Hans Rothammer

BR24 Sport Jahn Regensburg: Rothammer stellt eigenen Posten zur Diskussion

Stand: 15.05.2023 10:45 Uhr

Den Abstieg in die 3. Liga kann der SSV Jahn Regensburg wohl nicht mehr abwenden. Der Effekt aus dem Trainerwechsel verpuffte. Auch deshalb bietet der Präsident Hans Rothammer seinen Posten an.

Von BR24Sport , Bernd Schmelzer

Einigen Spielern standen nach der bitteren 1:5-Niederlage gegen den HSV die Tränen in den Augen. Es fühlte sich an, als wäre es nun Gewissheit: Der SSV Jahn Regensburg wird in der kommenden Saison wohl in der 3. Liga antreten. Der Klassenerhalt ist zwar noch möglich. Doch fünf Punkte Abstand auf den Relegationsplatz, dazu ein hartes Restprogramm und ein deutlich schlechteres Torverhältnis: Die Zeichen stehen auf Abstieg.

"Tränen habe ich nicht in den Augen", sagte Jahn-Präsident Hans Rothammer im Interview mit BR24Sport-Reporter Bernd Schmelzer, zeigte sich dennoch angefasst: "Ich kann mich nur im Namen von allen Beteiligten bei den Fans entschuldigen, die uns noch die Stange gehalten haben. Das war nicht das, was wir zeigen wollten."

Rothammer über Trainerwechsel: "Im Nachhinein ist man immer klüger"

Trotz einer schwierigen Saison hatte die sportliche Führung lange an Trainer Mersad Selimbegovic festgehalten. Und lange hatte der Jahn auch gute Chancen, die Klasse zu halten. Doch die 1:2-Niederlage gegen den SV Sandhausen und das anschließende 0:2 gegen Hansa Rostock - beides Konkurrenten im Abstiegskampf - verschlechterte die Situation gravierend und Regensburg entschied sich, drei Spieltag vor Schluss Selimbegovic zu entlassen.

War das zu spät? Hätte man zu diesem Zeitpunkt weiter auf Selimbegovic setzen müssen? "Das sind Dinge die wir aufarbeiten müssen und werden", sagte Rothammer. "Wir haben diesen Trainerwechsel schweren Herzens vollzogen und haben uns natürlich erhofft, dass mit einem neuen Trainer neue Impulse kommen, dass Blockaden bei der Mannschaft gelöst werden. Aber nach 17 Minuten stand es 2:0." Dennoch verteidigte Rothammer die Personalentscheidungen in dieser Saison: "Im Nachhinein ist man immer klüger. Wer weiß, was passiert wären, wenn wir früher den Trainer gewechselt hätten? Wenn wir ihn gar nicht gewechselt hätten? Das sind alles Hypothesen. Es ist so wie es ist. Wir haben zu jedem Zeitpunkt nach bestem Wissen und Gewissen entschieden."

Rothammer über seinen Posten: "Stehe dem nicht im Wege"

Doch auch wenn es eine minimale Chance auf den Klassenerhalt gibt, Rothammer geht von einem Gang in Liga drei aus und kündigt Konsequenzen an: "Wir müssen alles in Frage stellen, was wir in der Vergangenheit für Entscheidungen getroffen haben. Auch was Personen betrifft - auch was mich betrifft", sagte Rothammer und konkretisierte: "Meine Amtszeit läuft am 30.06. ab. Ich habe im Februar erklärt, dass ich wieder zur Verfügung stehe. Aber wenn der Aufsichtsrat der Meinung ist, dass es jemand anderes besser macht, stehe ich dem nicht im Wege. Wenn der Aufsichtsrat meint, dass ich bleiben soll, bin ich wieder an Bord."

Nun gilt es erst einmal, die Saison noch möglichst gut zu Ende zu spielen. Die Minimalchance auf den Klassenerhalt bleibt. Dazu muss zunächst am kommenden Samstag ein Sieg bei Eintracht Braunschweig her. Mit einem weiteren Dreier im letzten Heimspiel gegen den FC Heidenheim wäre dann noch etwas möglich. Doch auch wenn es mit dem Wunder nicht klappt, Rothammer bleibt optimistisch: "Wir werden uns zusammenraufen und auch in der nächsten Saison eine gute Rolle spielen."

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Quelle: Blickpunkt Sport 14.05.2023 - 21:45 Uhr