Olympia | Wetter Schwierige Windverhältnisse beim Skispringen, Ski Alpin und Biathlon

Stand: 04.02.2022 17:40 Uhr

Der Wind wird bei den Wettbewerben in den hochgelegenen Wettkampfstätten ein großes Thema sein - neben den erwarteten frostigen Temparaturen.

Bei den Skispringern fegte der eisige Wind am Freitag (04.02.2022) im Training über die Schanze. Auch den Biathleten pfiff er beim Abschlusstraining in Zhangjiakou um die Ohren. Und auch die alpinen Skirennfahrer bekamen in Yanqing die extremen Windverhältnisse zu spüren.

Abfahrer rechnen mit Windlotterie

Bei den alpinen Skirennfahrern wurde das zweite Training stark von den in Yanging typischen Böen beeinflusst. So musste die Startzeit auf der neuen Olympiastrecke wegen starken Windes im oberen Streckenabschnitt um eine Stunde verschoben worden. Die Problematik Wind "wird uns auch in den nächsten Tagen begleiten," sagte Cheftrainer Christian Schwaiger. Aber: "Es ist Outdoorsport, ein gewisses Glück braucht jeder um hier erfolgreich zu sein."

Dass der Ski-König am Sonntag in einer Art Lotterie gekürt werden könnte, "da ist man sich jetzt schon sicher", glaubt Vize-Weltmeister Andreas Sander. Laut der chinesischen Trainer wehe nur "selten" kein Wind am Xiaohaituo-Berg. Am Samstag wackelt das dritte Training bereits wegen der Windverhältnisse.

Biathleten hoffen auf fairen Wettkampf

Biathletin Denise Herrmann musste im 1.700 Meter hoch gelegenen Zhangjiakou die Augen zusammenkneifen, weil ihr der Wind schmerzhaft ins Gesicht pfiff. "Es ist für alle schwierig. Es wird sicher spannend, ich hoffe mal, dass es trotzdem fair bleibt", sagte Herrmann vor dem Abschlusstraining der Mixedstaffel zu den extremen Bedingungen Vorort.

Lesser sieht Bedingungen optimistisch

"Einfach ist er nicht, aber ich glaube es ist in den Griff zu bekommen", sagt Teamkollege Erik Lesser zu den Trainingseindrücken am Schießstand. "Liegend waren zumindest meine Schießergebnisse ganz ordentlich." Stehend müsse er an "der Einstellung noch ein bisschen rumprobieren."

Auch um zu sehen, "wie ich da am besten durch die fünf Schuss komme." Die Temperaturen seien "sehr kalt und unangenehm." Wenn die Sonne weg ist "wird es einfach nur kalt, es wird richtig eisig." Und: "Es zieht überall rein."

Wenn es zu kalt wird drohen Absagen

Allerdings ist nicht nur der Wind ein Faktor bei den Wettkämpfen. Ab minus 20 Grad drohen qua Regelwerk Absagen, schon bei minus 15 Grad und heftigem Wind sind Konsequenzen möglich. "Bei minus 18 oder 20 Grad mit Wind wird es schon relativ sehr gefährlich für die Gesundheit. Aber wir haben eine Wettkampfjury, die wird das dann schon richtig entscheiden", sagte Frauen-Bundestrainer Kristian Mehringer.

Decken auf der Schanze ausgelegt

Der Wind fegte auch über den Schanzenkomplex in Zhangjiakou , während das Thermometer beim Training der Männer und Frauen Temperaturen im zweistelligen Minusbereich anzeigte. 

Für die Skispringerinnen lagen deshalb auf der Schanze Decken bereit. Während die Athletinnen auf ihren Einsatz warteten, griffen viele zu.

Vorzeigeflieger Karl Geiger, dem die Anpassung auf der Schanze nicht leicht fiel, zeigte sich dagegen eher beeindruckt. "Ich bin sehr fasziniert von der ganzen Anlage", so der Medaillen-Mitfavorit.