Eric Frenzel (links) coacht künftig Terrence Weber (Mitte)

BR24 Sport DSV-Coach Frenzel will Kumpel Weber "zittern" lassen

Stand: 19.06.2023 10:19 Uhr

Kaum war Eric Frenzel mit Tränen verabschiedet worden, wechselte der erfolgreichste Kombinierer der Geschichte die Seiten. Als neuer Coach des DSV-Teams will Frenzel seinen Ex-Kollegen in der Vorbereitung so richtig einheizen.

Von BR24Sport

Die Trauer über den Abschied wehrte nicht allzu lange: Nur einen Monat nach dem Ende seiner glorreichen Karriere als Nordischer Kombinierer verkündete Eric Frenzel, dass er dem DSV-Team erhalten bleibt.

Der dreimalige Olympiasieger und siebenmalige Weltmeister wird seine Erfahrung künftig als Teil des dreiköpfigen Trainerteams mit Kai Bracht und Heinz Kuttin einbringen. Die Vorbereitungen auf die nächste Saison laufen bereits auf Hochtouren. Es gilt die Grundlagen für die kommende Saison zu legen.

Frenzel voller Vorfreude: "Wollen angreifen"

"Ich habe das Glück, dass die Sportler ja noch recht ähnlich sind und gutes Potenzial haben", sagte Frenzel im Interview mit BR24Sport: "Aber wir sind auch engagiert, wir wollen angreifen." Wie das harte Vorbereitungsprogramm genau aussieht, verriet Frenzel, der im März nach 16 Jahren seine aktive Laufbahn beendete, nicht.

Doch für seinen alten Zimmerkollegen und Freund Terence Weber hatte der fünfmalige Weltcup-Gesamtsieger noch eine Warnung parat: "Der Weber soll schon mal ein bisschen zittern." Weber ist wie Frenzel im Erzgebirge geboren, beide wohnen mittlerweile in Flossenbürg in der Oberpfalz. Der 26-Jährige bezeichnet Frenzel bei dessen Abschied als "einen der größten Sportler überhaupt".

"Jetzt hat man Verantwortung"

Nun ist Frenzel der Sprungtrainer von Weber. "Ich war jetzt mit dem Terence auch schon einmal alleine springen, wo ich dann auch wirklich den Arm hab fallen lassen müssen, um ihn abzuwinken", erzählte Frenzel über die eigentlich normale Aktion, die Trainer durchführen, um ihren Springern grünes Licht für den Sprung zu geben.

Doch für Jung-Trainer Frenzel "gehört ein bisschen was" zu dieser Entscheidung dazu: "Man winkt ja nicht nur ab, sondern man muss ja auch dem Sportler die Sicherheit vermitteln, dass er wirklich springen kann." Dies sei ganz anders, als zu seinen Zeiten als Aktiver: "Da setzt du dich auf die Schanze und denkst dir: 'Trainer, jetzt wink doch mal ab.' So habe ich es ja auch selber gesehen. Aber jetzt hat man Verantwortung."

Blitz-Comeback beim DSV "nicht für möglich gehalten"

Dass er direkt nach seinem Karriereende für den A-Kader zuständig ist, war für den einstigen NoKo-Dominator alles andere als klar. "Ich dachte eigentlich, dass du das Trainerdasein schon von der Pike auf lernst und dann auch erstmal mit Jugendtruppen beginnst." Ohne Anlauf bei den Profis zu arbeiten, "hätte ich persönlich nicht für möglich gehalten."