Giulia Gwinn und Linda Dallmann

DFB-Frauen Raus aus der Krise mit Gwinn und Dallmann

Stand: 19.09.2023 17:51 Uhr

Die DFB-Frauen wollen das WM-Fiasko so schnell wie möglich abhaken. In der Nations League geht es um Wiedergutmachung. Dabei helfen sollen auch Giulia Gwinn und Linda Dallmann vom FC Bayern, die nach langer Verletzungspause ihr DFB-Comeback feiern.

Von Nicole Hornischer

Gute sechs Wochen ist das historische WM-Debakel der Frauen-Nationalmannschaft her. Jetzt trifft sich das DFB-Team erstmals nach dem WM-Aus in der Vorrunde wieder: In der Nations League startet das Unternehmen "Wiedergutmachung". Nicht mit dabei sein wird Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, die auf unbestimmte Zeit krankengeschrieben ist. Erst wenn "MVT" wieder gesund ist, wird die angekündigte Aufarbeitung des Vorrunden-Aus angegangen.

Dagegen wieder Teil des deutschen Kaders sind zwei Spielerinnen, die das schlechte WM-Abschneiden nur am Fernsehen verfolgt haben: Giulia Gwinn und Linda Dallmann vom FC Bayern. Beide fehlten bei der Endrunde in Australien und Neuseeland.

Gwinn schaffte es damals nach ihrem zweiten Kreuzbandriss vor knapp einem Jahr trotz harter Arbeit an ihrem Comeback nicht mehr ins DFB-Aufgebot und war "traurig und enttäuscht", dass Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg die Abwehrspielerin nicht berücksichtigt hatte. Dallmann wurde nach einem Syndesmosebandriss im Februar nicht rechtzeitig für die WM fit.

"Schwerer Weg" für Dallmann

Jetzt stehen die beiden Bayern-Spielerinnen im Aufgebot für die anstehenden Nations-League-Spiele gegen Dänemark und Island. Bei der EM im vergangenen Jahr war Gwinn Stammspielerin und eine der herausragenden Kräfte im Team der Vize-Europameisterinnen. Die 28 Jahre alte Dallmann kam bei allen sechs Turnierspielen zum Einsatz, fünfmal wurde die Angreiferin dabei eingewechselt.

Gwinn und Dallmann konnten beim FC Bayern die Vorbereitung fast vollständig mitmachen und gehören dadurch auch umgehend wieder zu den Leistungsträgerinnen. Während Gwinn beim Saisonauftakt der Frauen-Bundesliga - ein 2:2 beim SC Freiburg - von Anfang an auf der Rechtsverteidigerposition spielte, wurde Dallmann in der 74. Minute eingewechselt und belebte gleich das Angriffsspiel der Münchnerinnen.

Die lange Zeit des Wartens auf das erste Spiel war für die 29-Jährige "ein schwerer Weg, aber auch ein sehr schöner, denn ich habe viele Leute kennengelernt, die mich auf dem schweren Weg unterstützt haben", sagte Dallmann im BR24Sport-Interview. "Die Zeit war sehr, sehr lang, um so schöner ist es, wieder zu spielen."

Gwinn "unheimlich stolz" wieder beim DFB zu sein

Auch Gwinn freut sich auf ihr DFB-Comeback. "Es macht mich total stolz", sagte die 24-Jährige im SID-Interview, "dass ich nach einer zweiten großen Verletzung wieder die Chance habe, im Kreise der Nationalmannschaft dabei zu sein." Dem DFB dürfte die Nominierung leicht gefallen sein. Denn ähnlich wie in der Männer-Nationalmannschaft war durch Gwinns Ausfall auch bei den Frauen die Position auf der rechten Abwehrseite eine Problemstelle.

Wie sehr Gwinn und Dallmann auf diesen Moment hingefiebert haben, zeigt auch ein Post von Linda Dallmann auf Instagram: Sie Arm in Arm mit Gwinn, beide mit einem strahlenden Lächeln und dem Satz: "Da simmer wieder."

Der Weg zurück war für beide Spielerinnen hart, doch nun können sie unbelastet vom historischen Vorrunden-Aus mithelfen, dass den Vize-Europameisterinnen der Neustart trotz Turbulenzen gelingt. "Es ist gut, dass es wieder um etwas geht und man die berechtigte Kritik wieder wettmachen kann", sagte Gwinn.

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Quelle: BR24Sport 19.09.2023 - 14:54 Uhr