltcupsieg bei der Tour de Ski festigte sie nach Gold und Silber bei den Olympischen Spielen im Teamsprint und in der Staffel ihr Standing im Weltcup.

"Das war etwas was ganz Besonderes, wenn man das so ganz allein geschafft hat und da oben steht", so Hennig. Aber nicht nur für die Wahl-Allgäuerin war der Sieg besonders, sondern auch für den gesamten deutschen Langlauf.

Zum ersten Mal seit 14 Jahren holte sich eine DSV-Athletin wieder einen Weltcup-Sieg. Die lange Durststrecke brachte auch viel Druck mit sich. Immer wieder war Hennig gefragt worden, wann es denn endlich mit dem ersten Weltcup-Sieg klappt.

Der Druck wächst mit dem Erfolg

"Da habe ich immer gedacht, es ist auch nicht so, dass das ganz einfach funktioniert", erzählt die 27-Jährige. "Natürlich versucht man, das ein bisschen von sich fernzuhalten. Es ist ja auch eine gewisse Drucksituation, die damit einherkommt."

Hennig: Der nächste Weltcup-Sieg "der schwerere Part"

Den ersten Weltcup-Sieg hat sie also geschafft. Doch die eigentliche Arbeit liegt noch vor ihr: "Das erste Mal ist immer am leichtesten. Das ist die Riesensensation. Danach wird das aber auch immer ein bisschen erwartet - auch von einem selbst", sagt die Wahl-Allgäuerin, die seit kurzem in Sonthofen lebt. "Der Druck von außen wird nicht weniger. Das noch einmal zu zeigen, ist, glaube ich, der schwerere Part."

Trainingsintensität hochgeschraubt

Damit der nächste deutsche Weltcupsieg nicht wieder 14 Jahre auf sich warten lässt, hat Hennig in diesem Sommer ihr Trainingspensum hochgeschraubt. "Das war eine neue Herausforderung für mich, aber bisher bin ich gut durchgekommen."

Zwar gibt es in der kommenden Saison kein Großereignis, doch die Wettkampfintensität ist trotzdem hoch. "Ich glaube, das wird ein sehr harter Winter, weil es lange Distanzen sind. Wir haben auch häufig drei Wettkämpfe pro Weltcup."

Hennig: "Regelmäßig in die Top Sechs laufen"

Bislang läuft aber alles nach Plan. Ein konkretes Saisonziel hat sich die 27-Jährige nicht gesteckt. "Ich möchte an die Leistungen vom Vorwinter anknüpfen", erzählt sie. "Ich war fünfmal auf dem Podest, diese Zahl gilt es erstmal zu toppen. Ich will weiterhin regelmäßig in die Top Ten laufen oder auch Top Sechs, mich weiter vorne etablieren."

Dann könnte es auf dem DVD-Regal mit Hennigs Gänsehaut-Momenten in der kommenden Saison eng werden.

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Quelle: BR24Sport 23.10.2023 - 11:54 Uhr