Kandidiert für den Aufsichtsrat beim 1. FC Nürnberg: Raphael Schäfer.

BR24 Sport 1. FC Nürnberg: Schäfer fehlt das "Sportliche" im Aufsichtsrat

Stand: 30.10.2023 12:32 Uhr

Ex-Club-Kapitän Raphael Schäfer möchte in den Aufsichtsrat beim 1. FC Nürnberg gewählt werden. Im BR24Sport-Interview spricht er über seine Ambitionen und Ziele, sollte er gewählt werden.

Von BR24Sport

Sportlich geht es beim 1. FC Nürnberg wieder aufwärts. Die Mannschaft von Trainer Fiél feierte zuletzt zwei Siege in Folge gegen namhafte Gegner (Hertha BSC und Kiel). Ex-Profi Raphael Schäfer imponiert deshalb der "Weg, den man jetzt eingeschlagen hat, Nachwuchsleistungszentrum-Spieler in die erste Mannschaft zu bringen". Wie Lukas Schleimer und der erst 17-jährige Can Uzun, der in seiner ersten Profi-Saison bereits fünf Tore erzielt hat.

Sportlich war der Erfolg zuletzt da. Aber es rumort in der Führungsetage. Die Nürnberger Ultras machen Stimmung gegen den Aufsichtsratsvorsitzenden Thomas Grethlein. Immer wieder platzierten sie Transparente, auf denen seine Absetzung gefordert wird.

Nürnberger Ultras wollen Schäfer statt Grethlein

Stattdessen wollen sie Ex-Profi Schäfer im Aufsichtsrat sehen - am besten als Grethlein-Ersatz an der Spitze des Gremiums. Ob der 44-Jährige mit seiner Kandidatur Erfolg hat, wird sich auf der Jahreshauptversammlung am 23. November zeigen.

Schäfer verzichtet im Vorlauf auf Kampfansagen gegen aktuelle Führungskräfte beim 1. FC Nürnberg. "Das Ziel ist erstmal, die Mitglieder mitzunehmen und ich hoffe, dass sie mich unterstützen und auch wählen", so Schäfer in "Heute im Stadion" auf Bayern 1: "Der Plan ist auf jeden Fall nicht auf dieses Jahr ausgerichtet, sondern es kommen ja noch zwei, drei weitere Wahlen und ich hoffe, dass ich dann ein schlagkräftiges Team zusammen habe".

Schäfer möchte mit dem Club Erfolg haben

Das klingt nach einer langfristigen Planung. Denn Schäfer möchte mit dem Club, für den er 389 Spiele bestritten hat, Erfolg haben. Der ehemalige Torhüter und Kapitän der Nürnberger will vor allem vermeiden, "dass man wie in den letzten drei Jahren zweimal in die Abstiegsränge der zweiten Liga gerät".

Denn ein Abstieg hätte nach Ansicht Schäfers fatale Folgen für den Club: "Ich glaube, wenn so etwas dem 1. FC Nürnberg passiert, sind wir nicht auf Jahre, sondern auf Jahrzehnte abgehängt."

Sportliche Kompetenz im Aufsichtsrat "gering bis gar nicht vorhanden"

Die Entwicklung stagniert beim Club in den letzten Jahren. Seit dem kurzen Intermezzo im Oberhaus 2018/19, ist ein Wiederaufstieg weit entfernt. Das liege aber nicht daran, dass in den Gremien "nicht alle an einem Strang ziehen", so Schäfer.

Vielmehr bemängelt die Club-Ikone die Zusammensetzung des Aufsichtsrats: "Ich glaube, dass die sportliche Kompetenz in diesem Gremium in den letzten Jahren eher sehr gering bis gar nicht da war. Mit Chhunly Pagenburg ist erst vor zwei Jahren das erste Aufsichtsratsmitglied gewählt worden, das aus dem Fußball kommt."

Seine sportliche Kompetenz sieht Schäfer als seine persönliche Chance: "Ich glaube, dass diese Komponente viel zu kurz kommt und eine viel größere Gewichtung auf dem Sportlichen sein müsste. Ich kann da auf einen großen Erfahrungsschatz als Spieler und Kapitän zurückgreifen."

Auf der Mitgliederversammlung am 23. November wird sich zeigen, ob das auch die Stimmberechtigten beim Traditionsverein so sehen und Schäfer in den Aufsichtsrat wählen.

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Quelle: Heute im Stadion 28.10.2023 - 15:05 Uhr